
Goldpreis auf Rekordhoch: Ist jetzt der richtige Zeitpunkt zum Kauf?
Der Goldpreis kennt derzeit nur eine Richtung: steil nach oben. Mit aktuell rund 2.800 Euro pro Feinunze erreicht das Edelmetall ein historisches Allzeithoch. Noch vor einem Jahr notierte der Kurs unter 2.200 Euro - eine beeindruckende Wertsteigerung von über 27 Prozent. Doch was steckt hinter dieser fulminanten Rallye? Und vor allem: Ist jetzt noch der richtige Zeitpunkt, um in das gelbe Edelmetall zu investieren?
Experten mahnen zur Vorsicht bei Höchstständen
Die aktuelle Goldpreis-Entwicklung lässt viele Anleger euphorisch werden. Doch Ralf Scherfling, Finanzexperte der Verbraucherzentrale NRW, mahnt zur Besonnenheit. Die beeindruckende Kursentwicklung der letzten Monate sei keineswegs eine Garantie für weitere Anstiege. Vielmehr erinnert er daran, dass der Goldpreis in der Vergangenheit auch schon dramatische Einbrüche von bis zu einem Drittel seines Wertes hinnehmen musste.
Die Tücken des vermeintlich sicheren Hafens
Zwar gilt Gold gemeinhin als "sicherer Hafen" in Krisenzeiten - die geopolitischen Spannungen und die jüngsten Leitzinssenkungen haben dem Edelmetall zweifellos Auftrieb verliehen. Doch der Experte weist auf einen entscheidenden Nachteil hin: Im Gegensatz zu Aktien oder Anleihen wirft Gold weder Zinsen noch Dividenden ab. Anleger setzen also ausschließlich auf Kursgewinne und mögliche Währungseffekte.
Clever kaufen: Darauf sollten Anleger achten
Wer trotz der Rekordhöhen in Gold investieren möchte, sollte einige wichtige Aspekte beachten. Das sogenannte Aufgeld - die Differenz zwischen dem reinen Materialwert und dem tatsächlichen Kaufpreis - sollte durch sorgfältigen Angebotsvergleich minimiert werden. Auch die Stückelung spielt eine wichtige Rolle: Je kleiner die erworbene Einheit, desto höher die relativen Kosten. Nicht zu vergessen sind Zusatzkosten für die sichere Verwahrung in Bankschließfächern oder Tresoren.
Der richtige Zeitpunkt zum Verkauf?
Für Besitzer von Altgold könnte der aktuelle Preisanstieg eine günstige Gelegenheit zum Verkauf darstellen. Allerdings sollten auch hier die Nebenkosten nicht unterschätzt werden. Bei Schmuckstücken können Abschläge für Prüfung und Einschmelzen bis zu 15 Prozent betragen. Der emotionale oder handwerkliche Wert spielt für Händler dabei meist keine Rolle.
Fazit: Gold als Beimischung sinnvoll
Als Beimischung von maximal zehn Prozent des Gesamtvermögens kann Gold durchaus sinnvoll sein - gerade in turbulenten Börsenzeiten. Allerdings sollten sich Anleger der Risiken bewusst sein und nicht blind dem aktuellen Goldrausch folgen. Eine nüchterne Analyse der eigenen Anlageziele und eine breite Streuung des Vermögens bleiben das A und O erfolgreicher Geldanlage.
Hinweis: Dieser Artikel dient ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger ist für seine Investitionsentscheidungen selbst verantwortlich und sollte sich umfassend informieren. Vergangene Kursentwicklungen sind keine Garantie für zukünftige Erträge.

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