
Chinas Öffnungspolitik: Zwischen Propaganda und Protektionismus
Während die Welt gebannt auf Trumps Zollkeule blickt, inszeniert sich China als Hüter des freien Welthandels. Handelsminister Wang Wentao verkündete in der Parteizeitung "People's Daily" vollmundig, China wolle sich in den kommenden fünf Jahren noch stärker öffnen und eine führende Rolle in der globalen Wirtschaft übernehmen. Ein Schelm, wer dabei an Orwells Neusprech denkt.
Die große Täuschung der kommunistischen Führung
Ausgerechnet ein Land, das ausländische Unternehmen systematisch benachteiligt, Technologietransfer erzwingt und ganze Branchen für internationale Investoren sperrt, will nun den Vorreiter für Multilateralismus und Freihandel spielen. Wang Wentao sprach davon, China befinde sich "auf der richtigen Seite der Geschichte" - eine Formulierung, die angesichts der Realität in Xinjiang, Hongkong und Taiwan wie blanker Hohn klingt.
Die Ankündigung erfolgt strategisch günstig vor der jährlichen zentralen Wirtschaftskonferenz, bei der die kommunistische Partei ihre ökonomischen Leitlinien für das kommende Jahr festlegt. Dass mehrere hochrangige Funktionäre in den vergangenen Wochen ähnliche Artikel in Parteimedien platzierten, zeigt die orchestrierte Natur dieser Kampagne.
Freihandelszonen als Feigenblatt
Wang verwies stolz auf 22 Pilotfreihandelszonen seit 2012 und zollfreien Marktzugang für die ärmsten Länder. Was er verschwieg: Diese Zonen sind winzige Inseln in einem Meer aus Regulierungen, Marktzugangsbeschränkungen und staatlicher Kontrolle. Während deutsche Unternehmen in China mit undurchsichtigen Genehmigungsverfahren kämpfen, kaufen chinesische Staatskonzerne munter deutsche Technologieführer auf.
"China spielte früher beim Öffnungsprozess nur hinterher; jetzt will es eine führende Rolle übernehmen"
Diese Worte Xi Jinpings, die Wang zitierte, offenbaren die wahre Strategie: China will die Spielregeln der Weltwirtschaft nach seinen Vorstellungen umschreiben. Nicht Marktwirtschaft und fairer Wettbewerb stehen im Vordergrund, sondern die Durchsetzung eines staatskapitalistischen Modells unter kommunistischer Führung.
Die deutsche Naivität rächt sich
Während Peking von Öffnung spricht, erleben deutsche Unternehmen das Gegenteil. Joint-Venture-Zwänge, erzwungener Technologietransfer und die systematische Bevorzugung chinesischer Konkurrenten sind Alltag. Die neue Bundesregierung unter Friedrich Merz täte gut daran, diese Realität anzuerkennen, statt weiter auf die Illusion eines fairen Wettbewerbs mit China zu setzen.
Besonders pikant: Trumps Zollpolitik, so protektionistisch sie auch sein mag, könnte Europa zwingen, endlich eine eigenständige Position gegenüber China zu entwickeln. Die 20 Prozent Zölle auf EU-Importe in die USA mögen schmerzen, aber sie sind nichts im Vergleich zu den strukturellen Nachteilen, die europäische Unternehmen in China erleiden.
Gold als Schutz vor geopolitischen Verwerfungen
In Zeiten zunehmender geopolitischer Spannungen und wirtschaftlicher Unsicherheit gewinnen physische Edelmetalle als Vermögensschutz an Bedeutung. Während Währungen durch politische Entscheidungen entwertet werden können und Aktienmärkte volatil auf Handelskonflikte reagieren, bietet Gold seit Jahrtausenden Stabilität. Eine Beimischung von physischen Edelmetallen kann ein Portfolio gegen die Unwägbarkeiten der sino-amerikanischen Rivalität absichern.
Die Realität hinter Chinas Öffnungsrhetorik ist ernüchternd: Ein autoritäres Regime, das seine Macht mit allen Mitteln verteidigt und dabei geschickt die Sprache des Westens für seine Zwecke instrumentalisiert. Europa und insbesondere Deutschland müssen endlich aus ihrer China-Romantik erwachen und eigene Interessen konsequent verteidigen. Die Zeit der Naivität ist vorbei.
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