
Deutschland versinkt im Insolvenz-Chaos: Täglich gehen 60 Unternehmen pleite
Die deutsche Wirtschaft taumelt von einem Rekord zum nächsten – allerdings in die falsche Richtung. Mit erschreckenden 60 Firmenpleiten täglich erreicht die Insolvenzwelle ein Ausmaß, das selbst hartgesottene Wirtschaftsexperten erschaudern lässt. Das Statistische Bundesamt vermeldete für September einen Anstieg von 10,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Hochrechnungen zufolge dürften bis Jahresende rund 22.000 Unternehmen ihre Pforten für immer schließen müssen – ein trauriger Höchststand, den Deutschland seit über einem Jahrzehnt nicht mehr erlebt hat.
Verkehr und Gastronomie im Würgegriff der Krise
Besonders dramatisch zeigt sich die Lage im Verkehrs- und Logistiksektor. Mit 12,7 Insolvenzen pro 10.000 Unternehmen führt diese Branche die Negativliste unrühmlich an. Doch auch das Gastgewerbe und die Dienstleistungsbranche bluten aus: Hier mussten 9,9 von 10.000 Firmen den Gang zum Insolvenzgericht antreten. Die Kollateralschäden dieser Pleitewelle sind immens – allein im Juli 2025 beliefen sich die Gläubigerforderungen auf schwindelerregende 3,7 Milliarden Euro, ein Anstieg von 500 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr.
Was sind die wahren Ursachen dieser wirtschaftlichen Katastrophe? Der Verband der Insolvenzverwalter und Sachwalter Deutschlands (VID) nennt zwar die ausufernde Bürokratie als Brandbeschleuniger, sieht die Wurzeln des Übels jedoch tiefer: Liquiditätsengpässe, verstaubte Geschäftsmodelle und gestörte Lieferketten würden einen tödlichen Cocktail bilden. VID-Vorsitzender Christoph Niering spricht von einem verheerenden Mix aus verändertem Kundenverhalten, fehlenden Nachfolgelösungen und externen Schocks.
Strukturreformen? Fehlanzeige!
DIHK-Chefanalyst Volker Treier fordert seit Monaten umfassende Strukturreformen, um Deutschland wieder wettbewerbsfähig zu machen. Seine Mahnung klingt wie ein verzweifelter Hilferuf: Die Kosten für Energie und Personal müssten dringend runter, ebenso die im internationalen Vergleich astronomischen Belastungen durch Steuern und Bürokratie. Doch was tut die Große Koalition unter Friedrich Merz? Sie verwaltet den Niedergang, statt ihn zu bekämpfen.
Die Prognosen der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) lesen sich wie ein Wirtschaftsthriller mit schlechtem Ausgang. Rückläufige Exporte, insbesondere in die USA unter Trump mit seinen massiven Strafzöllen, eine dahinsiechende Industrieproduktion und eine Konjunktur, die eher einem Patienten auf der Intensivstation gleicht – all das verspricht nichts Gutes für die kommenden Monate.
Digitale Steinzeit im deutschen Mittelstand
Besonders bitter: Während in Berlin über Steuersenkungen und Energiepreise debattiert wird, verpassen viele deutsche Mittelständler den Anschluss an die digitale Zukunft. Sie klammern sich an Geschäftsmodelle, die bereits zu Zeiten der D-Mark funktioniert haben mögen, heute aber hoffnungslos veraltet sind. Die Verkehrs- und Logistikbranche sei hierfür ein Paradebeispiel – eingeklemmt zwischen steigenden Kosten und disruptiven Geschäftsmodellen, die aus dem Silicon Valley oder China über sie hereinbrechen.
Was bleibt, ist die bittere Erkenntnis: Deutschland manövriert sich mit Vollgas in eine Wirtschaftskrise historischen Ausmaßes. Die täglichen 60 Firmenpleiten sind dabei nur die Spitze des Eisbergs. Dahinter stehen zehntausende verlorene Arbeitsplätze, zerstörte Existenzen und eine Wirtschaftspolitik, die mehr verwaltet als gestaltet. Es rächt sich nun, dass jahrelang Strukturreformen verschleppt, die Digitalisierung verschlafen und die internationale Wettbewerbsfähigkeit aufs Spiel gesetzt wurde.
Die Frage ist nicht mehr, ob Deutschland in eine tiefe Rezession schlittert, sondern wie tief der Fall sein wird. Solange die Politik weiter auf Sicht fährt und Unternehmen an überholten Konzepten festhalten, wird sich an diesem desaströsen Trend nichts ändern. Die Insolvenzwelle ist dabei nur ein Symptom einer viel tieferen Krise – der Krise eines Wirtschaftsstandorts, der seine besten Zeiten hinter sich zu haben scheint.
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