
BSW-Chaos in Brandenburg: Wenn die Wagenknecht-Partei an ihren eigenen Prinzipien zerbricht
Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) erlebt in Brandenburg gerade sein erstes großes politisches Waterloo. Vier Landtagsabgeordnete haben der noch jungen Partei den Rücken gekehrt – und das ausgerechnet wegen eines Themas, das eigentlich zu den Kernpositionen der Wagenknecht-Truppe gehören sollte: der Kritik am öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Was hier passiert, ist symptomatisch für eine Partei, die zwischen hehren Idealen und politischer Realität zerrieben wird.
Der Streit, der die Masken fallen lässt
Im Zentrum des Konflikts stehen zwei Medienstaatsverträge, die die BSW-Fraktion im Brandenburger Landtag eigentlich mittragen sollte. Die Koalition mit der SPD hatte sich darauf geeinigt – doch plötzlich wollte eine Mehrheit der BSW-Abgeordneten nicht mehr mitspielen. Die Landesvorsitzende Friederike Benda rechtfertigt dies mit dem Verweis auf das Gründungsmanifest der Partei, in dem das "Eintreten für Meinungsvielfalt und gegen regierungskonforme Meinungsmache" festgeschrieben sei.
Man könnte fast meinen, das BSW habe erst jetzt bemerkt, mit wem es da koaliert. Die SPD, die in Brandenburg seit Jahrzehnten die Geschicke lenkt, ist nun wahrlich nicht für ihre kritische Distanz zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk bekannt. Dass es hier zu Konflikten kommen würde, war so vorhersehbar wie der nächste Gebührenerhöhungsbescheid.
Autoritäre Tendenzen in der Anti-Establishment-Partei?
Besonders pikant wird die Angelegenheit durch die Vorwürfe der vier ausgetretenen Abgeordneten. Jouleen Gruhn, Melanie Matzies, André von Ossowski und Reinhard Simon beklagen "autoritäre Tendenzen" in ihrer ehemaligen Partei. Der Druck auf Abgeordnete wachse, während offene Diskussionen in den Hintergrund träten. Das klingt verdächtig nach genau den Zuständen, die das BSW eigentlich bei den etablierten Parteien anprangert.
"Statt Beteiligung, Dialog, Kompromiss und Einigung stand am Ende Eskalation"
Diese Worte der Ausgetretenen lesen sich wie eine Bankrotterklärung für eine Partei, die angetreten war, alles anders und besser zu machen. Wenn schon bei der ersten größeren Meinungsverschiedenheit vier Abgeordnete das Weite suchen, wirft das kein gutes Licht auf die interne Verfasstheit des BSW.
Wagenknecht zeigt ihr wahres Gesicht
Die Reaktion der Parteigründerin Sahra Wagenknecht offenbart einmal mehr, warum ihre bisherigen politischen Projekte regelmäßig gescheitert sind. In der ARD-Sendung Maischberger kritisierte sie die Abgeordneten mit den Worten, diese hätten "im Wissen um die Positionen der Partei kandidiert". Das klingt verdächtig nach dem Fraktionszwang, den Wagenknecht bei anderen Parteien so gerne geißelt.
Die Ironie dabei: Eine Partei, die für mehr direkte Demokratie und gegen "Parteienkartelle" antritt, duldet offenbar keine abweichenden Meinungen in den eigenen Reihen. Die vier Abgeordneten haben genau das getan, was mündige Volksvertreter tun sollten: Sie haben nach ihrem Gewissen entschieden. Dass dies in Wagenknechts Partei zum Problem wird, entlarvt die hohlen Phrasen vom "anderen Politikstil".
Ein Lehrstück politischer Naivität
Friederike Bendas Behauptung, "ein Ende der Koalition stand nie zur Debatte", wirkt angesichts der Umstände geradezu weltfremd. Wenn ein Viertel der eigenen Fraktion die Partei verlässt, ist das keine Kleinigkeit, die man mit ein paar warmen Worten kitten kann. Die BSW-Landeschefin versucht krampfhaft, die Fassade aufrechtzuerhalten, während dahinter bereits die Fundamente bröckeln.
Ihre Aussage, sich für die BSW-Position einzusetzen sei "nicht immer der einfachere Weg", klingt wie blanker Hohn. Der einfachere Weg wäre gewesen, von Anfang an ehrlich zu sein: Eine Koalition mit der SPD und gleichzeitig fundamentale Kritik am öffentlich-rechtlichen System – das passt zusammen wie Feuer und Wasser.
Was bleibt vom BSW-Experiment?
Der Vorfall in Brandenburg zeigt exemplarisch die Probleme einer Partei, die zwischen populistischen Versprechen und politischer Verantwortung gefangen ist. Das BSW wollte die bessere Alternative sein, die authentische Stimme des Volkes. Stattdessen erleben wir das altbekannte Schauspiel: Machtkämpfe, Fraktionszwang und das Opfern von Prinzipien auf dem Altar der Koalitionsräson.
Die Brandenburger Wähler, die ihre Hoffnungen in das BSW gesetzt hatten, dürften sich betrogen fühlen. Sie wollten eine Alternative zum politischen Establishment – bekommen haben sie eine Partei, die sich noch schneller in die üblichen Muster fügt als ihre Vorgänger. Dass ausgerechnet bei einem Kernthema wie der Medienpolitik die ersten großen Risse auftreten, macht die Sache nicht besser.
Das Fazit ist ernüchternd: Das BSW entpuppt sich als weiteres Beispiel dafür, dass neue Parteien oft die alten Fehler in neuem Gewand wiederholen. Die hehren Ideale vom Gründungsmanifest sind schnell vergessen, wenn es um Macht und Posten geht. Für die deutsche Parteienlandschaft bedeutet das: Die Suche nach echten Alternativen geht weiter – beim BSW wird man sie offenbar nicht finden.
Finanzielle Selbstverteidigung:So retten Sie Ihr Vermögen
Keine Kreditkarte erforderlich • Keine versteckten Kosten
Ihre Experten im Webinar:

Dominik
Kettner

Dieter
Bohlen

Prof. Dr.
Werner Patzelt

Peter
Hahne

Fürstin
Thurn und Taxis

Jochen
Staiger
Der gläserne Bürger
die Systeme greifen ineinander
Konkrete Lösungen
zum Schutz
15.000€ Gold
zu gewinnen
- Kettner Edelmetalle News
- Finanzen
- Wirtschaft
- Politik

















