
Chinas ambitionierte Wachstumspläne: 4,17 Prozent jährlich bis 2035 – Ein Luftschloss der Kommunisten?
Die kommunistische Führung in Peking hat wieder einmal große Töne gespuckt. Diesmal geht es um nichts Geringeres als die wirtschaftliche Zukunft des Reichs der Mitte. Eine offizielle Publikation der Kommunistischen Partei Chinas enthüllt nun konkrete Zahlen: Durchschnittlich 4,17 Prozent Wirtschaftswachstum pro Jahr sollen es bis 2035 sein. Ein ehrgeiziges Ziel, das bei näherer Betrachtung mehr Fragen aufwirft als beantwortet.
Die Rechnung ohne den Wirt gemacht?
Das Zentralkomitee der KP China präsentierte kürzlich seine Vorschläge für den nächsten Fünfjahresplan (2026-2030). Während konkrete Wachstumsziele für diesen Zeitraum fehlen und man sich mit schwammigen Formulierungen wie "Wachstum auf einem vernünftigen Niveau halten" begnügt, wird für die langfristige Perspektive plötzlich sehr präzise: China wolle bis 2035 ein "moderat entwickeltes Land" werden.
Was das bedeuten soll? Nach Lesart der Parteioberen ein Pro-Kopf-BIP von mindestens 20.000 US-Dollar. Zum Vergleich: 2020 lag dieser Wert bei etwa der Hälfte. Eine Verdopplung in 15 Jahren – während gleichzeitig die Bevölkerung schrumpft. Die Partei rechnet mit einem jährlichen Bevölkerungsrückgang von 0,2 Prozent. Ein demografisches Problem, das die Wachstumsambitionen erheblich erschweren dürfte.
Zwischen Wunsch und Wirklichkeit
Die magische Zahl 4,17 Prozent klingt präzise, fast wissenschaftlich. Doch wer genauer hinsieht, erkennt die Willkür dahinter. Als Maßstab dienen die 39 Volkswirtschaften, die der Internationale Währungsfonds 2020 als "entwickelt" klassifizierte. Diese hätten alle ein Pro-Kopf-BIP über 20.000 Dollar gehabt, heißt es in der Parteipublikation.
"Ein klarer Standard wird helfen, zukünftige Wachstumsziele wissenschaftlich festzulegen"
So steht es im offiziellen Studienleitfaden der Partei. Wissenschaftlich? In einem System, in dem Wirtschaftsdaten nach Belieben geschönt werden und lokale Kader ihre Zahlen frisieren, um Peking zu gefallen? Die Realität sieht anders aus: Chinas Wirtschaft kämpft mit einer Immobilienkrise, steigender Jugendarbeitslosigkeit und den Folgen der Zero-Covid-Politik.
Der Preis des Wachstums
Selbst wenn China diese Wachstumsraten erreichen sollte – zu welchem Preis? Die Umweltzerstörung hat bereits katastrophale Ausmaße angenommen. Die soziale Ungleichheit wächst trotz aller kommunistischen Rhetorik. Und die Schuldenberge türmen sich in schwindelerregende Höhen.
Während Deutschland sich mit grünen Träumereien und Klimaneutralität selbst lähmt, verfolgt China knallhart seine wirtschaftlichen Interessen. Doch auch dort zeigen sich die Grenzen des Wachstums. Die demografische Zeitbombe tickt, die Produktivitätszuwächse schwinden, und die globalen Handelspartner werden zunehmend misstrauisch gegenüber Pekings Ambitionen.
Was bedeutet das für uns?
Für deutsche Anleger und Unternehmen bleibt China ein zweischneidiges Schwert. Einerseits lockt der riesige Markt, andererseits wachsen die politischen Risiken. Die Abhängigkeit von chinesischen Lieferketten hat sich während der Pandemie als gefährlich erwiesen. Und mit Donald Trumps Rückkehr ins Weiße Haus und seinen massiven Zollerhöhungen auf chinesische Importe dürfte sich der Handelskrieg weiter verschärfen.
In Zeiten solcher geopolitischer Unsicherheiten zeigt sich einmal mehr der Wert von physischen Edelmetallen als Stabilitätsanker. Während Papierwährungen und Aktienmärkte den Launen der Politik ausgesetzt sind, bewahren Gold und Silber ihre Kaufkraft über Generationen hinweg. Eine vernünftige Beimischung zum Portfolio erscheint angesichts der globalen Verwerfungen mehr denn je geboten.
Ob China seine ambitionierten Ziele erreicht oder ob sie sich als kommunistische Luftschlösser entpuppen, wird die Zeit zeigen. Fest steht: Die Welt wird in den kommenden Jahren turbulenter, nicht ruhiger. Wer jetzt nicht vorsorgt, könnte das Nachsehen haben.

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