
Bulgariens Regierungschaos: Korruptionssumpf torpediert Euro-Einführung
Wieder einmal versinkt ein EU-Mitgliedsstaat im politischen Chaos – und wieder einmal ist es die allgegenwärtige Korruption, die ein Land in die Knie zwingt. Bulgarien, das ärmste Land der Europäischen Union, stolpert nur wenige Wochen vor dem geplanten Euro-Beitritt in die nächste Regierungskrise. Nach massiven Protesten gegen den Haushaltsentwurf für 2026 warf Ministerpräsident Rossen Scheljaskow das Handtuch. Ein Armutszeugnis für die politische Klasse des Balkanlandes – und ein Warnsignal für die gesamte EU.
Das Volk hat genug vom Korruptionssumpf
Die Bilder aus Sofia erinnerten an die Wende von 1989: Zehntausende Menschen strömten auf die Straßen, um gegen die grassierende Korruption und den skandalösen Haushaltsentwurf zu protestieren. Der Parlamentsplatz in der bulgarischen Hauptstadt wurde zum Schauplatz der größten Demonstration seit Jahren. Was die Menschen auf die Barrikaden trieb? Ein Haushaltsentwurf, der nach Ansicht der Demonstranten nichts anderes war als ein Verschleierungsversuch für die systematische Plünderung des Staatssäckels.
Scheljaskow versuchte noch, die Wogen zu glätten, indem er von "zivilgesellschaftlicher Energie" schwadronierte, die "unterstützt und gefördert" werden müsse. Doch die Bulgaren hatten genug von den hohlen Phrasen ihrer politischen Elite. Sie forderten Taten statt Worte – und bekamen zumindest einen Rücktritt.
Ein Land im Dauerkrisenmodus
Bulgariens politische Landschaft gleicht mittlerweile einem Trümmerfeld. Seit den Anti-Korruptions-Protesten von 2020 gegen den damaligen Ministerpräsidenten Bojko Borissow hat das Land sage und schreibe sieben vorgezogene Neuwahlen erlebt. Sieben! Das ist kein Zeichen einer funktionierenden Demokratie, sondern das Symptom eines tief verwurzelten systemischen Versagens.
"Menschen aller Altersgruppen, ethnischen Zugehörigkeiten und Religionen" hätten für den Rücktritt der Regierung demonstriert, behauptete Scheljaskow.
Tatsächlich einte die Demonstranten vor allem eines: die Wut über ein korruptes System, das sich wie ein Krebsgeschwür durch alle Ebenen der bulgarischen Gesellschaft frisst. Im Korruptionswahrnehmungsindex von Transparency International teilt sich Bulgarien den beschämenden letzten Platz unter den EU-Mitgliedstaaten mit Ungarn und Rumänien. Ein Armutszeugnis für ein Land, das in wenigen Tagen den Euro einführen will.
Euro-Einführung unter denkbar schlechten Vorzeichen
Am 1. Januar 2026 soll Bulgarien der Eurozone beitreten. Doch statt sich auf diesen historischen Schritt vorzubereiten, versinkt das Land im politischen Chaos. Der zurückgezogene Haushaltsentwurf wäre der erste gewesen, der in Euro berechnet worden wäre. Nun steht das Land ohne Regierung und ohne Haushalt da – eine denkbar schlechte Ausgangslage für den Beitritt zur Währungsunion.
Die Parallelen zur deutschen Ampel-Koalition, die ebenfalls an internen Streitigkeiten zerbrach, sind unübersehbar. Doch während Deutschland mit der neuen Großen Koalition unter Friedrich Merz zumindest wieder handlungsfähig ist, droht Bulgarien in der politischen Dauerschleife gefangen zu bleiben. Die Gerb-Partei von Ex-Premier Borissow, die erst im vergangenen Jahr die Wahlen gewann, konnte nicht einmal ein Jahr lang regieren.
Ein Weckruf für Europa
Was in Bulgarien passiert, sollte der gesamten EU zu denken geben. Hier zeigt sich in aller Deutlichkeit, was passiert, wenn Korruption und Vetternwirtschaft überhandnehmen. Das bulgarische Volk hat die Nase voll von einer politischen Klasse, die sich die Taschen vollstopft, während das Land wirtschaftlich abgehängt bleibt.
Die Frage ist nur: Wird sich nach den unvermeidlichen Neuwahlen etwas ändern? Die Erfahrung der letzten Jahre lässt wenig Hoffnung aufkommen. Bulgarien scheint in einem Teufelskreis aus Korruption, politischer Instabilität und wirtschaftlicher Stagnation gefangen. Und die EU? Die schaut tatenlos zu, wie eines ihrer Mitgliedsländer immer tiefer in der Krise versinkt.
Vielleicht wäre es an der Zeit, dass Brüssel endlich härtere Maßnahmen gegen korrupte EU-Mitgliedstaaten ergreift. Denn eines ist klar: Mit Samthandschuhen wird man den Korruptionssumpf in Ländern wie Bulgarien nicht trockenlegen können. Es braucht harte Sanktionen und klare Konsequenzen – sonst wird aus der Europäischen Union irgendwann eine Vereinigung korrupter Bananenrepubliken.
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