
Europa kapituliert vor Trump: Der Preis der halben Weltmacht
Was passiert, wenn ein Wirtschaftsriese mit tönernen Füßen auf einen knallharten Dealmaker trifft? Die Antwort lieferte das jüngste Handelsabkommen zwischen der EU und den USA im Juli 2025. Während Donald Trump von dem "größten Deal aller Zeiten" schwärmte, herrschte in Brüssel betretenes Schweigen. Zu Recht, denn was da unterzeichnet wurde, war weniger ein Abkommen als eine Kapitulationsurkunde.
Die bittere Pille für Brüssel
Die nackten Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Europa zahlt künftig 15 Prozent Zölle auf alle Exporte in die USA – mehr als die Briten mit ihren 10 Prozent aushandeln konnten. Für Stahl, Aluminium und Kupfer werden sogar saftige 50 Prozent fällig. Im Gegenzug? Die USA exportieren zollfrei nach Europa. Ein "Win-Win-Deal" sieht anders aus.
Doch damit nicht genug der Demütigung: Die EU verpflichtete sich, bis 2028 amerikanische Energieprodukte im Wert von 750 Milliarden Dollar zu importieren. Weitere 600 Milliarden Euro sollen als europäische Investitionen in die USA fließen. Man könnte meinen, Brüssel hätte nicht verhandelt, sondern kapituliert.
Ursula von der Leyen versuchte tapfer, gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Der Deal bringe "Stabilität und Vorhersehbarkeit", betonte sie mit der Miene einer Schülerin, die gerade eine Fünf in Mathe kassiert hat. Friedrich Merz, unser neuer Bundeskanzler, klang nicht viel optimistischer: "Mehr war einfach nicht drin." Viktor Orbán brachte es auf den Punkt: "Trump hat Ursula von der Leyen zum Frühstück verspeist."
Das strukturelle Versagen der EU
Wie konnte es soweit kommen? Wie kann ein Wirtschaftsblock mit 450 Millionen Menschen und enormer Wirtschaftskraft derart über den Tisch gezogen werden? Die Antwort liegt in der DNA der europäischen Integration selbst.
Seit Jahrzehnten basteln Brüsseler Technokraten an einem Gebilde, das weder Fisch noch Fleisch ist. Statt die Bürger mitzunehmen, setzte man auf Integration durch die Hintertür. Als Franzosen und Niederländer 2005 die EU-Verfassung ablehnten, mogelte man sich mit dem Lissabon-Vertrag durch – gleicher Inhalt, anderes Etikett. Valéry Giscard d'Estaing gab es sogar offen zu: "Die Vorschläge bleiben praktisch unverändert."
"Die EU kann Google regulieren, aber sie kann Putin nicht stoppen. Das sagt alles über das Ungleichgewicht aus."
Diese Aussage des Politikwissenschaftlers R. Daniel Kelemen trifft den Nagel auf den Kopf. Europa hat sich eine beeindruckende Regulierungsmaschinerie geschaffen, aber wenn es hart auf hart kommt, fehlt die Handlungsfähigkeit. In der COVID-Krise versagte die gemeinsame Impfstoffbeschaffung kläglich. Bei der Energiekrise hing man jahrzehntelang am Tropf russischen Gases, ohne ernsthafte Alternativen zu entwickeln. Und in der Außenpolitik? Da spricht Brüssel mit 27 verschiedenen Zungen.
Die Geier kreisen über Europa
Diese Schwäche bleibt anderen Mächten nicht verborgen. Die USA umgehen Brüssel routinemäßig und verhandeln direkt mit Berlin, Paris oder Warschau. Russland spielte jahrelang erfolgreich Energieschach und spaltete die EU mit bilateralen Gasdeals. China kaufte sich mit der 17+1-Initiative in Osteuropa ein und ließ Griechenland nach Investitionen im Hafen von Piräus EU-Kritik an Menschenrechtsverletzungen blockieren.
Selbst innerhalb der EU sabotieren Länder wie Ungarn und Polen regelmäßig gemeinsame Positionen. Die vielgepriesene europäische Einheit entpuppt sich als Fata Morgana, sobald nationale Interessen ins Spiel kommen.
Der Preis der verpassten Chancen
Was wäre gewesen, wenn Europa in den letzten drei Jahrzehnten als echter geopolitischer Akteur aufgetreten wäre? Hätte China seinen Aufstieg so ungehindert vollziehen können? Wäre Russland so tief in die Arme Pekings getrieben worden? Hätte das erste Iran-Atomabkommen – maßgeblich von der EU mitverhandelt – so leicht umgangen werden können?
Die Welt hat sich verändert. Der naive Globalismus der 1990er Jahre ist tot. Nationale Souveränität ist wieder en vogue. Von Brexit bis Trump, von Warschau bis Budapest – überall pochen Bürger und Politiker auf Eigenständigkeit. In diesem Umfeld wirkt die EU wie ein Relikt aus vergangenen Zeiten, unfähig zu entschlossenem Handeln, gefangen in ihren eigenen bürokratischen Fesseln.
Ein Weckruf für Deutschland
Für uns Deutsche sollte dieses Debakel ein Weckruf sein. Jahrzehntelang haben wir uns in der Illusion gewiegt, Europa würde uns stark machen. Stattdessen haben wir unsere nationale Handlungsfähigkeit auf dem Altar einer diffusen "europäischen Idee" geopfert. Das Ergebnis sehen wir jetzt: Ein zahnloser Tiger, der von Trump nach Belieben vorgeführt wird.
Es wird Zeit, dass wir wieder lernen, unsere eigenen Interessen zu vertreten. Das bedeutet nicht, Europa den Rücken zu kehren. Aber es bedeutet, endlich zu akzeptieren, dass ein Europa der 27 verschiedenen Geschwindigkeiten und Interessen niemals die Schlagkraft entwickeln wird, die in der heutigen Welt nötig ist.
Der Historiker Timothy Garton Ash warnte schon im Jahr 2000: "Europas Streben nach Einigung droht genau das Gegenteil zu bewirken – Uneinigkeit." Diese Warnung hat sich bewahrheitet. Die Frage ist nur: Wie lange wollen wir noch so tun, als wäre alles in Ordnung?
In einer Welt, in der Stärke zählt und Schwäche bestraft wird, kann sich Europa seinen institutionellen Dilettantismus nicht mehr leisten. Entweder es reformiert sich grundlegend – mit echter demokratischer Legitimation und klaren Entscheidungsstrukturen – oder es wird weiter zum Spielball anderer Mächte. Das Trump-Abkommen war nur der Anfang. Die wahre Rechnung kommt noch.
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