
Handelsbeschäftigte am Limit: Wenn der Lohn kaum zum Leben reicht
Die deutsche Handelsbranche steht vor einem dramatischen Personalproblem. Eine aktuelle Umfrage der Gewerkschaft Verdi offenbart schonungslos, was viele längst ahnten: Die Arbeitsbedingungen im Handel sind katastrophal. Sage und schreibe 79 Prozent der Beschäftigten halten ihren Lohn für nicht angemessen – ein vernichtendes Urteil für eine Branche, die das Rückgrat unserer Versorgung bildet.
Der bittere Alltag zwischen Kasse und Kundenbeschwerden
Was bedeutet es eigentlich, im deutschen Handel zu arbeiten? Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Jeder zweite Beschäftigte gibt an, dass der Monatslohn gerade so zum Überleben reiche. Man stelle sich das vor – Menschen, die täglich acht Stunden und mehr auf den Beinen stehen, schwere Waren schleppen, mit teilweise unverschämten Kunden umgehen müssen, können sich am Monatsende kaum mehr als das Nötigste leisten.
Besonders alarmierend sei die Zukunftsperspektive: 68 Prozent der Befragten befürchten, dass ihre Rente später nicht zum Leben ausreichen werde. Hier zeigt sich das ganze Dilemma der deutschen Rentenpolitik. Während die Regierung Milliardensummen für fragwürdige Klimaprojekte verpulvert, arbeiten Menschen ihr Leben lang und müssen trotzdem Altersarmut fürchten.
Digitalisierung als moderne Peitsche
Die vielgepriesene Digitalisierung entpuppt sich im Handel als zweischneidiges Schwert. Knapp die Hälfte der Befragten klagt über gestiegene Belastungen durch neue Technologien. Statt Arbeitserleichterung bedeute Digitalisierung hier vor allem eines: permanente Überwachung. Jeder Handgriff wird getrackt, jede Pause registriert, jede Abweichung vom Soll dokumentiert.
Diese Art der Kontrolle erinnert fatal an George Orwells düstere Visionen. Mitarbeiter werden zu gläsernen Angestellten degradiert, deren Leistung permanent gemessen und bewertet wird. Kein Wunder, dass 67 Prozent angeben, durch die hohe Arbeitsbelastung gesundheitlich stark oder sehr stark belastet zu sein.
Der Exodus hat längst begonnen
Die Konsequenzen dieser Misere sind dramatisch: 62 Prozent der Befragten würden am liebsten den Job wechseln. Noch erschreckender: 78 Prozent können sich nicht vorstellen, ihre Tätigkeit ohne Einschränkungen bis zur Rente durchzuhalten. Der Handel blutet aus – und das in Zeiten, in denen qualifiziertes Personal ohnehin Mangelware ist.
Silke Zimmer von Verdi warnt zu Recht: Viele Beschäftigte würden dem Handel bereits jetzt den Rücken kehren. Wer kann es ihnen verdenken? Wenn zu niedrigen Löhnen und hoher Arbeitsbelastung auch noch die herablassende Behandlung durch Kunden oder Vorgesetzte kommt – immerhin 46 Prozent klagen darüber –, dann ist das Maß irgendwann voll.
Ein System am Scheideweg
Diese Umfrageergebnisse sind mehr als nur Zahlen. Sie sind ein Spiegelbild einer Gesellschaft, die ihre Prioritäten verloren hat. Während die Politik sich in ideologischen Grabenkämpfen verliert und Unsummen für zweifelhafte Projekte verschleudert, kämpfen die Menschen an der Basis ums nackte Überleben.
Die neue Große Koalition unter Friedrich Merz hatte vollmundig versprochen, keine neuen Schulden zu machen. Stattdessen plant sie nun ein 500 Milliarden Euro schweres Sondervermögen für Infrastruktur. Wäre es nicht sinnvoller, zunächst dafür zu sorgen, dass Menschen von ihrer Arbeit leben können?
Der Handel ist systemrelevant – das hat spätestens die Corona-Krise gezeigt. Doch statt diese Erkenntnis in bessere Arbeitsbedingungen umzumünzen, verschärft sich die Situation weiter. Die Inflation frisst die ohnehin mageren Löhne auf, während die Anforderungen stetig steigen.
Zeit für einen Kurswechsel
Was Deutschland braucht, ist eine Rückbesinnung auf traditionelle Werte wie Respekt vor ehrlicher Arbeit und angemessener Entlohnung. Statt Milliarden in fragwürdige Klimaprojekte zu pumpen, sollte die Politik dafür sorgen, dass Menschen, die täglich hart arbeiten, auch davon leben können.
Die Umfrage wurde zwischen Ende April und Ende Juni unter 11.732 Beschäftigten im Einzel-, Groß- und Außenhandel durchgeführt. Die Ergebnisse sollten ein Weckruf sein – nicht nur für die Politik, sondern für die gesamte Gesellschaft. Denn wenn diejenigen, die unsere tägliche Versorgung sicherstellen, am Limit arbeiten, steht mehr auf dem Spiel als nur eine Branche. Es geht um den sozialen Frieden in unserem Land.
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