
Chip-Krieg eskaliert: Deutsche Autobauer vor dem Kollaps?
Die Halbleiter-Krise zwischen China und den Niederlanden erreicht eine neue Eskalationsstufe – und wieder einmal zahlt die deutsche Wirtschaft die Zeche. Während sich Peking und Den Haag einen erbitterten Machtkampf um den Chip-Hersteller Nexperia liefern, drohen deutschen Autoherstellern massive Produktionsausfälle. Ein Déjà-vu der Corona-Krise zeichnet sich ab, nur diesmal hausgemacht durch politische Machtspiele.
Niederlande enteignen – China schlägt zurück
Was sich wie ein Wirtschaftsthriller liest, ist bittere Realität: Die niederländische Regierung stellte Ende September den Halbleiterproduzenten Nexperia kurzerhand unter staatliche Kontrolle. Die Begründung? Sicherheitsbedenken gegenüber der chinesischen Muttergesellschaft Wingtech, die 75 Prozent der Anteile hält. Man fürchte einen Technologie-Abfluss in sensible Bereiche, heißt es aus Den Haag.
Pekings Antwort ließ nicht lange auf sich warten: Exportbeschränkungen für Nexperia-Halbleiter. Das chinesische Handelsministerium forderte die Niederlande unmissverständlich auf, ihre "Einmischung in Unternehmensangelegenheiten" zu beenden. Ein klassischer Fall von Eskalation, bei dem am Ende vor allem unbeteiligte Dritte leiden werden.
Deutsche Autoindustrie als Kollateralschaden
Besonders brisant: Nexperia produziert keine hochkomplexen Spezialchips, sondern Standardhalbleiter – genau jene Bauteile, die in Millionenstückzahlen in deutschen Fahrzeugen verbaut werden. Von der Fensterheber-Steuerung bis zum Bremssystem – ohne diese unscheinbaren Chips läuft in modernen Autos nichts mehr.
"Die Blockade chinesischer Halbleiter-Exporte verschärft die ohnehin angespannte Lieferketten-Situation"
Branchenverbände schlagen bereits Alarm. Die Erinnerungen an stillstehende Produktionsbänder während der Corona-Pandemie sind noch frisch. Damals fehlten ebenfalls Chips, Hersteller mussten die Produktion drosseln oder ganz einstellen. Tausende Mitarbeiter wurden in Kurzarbeit geschickt, fertige Fahrzeuge konnten mangels einzelner Bauteile nicht ausgeliefert werden.
Ein globales Unternehmen im Zangengriff
Nexperia selbst wird zum Spielball geopolitischer Interessen. Das Unternehmen beschäftigt weltweit 11.000 Mitarbeiter und beliefert die Automotive- und Elektronikindustrie mit unverzichtbaren Komponenten. Nun droht die Zerschlagung eines funktionierenden Geschäftsmodells – nicht aus wirtschaftlichen, sondern aus rein politischen Gründen.
Hoffnungsschimmer oder Nebelkerze?
Zwar signalisierte China Ende vergangener Woche Bereitschaft, unter bestimmten Bedingungen wieder Ausnahmen für Nexperia-Exporte zuzulassen. Doch Pekings "vernünftige Forderungen" stoßen in Den Haag bislang auf taube Ohren. Die Fronten scheinen verhärtet, eine schnelle Lösung ist nicht in Sicht.
Die deutsche Autoindustrie, ohnehin gebeutelt durch die verfehlte Elektromobilitätspolitik der vergangenen Jahre und den ruinösen Preiskampf mit chinesischen Herstellern, steht vor der nächsten Bewährungsprobe. Während die Politik in Berlin weiter von Klimaneutralität träumt und Verbrenner verteufelt, könnten bald ganz andere Probleme die Schlagzeilen dominieren: leere Werkshallen und Massenentlassungen.
Zeit für strategische Souveränität
Der aktuelle Konflikt offenbart einmal mehr die gefährliche Abhängigkeit Europas von globalen Lieferketten. Jahrzehntelang hat man kritische Produktionen ins Ausland verlagert, getrieben von der Gier nach immer höheren Margen. Nun rächt sich diese Kurzsichtigkeit bitter.
Es wird höchste Zeit, dass Deutschland und Europa ihre industrielle Basis wieder stärken. Statt Milliarden in fragwürdige Klimaprojekte zu pumpen, sollte die neue Bundesregierung unter Friedrich Merz endlich in die Zukunftsfähigkeit unserer Schlüsselindustrien investieren. Die Alternative? Ein schleichender Niedergang, während China und die USA die Märkte unter sich aufteilen.
Die Chip-Krise ist nur ein Symptom einer viel größeren Krankheit: der selbstverschuldeten Deindustrialisierung Europas. Wer seine Souveränität aufgibt, wird zum Spielball fremder Mächte. Diese bittere Lektion lernt Deutschland gerade auf die harte Tour.
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