
Brasiliens Justizskandal: Wenn Richter zu politischen Vollstreckern werden
Das renommierte Wall Street Journal hat mit ungewöhnlich scharfen Worten das jüngste Urteil gegen Brasiliens Ex-Präsidenten Jair Bolsonaro kommentiert. "Zum Teufel mit der Rechtsstaatlichkeit" – diese vernichtende Einschätzung der amerikanischen Wirtschaftszeitung bringt auf den Punkt, was viele Beobachter längst befürchten: In Brasilien hat sich die Justiz endgültig von ihrer Unabhängigkeit verabschiedet und agiert als verlängerter Arm der Regierung.
27 Jahre Haft für Gedankenspiele
Ein Gremium des brasilianischen Obersten Gerichtshofs verurteilte Bolsonaro vergangene Woche mit vier zu einer Stimme zu 27 Jahren Haft. Der Vorwurf: eine angebliche Verschwörung gegen die Regierung von Luiz Inácio "Lula" da Silva. Doch was genau soll diese Verschwörung gewesen sein? Ein nie eingereichter Entwurf für ein mögliches Dekret. Gedankenspiele über einen möglichen Ausnahmezustand. Mehr nicht.
Richter Luiz Fux, der als einziger gegen das Urteil stimmte, brachte es in seiner 452 Seiten umfassenden abweichenden Stellungnahme auf den Punkt: "Brainstorming ist kein Verbrechen." Er listete zahlreiche Verletzungen des Rechtsstaats auf – von der fehlenden Zuständigkeit des Gerichts bis zur erdrückenden Datenflut von 70 Terabyte an unstrukturierten Akten, die der Verteidigung ohne jede Übersicht vorgelegt wurden.
Ein ideologisch besetztes Tribunal
Die Zusammensetzung des Richtergremiums liest sich wie eine Abrechnung mit dem konservativen Ex-Präsidenten. Vorsitzender Alexandre de Moraes gilt als langjähriger Gegner Bolsonaros. Mit dabei: Lulas früherer Justizminister Flávio Dino und dessen Ex-Anwalt Cristiano Zanin. Alle drei stimmten für schuldig. Ein Schelm, wer dabei an politische Motivation denkt.
"Im Gegensatz zum Sowjet Faschismus macht dieser brasilianische Richterfaschismus sich nicht die Mühe es demokratisch aussehen zu lassen", kommentierte ein Leser treffend die Vorgänge.
Bolsonaro, der von 2018 bis 2022 Präsident war, hatte sich während seiner Amtszeit als scharfer Kritiker des Gerichts, des Wahltribunals und des elektronischen Wahlsystems positioniert. Seine Forderung nach mehr Transparenz machte ihn für viele Brasilianer zum Volkshelden – für die Richter jedoch zum Staatsfeind Nummer eins.
Die Vorgeschichte: Zensur und Machtmissbrauch
Bereits 2022 zeigte das Wahltribunal unter de Moraes sein wahres Gesicht. Kritiker Lulas wurden mundtot gemacht, soziale Medien eingeschränkt – alles angeblich im Kampf gegen "Fake News". De Moraes bestimmt bis heute in Eigenregie, was auf Social Media geschrieben werden darf. Wer sich seinen Edikten widersetzt, dem drohen ruinöse Geldstrafen oder Gefängnis.
Das Wall Street Journal sieht im aktuellen Urteil den vorläufigen Höhepunkt einer langjährigen Instrumentalisierung der Justiz. Die Zeitung spricht von einem "eklatanten Mangel an Beweisen" und kommt zu dem vernichtenden Schluss: Das Gericht habe einfach "seinen Mann gefunden" und sei entschlossen gewesen, ihn hinter Gitter zu bringen – auch ohne klare Beweise.
Ein Weckruf für den Westen
Besonders beunruhigend ist die Stille aus Europa. Während die USA deutliche Kritik üben, schweigt der alte Kontinent. Dabei sollten gerade wir in Deutschland hellhörig werden. Die Parallelen sind unübersehbar: Auch hierzulande erleben wir seit Jahren, wie die Justiz zunehmend politisiert wird. Richter, die ihre persönlichen politischen Überzeugungen in Urteile einfließen lassen. Staatsanwaltschaften, die bei linker Gewalt beide Augen zudrücken, während sie konservative Kritiker mit der vollen Härte des Gesetzes verfolgen.
Eine Leserin brachte es auf den Punkt: "In Deutschland gehen wir juristisch und politisch gesehen auch in die Richtung, nur die Strafen werden nicht so hoch sein. Bei uns zieht sich da auch etwas zusammen, das Angst machen könnte."
Die schleichende Erosion des Rechtsstaats
Was in Brasilien geschieht, ist kein isoliertes Phänomen. Es ist Teil einer globalen Entwicklung, bei der sich etablierte Eliten mit allen Mitteln gegen konservative Herausforderer wehren. Die Methoden mögen variieren – das Ziel ist überall dasselbe: Unliebsame politische Gegner auszuschalten, bevor sie zur echten Gefahr werden können.
In Deutschland kennen wir das spätestens seit Corona: Politisch motivierte Urteile, gesetzeswidrige Eingriffe in Wahlverfahren, die systematische Ausgrenzung konservativer Positionen. Der Rechtsstaat wird zur Farce, wenn Richter zu politischen Vollstreckern werden.
Das brasilianische Beispiel sollte uns eine Warnung sein. Wenn wir nicht aufpassen, könnte das, was heute in Brasilien geschieht, morgen auch bei uns Realität werden. Die Erosion des Rechtsstaats beginnt schleichend – und endet in der Willkür. Es ist höchste Zeit, dass wir uns wieder auf die Grundprinzipien einer unabhängigen Justiz besinnen. Denn ohne sie ist die Demokratie nur noch eine leere Hülle.
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