
Dollar-Dämmerung: Währungschaos erschüttert die Finanzmärkte – und niemand weiß mehr, was kommt
Die Weltreservewährung taumelt, und mit ihr die Gewissheiten einer ganzen Branche. Was sich derzeit an den Devisenmärkten abspielt, gleicht einem Erdbeben, das sämtliche Fundamente erschüttert. Die alten Gesetzmäßigkeiten, auf die sich Händler jahrzehntelang verlassen konnten, sind außer Kraft gesetzt. In den Handelssälen von UBS, Mizuho und Jefferies herrscht blanke Ratlosigkeit – und das aus gutem Grund.
Wenn Naturgesetze plötzlich nicht mehr gelten
Stellen Sie sich vor, die Schwerkraft würde plötzlich aufhören zu funktionieren. Genau so fühlt es sich derzeit für Devisenhändler an. Die Europäische Zentralbank senkt den Einlagensatz auf mickrige zwei Prozent, während die Fed ihre Zinsen bei stattlichen 4,25 bis 4,5 Prozent belässt. Nach allen Regeln der Kunst müsste der Dollar gegenüber dem Euro triumphieren. Doch was passiert? Der Euro explodiert förmlich und legt satte 13 Prozent zu – ein Vierjahreshoch! Ein völliger Widerspruch zu allem, was die Lehrbücher predigen.
"Die Faustregeln sind über Bord geworfen", bringt es Lu Xin von der UBS auf den Punkt. Und er steht mit seiner Verwirrung nicht allein da. Brad Bechtel von Jefferies warnt eindringlich: "Etwas stimmt hier nicht." Die Frage, die alle umtreibt: Erleben wir gerade nur eine vorübergehende Störung oder den Beginn einer neuen Weltordnung?
Trump'sche Zollkeule trifft den eigenen Dollar
Die Ironie könnte kaum größer sein. Ausgerechnet Donald Trump, der Amerika wieder groß machen wollte, versetzt dem US-Dollar den vielleicht entscheidenden Stoß. Seine Zollpolitik – 20 Prozent auf EU-Importe, 34 Prozent auf China, 25 Prozent auf Mexiko und Kanada – sollte eigentlich die amerikanische Wirtschaft stärken. Stattdessen löst sie eine Flucht aus dem Dollar aus, die ihresgleichen sucht.
Der Greenback verlor in diesem Jahr über zehn Prozent gegenüber dem japanischen Yen, dem Euro und dem Schweizer Franken. Eine Entwicklung, die selbst hartgesottene Profis wie Idanna Appio von First Eagle Investments zur Vorsicht mahnt. Obwohl ihre Modelle zur Neutralität raten, bleibt sie aus purem Instinkt short – ein deutliches Zeichen für das tiefe Misstrauen gegenüber der einstigen Leitwährung.
Die große Ent-Dollarisierung nimmt Fahrt auf
Was wir erleben, ist möglicherweise der Anfang vom Ende der Dollar-Hegemonie. Bloomberg-Stratege Vassilis Karamanis sieht bereits "den Beginn einer neuen Ära". Der Markt lehne sich stark in Richtung Ent-Dollarisierung, verstärkt durch die Überzeugung, dass die US-Regierung selbst eine schwächere Währung wolle.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Ein Index von BarclayHedge, der 25 Währungsstrategien abbildet, liegt 2025 mit mageren 0,6 Prozent im Plus – der schwächste Jahresstart seit 2017. Wer sich auf klassische Strategien verlassen hat, wurde eiskalt erwischt.
Korrelationen brechen wie Dominosteine
Besonders beunruhigend: Selbst die Korrelationen zu anderen Märkten funktionieren nicht mehr. Früher stieg der Dollar parallel zum VIX-Index, dem sogenannten Angstbarometer. Heute? Fehlanzeige. Geopolitische Spannungen wie der iranische Angriff auf einen US-Stützpunkt in Katar lösen keine eindeutige Dollar-Reaktion mehr aus. Die Ölpreise schwanken heftig, doch der Dollar bleibt überraschend ruhig.
"Wenn die Zusammenhänge nicht mehr funktionieren, wird es extrem schwer", fasst Nikhil Kochhar von Mizuho die Misere zusammen. Statt aggressiver Wetten dominieren kleinere, defensivere Positionen. Besonders vor Wochenenden scheuen Händler das Risiko – aus Angst vor plötzlichen Marktbewegungen durch nächtliche Trump-Tweets oder überraschende politische Wendungen.
Gold glänzt in unsicheren Zeiten
In diesem Chaos gibt es einen klaren Gewinner: physische Edelmetalle. Während Papierwährungen ihre Verlässlichkeit verlieren und digitale Assets wild schwanken, beweist Gold einmal mehr seine Funktion als ultimativer Wertspeicher. Die aktuelle Entwicklung unterstreicht, warum kluge Anleger schon immer auf eine solide Beimischung von Gold und Silber in ihrem Portfolio gesetzt haben.
Die Unsicherheit über die künftige Währungsordnung wird uns noch lange begleiten. Ob der Dollar seine Vormachtstellung endgültig verliert oder sich doch noch einmal fängt – niemand kann es mit Sicherheit sagen. Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass in Zeiten fundamentaler Umbrüche nur echte, greifbare Werte wirklichen Schutz bieten. Die kommenden Wochen und Monate werden zeigen, ob wir tatsächlich Zeugen einer historischen Zeitenwende werden – oder ob sich die Märkte doch noch einmal fangen. Eines ist jedoch sicher: Die Ära der absoluten Dollar-Dominanz neigt sich dem Ende zu.

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