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28.11.2025
09:09 Uhr

Brandmauer-Theater: Wenn Tugendwächter zu Umsatzkillern werden

Die selbsternannten Moralwächter der deutschen Wirtschaft haben wieder zugeschlagen. Diesmal sind es die Drogeriekette Rossmann und der Staubsaugerhersteller Vorwerk, die ihre Mitgliedschaft beim Verband "Die Familienunternehmer" medienwirksam kündigen. Der Grund? Der Verband hatte es gewagt, seine unsinnige Brandmauer zur AfD aufzugeben und lädt nun auch deren Abgeordnete zu Veranstaltungen ein. Ein Skandal, der seinesgleichen sucht – zumindest in den Augen der Tugendprotzer.

Wenn Seifenhändler Politik machen

Was für eine Farce! Da erklärt ein Drogeriemarkt-Konzern mal eben über 15 Millionen potenzielle Kunden für moralisch untragbar. Denn nichts anderes bedeutet diese theatralische Geste. Wer die AfD wählt – und das sind immerhin über 20 Prozent der Deutschen, in Ostdeutschland teilweise über 40 Prozent – ist bei Rossmann offenbar nicht mehr willkommen. Die Botschaft ist klar: Ihr seid uns zu schmutzig, kauft euer Shampoo woanders.

Besonders pikant wird die Sache, wenn man sich die Historie des zweiten Tugendwächters anschaut. Vorwerk, heute auf dem hohen moralischen Ross unterwegs, hat eine durchaus dunkle Vergangenheit. Im Zweiten Weltkrieg produzierte das Unternehmen Rüstungsgüter und setzte dabei durchschnittlich 580 Zwangsarbeiter ein. Die Bedingungen seien unmenschlich gewesen, mit Hunger, Überwachung und drakonischen Strafen. Und ausgerechnet dieses Unternehmen maßt sich heute an, Millionen Deutschen Moralunterricht zu erteilen?

Die Quittung folgt auf dem Fuße

Doch die Rechnung für diese Arroganz präsentiert sich bereits. Über 1.300 wütende Kommentare häufen sich in den sozialen Medien. Rossmann-Apps werden massenhaft gelöscht, Bonuskarten demonstrativ zerschnitten, Vorwerk-Termine reihenweise abgesagt. Die Kunden stimmen mit den Füßen ab und wechseln zur Konkurrenz. Müller, DM und Dyson dürften sich über den unverhofften Kundenzuwachs freuen.

"Go woke, go broke" – diese alte Weisheit bewahrheitet sich einmal mehr. Wer seine Kunden vor den Kopf stößt, darf sich über sinkende Umsätze nicht wundern.

Besonders grotesk mutet an, dass Rossmann sogar seine 34 Tesla-Fahrzeuge abgeschafft haben soll, weil Elon Musk Donald Trump unterstützte. So weit geht die politische Korrektheit eines Seifenhändlers. Man fragt sich unwillkürlich: Werden demnächst auch Produkte aus dem Sortiment genommen, deren Hersteller die "falsche" Partei unterstützen?

Der Verband zeigt Rückgrat

Immerhin zeigt der Verband der Familienunternehmer nun endlich Rückgrat. Die Erkenntnis komme spät, aber sie komme: Die Ausgrenzungsstrategie habe die AfD nur stärker gemacht. Und bei der Wirtschaftskompetenz säßen in der AfD mehr Profis am Tisch als in der gesamten ehemaligen Ampelkoalition zusammen. Eine schmerzhafte, aber zutreffende Analyse.

Die Deutsche Bank durfte bei diesem Tugendtheater natürlich auch nicht fehlen. Sie kündigte dem Verband kurzerhand die Veranstaltungsräume. Man könnte meinen, die Finanzbranche hätte aus ihren eigenen Skandalen gelernt und würde sich mit moralischen Belehrungen zurückhalten. Doch weit gefehlt.

Die wahren Verlierer

Die tragische Ironie dieser ganzen Geschichte: Die Zeche zahlen nicht die Vorstände in ihren klimatisierten Büros. Es sind die Kassiererinnen bei Rossmann, die Vertreter von Vorwerk, die jeden Tag für ihr Geld schuften müssen. Wenn der nächste Vorwerk-Vertreter in Sachsen oder Brandenburg klingelt, könnte ihm die Tür vor der Nase zugeschlagen werden. Nicht weil sein Produkt schlecht wäre, sondern weil sein Arbeitgeber meinte, Politik machen zu müssen.

Diese Entwicklung zeigt einmal mehr, wie tief die Spaltung in unserem Land bereits fortgeschritten ist. Unternehmen, die eigentlich neutrale Dienstleister sein sollten, machen sich zu politischen Akteuren und grenzen große Teile ihrer Kundschaft aus. Das ist nicht nur wirtschaftlich dumm, es ist auch gesellschaftlich brandgefährlich.

Zeit für eine Kehrtwende

Es wäre an der Zeit, dass deutsche Unternehmen sich wieder auf ihr Kerngeschäft konzentrieren: gute Produkte zu fairen Preisen anzubieten. Statt Tugendprotzerei und politischer Bevormundung sollten sie ihren Kunden wieder mit Respekt begegnen – unabhängig von deren politischer Einstellung. Denn am Ende des Tages ist das Geld eines AfD-Wählers genauso grün wie das eines Grünen-Wählers.

Die Brandmauer-Politik hat versagt. Das müsste mittlerweile auch dem letzten Tugendwächter klar sein. Wer weiterhin auf Ausgrenzung setzt, wird am Ende selbst ausgegrenzt – vom Markt und von den Kunden. Rossmann und Vorwerk täten gut daran, diese Lektion schnell zu lernen. Sonst könnte aus dem moralischen Hochmut schnell ein wirtschaftlicher Fall werden.

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