
Amerika muss die Tiefsee-Rohstoffgewinnung vorantreiben – oder China überlässt uns das Nachsehen
Während die Welt über Klimaneutralität und grüne Transformation diskutiert, liegt die Lösung für Amerikas Rohstoffproblem möglicherweise in mehreren Kilometern Tiefe auf dem Meeresboden. Die sogenannten polymetallischen Knollen könnten der Schlüssel zur Unabhängigkeit von chinesischen Lieferketten sein – wenn die USA endlich handeln würden.
Der unterschätzte Schatz der Tiefsee
In der Clarion-Clipperton-Zone zwischen Hawaii und Mexiko liegen kartoffelgroße Gesteinsbrocken verstreut, die mehr Nickel und Kobalt enthalten als alle bekannten Landreserven zusammen. Diese polymetallischen Knollen sind reich an vier kritischen Metallen: Nickel, Kobalt, Kupfer und Mangan – allesamt unverzichtbar für die Produktion von Batterien, Elektronik und Verteidigungstechnologie.
Was diese Unterwasser-Ressourcen besonders attraktiv macht: Im Gegensatz zu terrestrischen Vorkommen, die oft nur ein oder zwei dieser Metalle enthalten und energieintensive Verarbeitungsprozesse erfordern, liegen die Tiefseeknollen in hoher Reinheit vor und können mit minimalem Aufwand vom Meeresboden aufgesammelt werden. Kein Sprengen, kein Abraum, keine gigantischen Tagebaulöcher.
Chinas Würgegriff lockern
Die Abhängigkeit der USA von ausländischen Lieferketten für kritische Mineralien ist ein strategisches Desaster. China kontrolliert bereits große Teile der globalen Versorgung mit seltenen Erden und anderen strategischen Rohstoffen. Diese Verwundbarkeit macht Amerika erpressbar – sei es durch Preisschocks, Handelsbeschränkungen oder schlichtweg Lieferstopps in Krisenzeiten.
"Die kurze Zeitspanne, insbesondere für die Trump-Administration, die kritische Mineralienindustrie zum Besseren zu gestalten, ist ein entscheidender Moment für den technologischen Vorsprung der kommenden Jahrzehnte amerikanischer Industrie."
Präsident Trump hat in seiner zweiten Amtszeit bereits deutliche Signale gesetzt: Mit seinen Executive Orders zur heimischen Energiedominanz und der Neuausrichtung von Behörden wie dem Energieministerium zeigt er, dass Amerika seine industrielle Führungsrolle zurückerobern will. Die Erschließung der Tiefsee-Ressourcen fügt sich nahtlos in diese Strategie ein.
Technologie trifft auf Rohstoffsicherheit
Die Entwicklung von Tiefsee-Sammelsystemen erfordert genau jene Präzisionsrobotik, autonome Langzeitsysteme und KI-gesteuerte Sensorfusionstechnologien, die Trump bereits in seinen Verordnungen priorisiert hat. Es ist eine Win-Win-Situation: Amerika könnte nicht nur seine Rohstoffversorgung sichern, sondern gleichzeitig zum Weltmarktführer in der Unterwasser-Robotik aufsteigen.
Die Bundesregierung sollte hier dem erfolgreichen Vorbild der Weltraum- und Halbleiterpolitik folgen. Programme wie COTS oder der CHIPS Act haben gezeigt, wie gezielte öffentlich-private Partnerschaften und meilensteinbasierte Forschungsförderung ganze Industrien transformieren können.
Umweltbedenken als Vorwand?
Natürlich formiert sich bereits Widerstand – wie könnte es anders sein. Umweltaktivisten warnen vor angeblichen Schäden am Ökosystem Tiefsee und behaupten, die Knollengewinnung könnte die CO2-Speicherfähigkeit der Ozeane beeinträchtigen. Doch Experten bezeichnen diese Befürchtungen als "vernachlässigbar winzig" im Vergleich zu den Emissionen des Landbergbaus.
Wer ernsthaft glaubt, dass gigantische Kupferminen in Chile oder Kobaltabbau im Kongo umweltfreundlicher seien als das Aufsammeln von Knollen vom Meeresboden, der sollte seine ideologischen Scheuklappen ablegen. Die Alternative zur Tiefseegewinnung ist nicht "keine Rohstoffgewinnung", sondern noch mehr zerstörerischer Landbergbau – oft unter menschenunwürdigen Bedingungen in Entwicklungsländern.
Handeln, bevor es zu spät ist
Die USA müssen jetzt strategische Allianzen mit Verbündeten wie Japan und Australien schmieden, die Genehmigungsverfahren straffen und die Tiefseeknollen als "heimischen Inhalt" anerkennen, wenn sie erstmals in den USA angelandet werden. Dies würde Produktionsanreize freisetzen und die heimische Verarbeitung fördern.
Es geht hier nicht um Umweltromantik oder grüne Träumereien. Es geht um knallharte geopolitische Interessen und die Frage, wer im 21. Jahrhundert die Regeln des Spiels bestimmt. Lassen wir China und andere Rivalen bei der Knollenentwicklung voranschreiten, wäre das ein strategischer Fehler, den Amerika teuer bezahlen würde.
Die Tiefsee-Rohstoffgewinnung bietet eine seltene Chance, gleichzeitig die Versorgungssicherheit zu stärken, technologische Führerschaft zu demonstrieren und die Abhängigkeit von autoritären Regimen zu reduzieren. Wenn Amerika diese Gelegenheit verstreichen lässt, wird es sich in zwanzig Jahren fragen müssen, warum es den Meeresboden anderen überlassen hat – genau wie es sich heute fragt, warum es die Kontrolle über seltene Erden an China abgegeben hat.
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