
Home-Office-Revolution: Wie die Pandemie unsere Städte dauerhaft verändert hat
Die Corona-Pandemie mag Geschichte sein, doch ihre Spuren im deutschen Wohnungsmarkt sind unübersehbar. Was einst als Notlösung begann, hat sich zu einem dauerhaften Paradigmenwechsel entwickelt: Das hybride Arbeiten zwischen Büro und heimischen vier Wänden prägt nun unsere Städte – mit Folgen, die viele Stadtplaner offenbar verschlafen haben.
Eine aktuelle Studie der Universität Oxford gemeinsam mit dem Institut Agenda Austria zeigt am Beispiel Wiens eindrucksvoll, wie tiefgreifend sich die Wohnpräferenzen der Menschen gewandelt haben. Die Forscher analysierten 120.000 Online-Wohnungsanzeigen aus den Jahren 2018 sowie 2021/22 – und die Ergebnisse sollten deutschen Kommunalpolitikern zu denken geben.
Der Exodus aus den Innenstädten hat begonnen
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Der Preisaufschlag für ein zusätzliches Zimmer – ideal fürs Home-Office – hat sich gegenüber der Vor-Corona-Zeit verdoppelt. Gleichzeitig verlieren innerstädtische Wohnungen ohne Balkon oder Terrasse massiv an Attraktivität. Besonders brisant: Altbauwohnungen mit Gasetagenheizung und ohne Home-Office-Potenzial erzielen mittlerweile sogar geringere Mieten als früher.
Diese Entwicklung bestätigen auch aktuelle Daten aus Deutschland. Laut dem Wohnungsportal ImmoScout stieg die Nachfrage nach Mietwohnungen im ländlichen Raum im zweiten Quartal 2025 um satte neun Prozent – der stärkste Anstieg seit 2023. Das Umland der Großstädte verzeichnete ein Plus von sieben Prozent, während die Metropolen selbst mit mageren vier Prozent Nachfragewachstum abgehängt wurden.
Die neue Realität: Arbeiten, wo andere Urlaub machen
Was bedeutet dieser Trend für unsere Städte? Die perfekte ÖPNV-Anbindung, einst das Nonplusultra urbanen Wohnens, hat dramatisch an Bedeutung verloren. Wer nur noch zwei- oder dreimal pro Woche ins Büro muss, nimmt dafür auch längere Anfahrtswege in Kauf – besonders wenn dafür mehr Wohnraum, ein Garten oder die Nähe zur Natur winken.
„Die Stadt ist bekannt für ihren erschwinglichen kommunalen Wohnraum sowie für ihre vielfältige Landschaft von Bezirken, die von der dicht besiedelten historischen Innenstadt bis hin zu ständig wachsenden Vororten reichen"
Die Studie wählte Wien nicht zufällig als Untersuchungsobjekt. Die österreichische Hauptstadt gilt als Musterbeispiel für regulierten Wohnungsbau und bietet einen repräsentativen Querschnitt urbaner Wohnstrukturen. Was dort passiert, dürfte sich in ähnlicher Form auch in deutschen Großstädten abspielen.
Politik verschläft den Wandel – wieder einmal
Die Wissenschaftler appellieren eindringlich an die Politik, endlich auf diese Entwicklungen zu reagieren. Ihre Forderungen lesen sich wie eine Anklage gegen die Trägheit deutscher Stadtplaner: Förderung dezentraler Infrastruktur, Ausbau von Home-Office-fähigem Wohnraum auch im sozialen Wohnungsbau, neue Mobilitätskonzepte und vor allem: eine endlich zeitgemäße Internet-Infrastruktur.
Doch was macht unsere Bundesregierung? Während die Große Koalition unter Friedrich Merz ein 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Infrastruktur plant – trotz des Versprechens, keine neuen Schulden zu machen –, scheint die Anpassung an die neue Arbeitswelt keine Priorität zu haben. Stattdessen wird weiter an überholten Konzepten festgehalten, als hätte es die Pandemie nie gegeben.
Die Chance für eine Renaissance des ländlichen Raums
Dabei böte der Trend enorme Chancen. Die Entlastung der überhitzten Innenstädte, die Wiederbelebung ländlicher Regionen, die Reduzierung des Pendelverkehrs – all das könnte Deutschland voranbringen. Doch dafür bräuchte es mutige politische Entscheidungen und vor allem: schnelles Internet auch in der Provinz.
Die Studie zeigt auch, dass etwa 30 Prozent der Unternehmen die Heimarbeit wieder einschränken oder abschaffen wollen. Doch der Geist ist aus der Flasche. Arbeitnehmer haben die Vorzüge flexibler Arbeitsmodelle kennengelernt und werden sich diese nicht mehr nehmen lassen. Kluge Unternehmen passen ihre Bürokonzepte an, um Mitarbeiter freiwillig zurückzuholen – mit modernen, attraktiven Arbeitsumgebungen statt verstaubten Großraumbüros.
Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie schnell sich gesellschaftliche Strukturen wandeln können. Die Frage ist nur: Werden unsere Politiker endlich aufwachen und diesen Wandel gestalten – oder verschlafen sie wieder einmal eine historische Chance? Die Antwort darauf wird entscheiden, ob Deutschland im internationalen Wettbewerb mithalten kann oder weiter zurückfällt.
In Zeiten solcher Umbrüche gewinnen krisensichere Anlagen an Bedeutung. Physische Edelmetalle wie Gold und Silber haben sich über Jahrhunderte als stabiler Vermögensschutz bewährt – unabhängig davon, wo man lebt oder arbeitet. Sie gehören als Beimischung in jedes ausgewogene Anlageportfolio.
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