
Alternative Gewerkschaft scheitert vor Gericht: VW wehrt AfD-nahe Organisation erfolgreich ab
Das Arbeitsgericht Braunschweig hat der selbsternannten "alternativen Gewerkschaft" Zentrum eine deutliche Abfuhr erteilt. Die AfD-nahe Arbeitnehmerorganisation wollte sich gerichtlich Zugang zu einem Werk der VW-Tochter Volkswagen Group Services in Isenbüttel erkämpfen – und scheiterte kläglich. Das Urteil dürfte bei den etablierten Gewerkschaften für Erleichterung sorgen, während es die Ambitionen der politisch motivierten Möchtegern-Gewerkschaft vorerst ausbremst.
Gericht sieht erhebliche Mängel in der Klage
Die Richter ließen kein gutes Haar an der Klage des Zentrums. Die vorgelegten Dokumente und Vorträge seien "zu pauschal und nicht ausreichend detailliert" gewesen, so das vernichtende Urteil. Besonders pikant: Die Kläger konnten nicht einmal nachweisen, dass überhaupt ein Zentrums-Mitglied in dem betreffenden Werk arbeitet – eine entscheidende Voraussetzung, die das Gericht als nicht erfüllt ansah.
Volkswagen hatte dem Zentrum den Zugang mit Verweis auf die fehlende Tariffähigkeit verweigert. Eine Entscheidung, die das Gericht nun bestätigte. Zwar ist das Urteil noch nicht rechtskräftig und eine Berufung möglich, doch die deutlichen Worte des Gerichts lassen wenig Hoffnung für die Kläger.
IG Metall warnt vor Spaltungsversuchen
Thorsten Gröger, Bezirksleiter der IG Metall für Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, fand klare Worte für die Aktivitäten des Zentrums: "Das Zentrum sorgt für Uneinigkeit. Das schwächt die Belegschaften, anstatt sie zu stärken." Seine Botschaft ist unmissverständlich: Spaltung habe noch nie die Lage der Beschäftigten verbessert. Was helfe, sei Zusammenhalt – und genau dafür stehe die IG Metall.
"Spaltung hat noch nie die Lage der Beschäftigten verbessert. Was hilft, ist Zusammenhalt, und dafür stehen wir."
Gröger zeigt sich zuversichtlich, dass die Bedeutung des Zentrums derzeit überschätzt werde. In den Betrieben selbst spiele die Organisation bislang kaum eine Rolle. Mit Blick auf die anstehenden Betriebsratswahlen 2026 erwartet er nicht, dass das Zentrum der IG Metall ernsthaft gefährlich werden könne.
Politische Verflechtungen offengelegt
Die engen Verbindungen zwischen Zentrum und der AfD sind kein Geheimnis. Das Regionalbüro in Hannover wird von Jens Keller geleitet, seines Zeichens AfD-Stadtrat und ehemaliges Verdi-Mitglied. Sein Wechsel zum Zentrum im April dieses Jahres zeigt die politische Stoßrichtung der Organisation deutlich auf.
Besonders aufschlussreich sind die Äußerungen des niedersächsischen AfD-Bundestagsabgeordneten Dirk Brandes. Er wirft der IG Metall "Kuschelei mit der Konzernspitze" vor und präsentiert das Zentrum als Alternative, die "wirklich den Arbeitsplatz und nicht die grüne Ideologie im Blick" habe. Solche Aussagen offenbaren die wahre Agenda: Es geht weniger um Arbeitnehmerinteressen als um politische Instrumentalisierung.
Ein Blick auf die Geschichte des Zentrums
Die Organisation wurde 2009 als "Zentrum Automobil" im Mercedes-Benz-Werk Stuttgart-Untertürkheim gegründet. Seitdem hat sie sich vor allem in Süd- und Ostdeutschland in einigen Betriebsräten etabliert. Der Versuch, nun auch in Niedersachsen Fuß zu fassen, scheint vorerst gescheitert.
Nach eigenen Angaben gehören dem Verein am Standort Isenbüttel lediglich sechs der knapp 150 Beschäftigten an – eine verschwindend geringe Zahl, die die tatsächliche Relevanz der Organisation in Frage stellt.
Was bedeutet das Urteil für die Zukunft?
Das Scheitern vor Gericht ist ein herber Rückschlag für die Expansionspläne des Zentrums. Es zeigt, dass die deutschen Arbeitsgerichte genau hinschauen, wenn es um die Anerkennung von Arbeitnehmervertretungen geht. Die etablierten Gewerkschaften können aufatmen – vorerst.
Gleichzeitig sollte das Urteil als Warnsignal verstanden werden. Die Tatsache, dass politisch motivierte Organisationen versuchen, in die traditionellen Strukturen der Arbeitnehmervertretung einzudringen, zeigt die zunehmende Polarisierung unserer Gesellschaft. Es bleibt abzuwarten, ob das Zentrum in Berufung geht oder seine Strategie überdenkt.
Die Botschaft des Gerichts ist jedenfalls klar: Wer als Gewerkschaft anerkannt werden will, muss mehr vorweisen können als politische Parolen und vage Behauptungen. Die deutschen Arbeitnehmer verdienen eine seriöse Vertretung ihrer Interessen – keine politischen Trittbrettfahrer.
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