
Italiens Finanzminister attackiert "dumme und sinnlose" EU-Regeln – Verteidigungsausgaben im Konflikt mit Defizitzielen
Die europäische Verteidigungspolitik steht vor einem Dilemma, das die Absurdität der Brüsseler Bürokratie einmal mehr offenlegt. Italiens Wirtschaftsminister Giancarlo Giorgetti hat die EU-Haushaltsregeln als "dumm und sinnlos" bezeichnet – und trifft damit den Nagel auf den Kopf. Während Brüssel einerseits höhere Verteidigungsausgaben fordert, bestraft es andererseits Länder wie Italien für ihre Defizite. Ein Paradoxon, das die Handlungsunfähigkeit der EU in Sicherheitsfragen entlarvt.
Das Brüsseler Regelchaos
Die EU-Kommission hat zwar Flexibilitätsklauseln eingeführt, die Mitgliedstaaten erlauben sollen, ihre Verteidigungsausgaben um 1,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts jährlich über vier Jahre zu erhöhen. Doch hier offenbart sich die typische Brüsseler Doppelmoral: Länder, die bereits unter einem Defizitverfahren stehen, dürfen diese Flexibilität nicht nutzen. Italien, das sein Defizit von 3,4 Prozent im vergangenen Jahr auf 2,8 Prozent bis 2026 senken will, würde durch höhere Verteidigungsausgaben dieses Ziel verfehlen.
Giorgetti brachte es bei einem Treffen mit seinen Eurozonenkollegen in Luxemburg auf den Punkt: Die aktuellen Regeln seien nicht zeitgemäß und müssten an die gegenwärtige Krise angepasst werden. Seine Kritik ist berechtigt – wie soll Europa seine Verteidigungsfähigkeit stärken, wenn die eigenen Haushaltsregeln dies verhindern?
NATO-Forderungen treffen auf EU-Realität
Die Situation wird noch absurder, wenn man bedenkt, dass die NATO ihre Mitglieder auffordert, die Verteidigungsausgaben auf fünf Prozent des BIP zu erhöhen. Italien erreicht derzeit gerade einmal das bisherige Zwei-Prozent-Ziel – und das nur durch kreative Buchführung. Die Diskrepanz zwischen den Sicherheitsanforderungen und den fiskalischen Zwängen könnte kaum größer sein.
"Es ist unerlässlich, Wege zu finden, diese Regeln an die Krise anzupassen, die wir erleben, damit sie nicht dumm und sinnlos erscheinen"
Diese Worte Giorgettis spiegeln die Frustration vieler EU-Mitgliedstaaten wider, die zwischen amerikanischen Sicherheitsgarantien und europäischer Bürokratie zerrieben werden. Die geopolitische Lage erfordert entschlossenes Handeln, doch Brüssel verharrt in seinen starren Strukturen.
Italiens Dilemma zwischen Marktvertrauen und Sicherheit
Rom steht vor einer unmöglichen Wahl: Entweder es erhöht die Verteidigungsausgaben und riskiert damit seine mühsam verbesserte Kreditwürdigkeit – erst kürzlich hatte Moody's den Ausblick auf "positiv" angehoben – oder es vernachlässigt seine Sicherheitsverpflichtungen. Zwei Regierungsvertreter bestätigten, dass Italien besorgt sei, sein Ansehen auf den Finanzmärkten zu gefährden.
Die von Italien bevorzugte Lösung wäre die Ausgabe gemeinsamer EU-Schulden zur Finanzierung höherer Verteidigungsausgaben. Doch dieser vernünftige Vorschlag dürfte am Widerstand der sparsamen nordeuropäischen Länder scheitern, die lieber an ihren Prinzipien festhalten, als pragmatische Lösungen zu suchen.
Ein System am Limit
Die aktuelle Situation offenbart die fundamentalen Schwächen der EU-Architektur. Während Russland seine militärischen Kapazitäten ausbaut und die USA unter Präsident Trump auf mehr europäische Eigenverantwortung drängen, verstrickt sich Europa in seinen eigenen bürokratischen Fesseln. Die "dummen und sinnlosen" Regeln, wie Giorgetti sie nennt, sind symptomatisch für eine Union, die ihre Prioritäten falsch setzt.
Es ist höchste Zeit, dass Brüssel erkennt: Sicherheit hat ihren Preis. Die starren Defizitregeln mögen in Friedenszeiten ihre Berechtigung haben, doch in der aktuellen geopolitischen Lage sind sie ein Luxus, den sich Europa nicht mehr leisten kann. Giorgettis deutliche Worte sollten als Weckruf verstanden werden – nicht nur für die EU-Kommission, sondern für alle, die glauben, man könne Sicherheit zum Nulltarif haben.
Die Ironie der Geschichte: Während die EU-Bürokraten über Dezimalstellen bei Defizitquoten streiten, rüstet der Rest der Welt auf. Europa muss sich entscheiden: Will es weiterhin Buchhaltung betreiben oder seine Bürger schützen? Die Zeit für diese Entscheidung läuft ab.
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