
Israels Fluchthelfer-Airline: Wenn die eigene Bevölkerung vor der Regierungspolitik flieht
Was für ein Armutszeugnis für einen Staat, der sich selbst als einzige Demokratie im Nahen Osten bezeichnet: Israels nationale Fluggesellschaft El Al bietet nun "Tiefstpreise" an, um die eigenen Bürger zurückzuholen, die vor den iranischen Raketenangriffen geflohen sind. Für schlappe 99 Dollar aus Europa oder 649 bis 699 Dollar aus den USA dürfen die Flüchtlinge wieder nach Hause – etwa die Hälfte des regulären Preises. Man könnte meinen, es handle sich um eine Werbeaktion für Touristen, doch die bittere Realität sieht anders aus.
Wenn der eigene Staat zur Falle wird
Die Ironie dieser Geschichte könnte kaum größer sein. Nachdem Israel am 13. Juni seinen Luftraum schloss – eine Reaktion auf iranische Raketenangriffe, die wiederum eine Vergeltung für israelische Angriffe auf hochrangige iranische Persönlichkeiten darstellten – saßen tausende Israelis im Ausland fest. Noch absurder: Die eigene Regierung verbot ihren Bürgern zeitweise sogar die Ausreise. Ein "Ausnahmekomitee" musste über jeden einzelnen Fall entscheiden, ob jemand das Land verlassen durfte. In welcher "Demokratie" benötigt man bitte eine behördliche Genehmigung, um das eigene Land zu verlassen?
Die Verzweiflung trieb viele zu kreativen Fluchtmethoden. Hunderte flohen per Yacht aus Herzliya, Haifa und Aschkelon nach Zypern, um von dort weiter nach Europa zu gelangen. Andere nutzten den Landweg über Ägypten, was dort zu erhöhter Alarmbereitschaft führte. Die ägyptischen Sicherheitsbehörden befürchteten, dass sich unter den Flüchtlingen Mossad-Agenten befinden könnten – eine nicht ganz unbegründete Sorge angesichts der israelischen Geheimdienstaktivitäten in der Region.
Zypern am Limit
Besonders dramatisch ist die Situation in Zypern, wo tausende Israelis gestrandet sind. Die jüdischen Gemeindeleiter warnen, dass Unterkünfte und Ressourcen völlig überlastet seien. Kreuzfahrtschiffe und umgeleitete Flüge bringen zwar kontinuierlich Menschen zurück, doch die Infrastruktur ist dem Ansturm nicht gewachsen. Ein Staat, der seine Bürger erst in die Flucht treibt und dann mit Billigflügen zurücklocken muss, hat offensichtlich ein fundamentales Problem.
Die Doppelmoral der ägyptischen Grenzpolitik
Ägyptische Aktivisten kritisieren zu Recht die Doppelmoral ihrer Regierung. Während israelische Bürger problemlos über den Taba-Grenzübergang in den Sinai einreisen können, werden Hilfskonvois für Gaza systematisch abgewiesen. "Es ist empörend, dass Israelis einfach in den Sinai spazieren können, während Aktivisten abgewiesen werden", empörte sich ein Organisator gegenüber Middle East Eye. Diese Ungleichbehandlung zeigt einmal mehr, wie sehr die arabischen Regime ihre eigene Bevölkerung im Stich lassen.
Die Flucht der Doppelstaatler
Viele der Geflohenen besitzen eine doppelte Staatsbürgerschaft – entweder Einwanderer, die ihre ursprünglichen Pässe behielten, oder in Israel geborene Bürger, die später eine zweite Nationalität erwarben. Die beliebtesten Zielländer waren die USA, EU-Staaten, Russland und die Ukraine. Diese Menschen hatten das Privileg der Wahl – im Gegensatz zu jenen, die nur einen israelischen Pass besitzen und in der Falle saßen.
Seit dem Waffenstillstand am 24. Juni haben die israelischen Flughäfen Ben Gurion und Haifa wieder vollständig geöffnet, und die kriegsbedingten Reisebeschränkungen wurden aufgehoben. Doch der Schaden ist angerichtet: Das Vertrauen der eigenen Bevölkerung in die Regierung ist erschüttert.
Ein Staat in der Vertrauenskrise
Diese Rückholaktion offenbart die tiefen Widersprüche der israelischen Politik. Einerseits wirbt man aktiv mit subventionierten Flügen um die Rückkehr der Geflohenen, andererseits hatte man sie zuvor durch restriktive Maßnahmen praktisch eingesperrt oder zu riskanten Fluchtversuchen über das Meer gezwungen. Welches Vertrauen sollen die Bürger in einen Staat haben, der sie erst einsperrt und dann mit Billigflügen zurücklockt?
Die ganze Episode zeigt, wie fragil die Situation im Nahen Osten wirklich ist. Wenn selbst die eigenen Bürger vor der Politik ihrer Regierung fliehen, sollte das ein Weckruf sein. Doch statt grundlegende Reformen anzugehen, versucht man es mit kosmetischen Maßnahmen wie Billigflügen. Das erinnert fatal an die deutsche Politik, wo man auch lieber Symptome bekämpft statt die Ursachen anzugehen.
In Zeiten wie diesen, wo geopolitische Spannungen zunehmen und Regierungen ihre eigenen Bürger im Stich lassen, wird die Bedeutung von physischen Wertanlagen wie Gold und Silber immer deutlicher. Sie sind nicht nur ein Schutz vor Inflation, sondern auch eine Versicherung gegen politische Instabilität – und im Gegensatz zu Flugtickets kann man sie immer bei sich tragen.

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