
Deepfakes als Waffe: Moskau warnt vor digitalem Informationskrieg
Die russische Außenamtssprecherin Maria Sacharowa hat auf der 19. Generalversammlung der Organisation Asiatisch-Pazifischer Nachrichtenagenturen (OANA) eindringlich vor den Gefahren der rasant fortschreitenden Deepfake-Technologie gewarnt. Die Welt steuere auf eine Ära der "informationellen Barbarei" zu, in der die Grenzen zwischen Wahrheit und Lüge zunehmend verschwimmen würden.
Die neue Dimension der Desinformation
Was vor wenigen Jahren noch als technische Spielerei galt, habe sich zu einer ernsthaften Bedrohung für die Informationsintegrität entwickelt. "Vor nur zwei Jahren waren Deepfakes eine Neuheit, die Menschen lediglich verwirren konnte", erklärte Sacharowa. "Heute wirft die Qualität und Quantität von Deepfake-Videos die Frage auf, ob die Menschheit überhaupt noch in der Lage ist, mit solchen Angriffen umzugehen."
Die Diplomatin betonte, dass böswillige Akteure jede Gelegenheit nutzten, um ihre "Giftpillen der Lüge" gegen ihre Ziele einzusetzen. Dabei griffen sie verstärkt auf generative Inhalte zurück, um ihre Ziele zu erreichen. Das russische Außenministerium selbst sei regelmäßig Ziel solcher Angriffe, bei denen gefälschte Inhalte mit Minister Sergej Lawrow und Sacharowa selbst erstellt würden.
Ein globales Problem fordert globale Lösungen
Die Herausforderung sei vielschichtig und erfordere eine "systemische und umfassende" internationale Antwort. Neben der politischen Instrumentalisierung würden Deepfakes zunehmend auch von Betrügern eingesetzt, was die Dringlichkeit des Problems unterstreiche. Sacharowa forderte Nachrichtenagenturen und führende Medienunternehmen auf, ganze Abteilungen für Faktenprüfung einzurichten, die darauf spezialisiert seien, technologische Tricks zu erkennen.
"Es ist selbstverständlich, dass Nachrichtenagenturen und führende Medienunternehmen ganze Abteilungen benötigen, die sich der Faktenprüfung widmen und darauf trainiert sind, technologische Tricks zu erkennen, die verwendet werden, um nicht glaubwürdige Informationen als glaubwürdig darzustellen."
Russlands Kampf gegen Fake News
Das russische Außenministerium habe bereits 2017 eine spezielle Kampagne gegen "Fake News" gestartet. Seitdem seien mehr als 5.000 regelmäßige Widerlegungen und 350 ausführliche Enthüllungen veröffentlicht worden, die sich gegen das richteten, was Moskau als Informationsangriffe auf Russlands nationale Interessen betrachte.
Die zunehmende Verbreitung von Deepfake-Technologie stelle jedoch eine neue Qualität der Herausforderung dar. Mit jedem Tag, an dem die Menge gefälschter Inhalte zunehme, steige auch der Zeitaufwand, der erforderlich sei, um diese zu widerlegen. Nachrichtenagenturen stünden dabei naturgemäß an vorderster Front im Kampf gegen gefälschte Bilder, da sie den größten Fluss an Rohinformationen im Medienökosystem verarbeiteten.
Die Verantwortung der Medien
Sacharowas Warnung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Grenzen zwischen authentischen und manipulierten Inhalten immer schwerer zu erkennen sind. Die Technologie entwickle sich rasant weiter, während die Fähigkeiten zur Erkennung von Fälschungen oft hinterherhinkten. Dies stelle nicht nur eine Herausforderung für Regierungen und Institutionen dar, sondern bedrohe die Grundfesten einer informierten Gesellschaft.
Die russische Position mag durchaus eigene geopolitische Interessen verfolgen, doch die aufgeworfene Problematik ist zweifellos real. In einer Zeit, in der künstliche Intelligenz immer überzeugendere Fälschungen produzieren kann, wird die Frage nach der Authentizität von Informationen zur existenziellen Herausforderung für demokratische Gesellschaften weltweit. Die Forderung nach verstärkten Investitionen in Faktenprüfung und Videoverifikation erscheint vor diesem Hintergrund nicht nur vernünftig, sondern dringend notwendig.
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