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06.08.2025
12:39 Uhr

Berlusconi-Imperium greift nach deutschem Fernsehen: Was wird aus ProSieben?

Die deutsche Fernsehlandschaft steht vor einem historischen Umbruch. Nach jahrelangem Widerstand knickt der Münchner Medienkonzern ProSiebenSat.1 ein und empfiehlt seinen Aktionären, das Übernahmeangebot der italienischen Berlusconi-Holding Media for Europe (MFE) anzunehmen. Ein Schritt, der nicht nur die Zukunft prominenter TV-Gesichter wie Heidi Klum, Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf in Frage stellt, sondern auch grundsätzliche Fragen über die Unabhängigkeit deutscher Medien aufwirft.

Der Preis der Kapitulation

Rund acht Euro pro Aktie plus Anteile an MFE – so lautet das "angemessene" Angebot, wie es der ProSiebenSat.1-Vorstand um Bert Habets nun plötzlich nennt. Noch vor wenigen Monaten hätte man diese Summe als Affront bezeichnet. Doch die wirtschaftliche Realität hat den stolzen Münchner Sender in die Knie gezwungen. 150 Millionen Euro sollen eingespart werden – ein Ziel, das angeblich nur durch eine vollständige Integration in den Berlusconi-Konzern erreichbar sei.

Man fragt sich unweigerlich: Ist das wirklich alternativlos? Oder kapituliert hier ein deutscher Medienkonzern vor dem Druck internationaler Streaming-Giganten und sucht sein Heil in den Armen eines politisch nicht unumstrittenen italienischen Medienimperiums?

Das Erbe des Cavaliere

Silvio Berlusconi, der 2023 verstorbene Medienmogul und ehemalige italienische Ministerpräsident, nutzte seinen Fernsehkonzern jahrzehntelang als politisches Machtinstrument. Seine Partei "Forza Italia" profitierte massiv von der medialen Unterstützung durch die eigenen Sender. Nun führen seine Kinder das Imperium fort – offiziell ohne politische Ambitionen, aber weiterhin der Partei nahestehend.

"Wir verfolgen die Entwicklungen rund um die Übernahme der ProSiebenSat.1 Media SE sehr genau", betont Kulturstaatsminister Wolfram Weimer gegenüber BILD. Die Erwartung sei klar: "Die journalistische Unabhängigkeit der Redaktionen" müsse erhalten bleiben, "kein politischer Einfluss durch die neuen Anteilseigner" dürfe genommen werden.

Doch wie realistisch ist diese Hoffnung? Die Geschichte lehrt uns, dass Medienkonzerne selten neutral agieren, wenn politische Interessen ihrer Eigentümer auf dem Spiel stehen.

Ein europäischer Gegenpol zu Netflix?

MFE verfolgt ehrgeizige Pläne: Ein paneuropäischer Senderverbund soll entstehen, der den amerikanischen Streaming-Riesen Paroli bieten kann. Eine Vision, die auf den ersten Blick durchaus Charme hat. Doch zu welchem Preis erkauft sich Europa diese vermeintliche Unabhängigkeit von US-Konzernen?

Die Ironie ist kaum zu übersehen: Um sich gegen die kulturelle Dominanz amerikanischer Streaming-Dienste zu wehren, liefert sich Deutschland einem italienischen Medienimperium aus, das für seine politische Einflussnahme berüchtigt ist. Vom Regen in die Traufe, könnte man meinen.

Was bedeutet das für die deutsche Medienlandschaft?

ProSiebenSat.1 ist neben der RTL-Gruppe der zweite große private Fernsehkonzern in Deutschland. Mit Sendern wie ProSieben, Sat.1 und Kabel Eins sowie dem Streaming-Dienst Joyn prägt er maßgeblich die deutsche Unterhaltungskultur. Eine Übernahme durch MFE würde nicht nur die Eigentumsverhältnisse ändern, sondern könnte langfristig auch die redaktionelle Ausrichtung beeinflussen.

Besonders brisant: Das Übernahmeangebot läuft nur noch bis zum 13. August. Die Aktionäre stehen vor einer Entscheidung, die weit über finanzielle Erwägungen hinausgeht. Es geht um nichts Geringeres als die Zukunft der deutschen Medienvielfalt.

Die wahre Frage lautet: Verkauft Deutschland hier nicht nur einen Fernsehsender, sondern ein Stück seiner medialen Souveränität? In Zeiten, in denen die öffentlich-rechtlichen Sender zunehmend unter politischem Druck stehen und ihre Glaubwürdigkeit verlieren, wäre ein starker, unabhängiger privater Mediensektor wichtiger denn je. Stattdessen droht eine weitere Konzentration der Medienmacht in ausländischen Händen.

Die Bundesregierung mag versichern, sie werde die Entwicklungen "sehr genau" verfolgen. Doch was nützen warme Worte, wenn die Würfel bereits gefallen sind? Ein Treffen zwischen Kulturstaatsminister Weimer und MFE-Chef Pier Silvio Berlusconi im September könnte zu spät kommen. Die entscheidenden Weichen werden jetzt gestellt – und Deutschland scheint dabei nur Zuschauer zu sein.

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