
Chemie-Exodus: US-Konzern Dow macht in Deutschland dicht – 550 Arbeitsplätze vor dem Aus
Die deutsche Industrielandschaft erlebt den nächsten herben Schlag: Der amerikanische Chemiegigant Dow zieht die Reißleine und schließt bis Ende 2027 mehrere Produktionsanlagen in Deutschland. Betroffen sind die Standorte im sächsischen Böhlen und in Schkopau in Sachsen-Anhalt. Rund 550 Mitarbeiter stehen vor einer ungewissen Zukunft – ein weiteres Opfer der verfehlten Wirtschaftspolitik der vergangenen Jahre.
Energiepreise und Bürokratie würgen deutsche Standorte ab
Als Begründung für den radikalen Schritt führt der US-Konzern die bekannten Leiden des Industriestandorts Deutschland an: explodierende Energiekosten, erdrückende Bürokratie und eine schwächelnde Nachfrage in Schlüsselindustrien. Konkret sollen die Chloralkali- und Vinylanlagen in Schkopau sowie der Steamcracker in Böhlen geschlossen werden – Anlagen, die am Anfang der chemischen Wertschöpfungskette stehen und besonders energieintensiv sind.
Die Entscheidung von Dow sei symptomatisch für die dramatische Lage der deutschen Chemieindustrie, warnte bereits im Juni der Verband der chemischen Industrie (VCI). Die Produktion liege unter dem Vorjahresniveau, die Auftragsbücher seien kaum gefüllt. Die Unternehmen führen auf Sicht – ein Armutszeugnis für einen Standort, der einst als Chemie-Weltmeister galt.
Die Quittung für grüne Träumereien
Was wir hier erleben, ist die bittere Realität einer Politik, die jahrelang ideologische Luftschlösser über wirtschaftliche Vernunft gestellt hat. Die Energiewende-Experimente der vergangenen Jahre haben Deutschland die höchsten Strompreise Europas beschert. Während unsere Nachbarländer auf bezahlbare Kernenergie setzen, haben wir uns in eine Sackgasse manövriert, aus der es kein schnelles Entkommen gibt.
„Große Verunsicherung" herrscht laut Experten in der deutschen Wirtschaft – eine beschönigende Umschreibung für den schleichenden Niedergang unserer Industriebasis.
Die neue Große Koalition unter Friedrich Merz hatte versprochen, die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands wiederherzustellen. Doch statt konsequenter Reformen erleben wir ein 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Infrastruktur – finanziert auf Pump, obwohl Merz keine neuen Schulden machen wollte. Die Klimaneutralität bis 2045 wurde sogar im Grundgesetz verankert – ein Korsett, das unsere Industrie weiter strangulieren wird.
Dow ist nur die Spitze des Eisbergs
Der US-Konzern unterhält insgesamt 13 Standorte in Deutschland mit etwa 3.400 Beschäftigten. Noch bleiben einige Werke verschont, doch wie lange noch? Die strukturellen Probleme – hohe Steuern, ausufernde Regulierung, Fachkräftemangel – werden nicht über Nacht verschwinden. Im Gegenteil: Mit Trumps Zollpolitik und 20 Prozent Aufschlag auf EU-Importe verschärft sich der Wettbewerbsdruck zusätzlich.
Die deutsche Chemieindustrie, einst Rückgrat unseres Wohlstands, tritt auf der Stelle. Die internationale Wettbewerbsfähigkeit schwindet, während China und die USA ihre Positionen ausbauen. Wir erleben gerade, wie Deutschland sich selbst deindustrialisiert – und die politische Klasse schaut tatenlos zu oder verschlimmert die Lage mit immer neuen Auflagen und Vorschriften.
Zeit für einen echten Kurswechsel
Was Deutschland jetzt braucht, sind keine weiteren Lippenbekenntnisse, sondern radikale Reformen: Energiepreise runter, Bürokratie abbauen, Steuern senken. Stattdessen erleben wir eine Fortsetzung der alten Politik mit neuen Gesichtern. Die 550 Dow-Mitarbeiter in Böhlen und Schkopau sind die Leidtragenden dieser Fehlentwicklung – und sie werden nicht die letzten sein.
Es ist höchste Zeit, dass die Politik endlich begreift: Ohne eine starke Industrie gibt es keinen Wohlstand, keine gut bezahlten Arbeitsplätze und keine Zukunft für Deutschland. Die Schließung der Dow-Werke sollte ein Weckruf sein – doch die Frage ist, ob in Berlin überhaupt noch jemand zuhört.
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