
JPMorgan-Chef Dimon warnt vor Kreditblase – und investiert trotzdem 50 Milliarden Dollar
Was für eine bemerkenswerte Doppelmoral: Jamie Dimon, seines Zeichens Chef der größten US-Bank JPMorgan Chase, vergleicht den boomenden Markt für private Kredite mit der Subprime-Hypothekenkrise von 2008 – und pumpt gleichzeitig satte 50 Milliarden Dollar in genau diesen Sektor. Diese schizophrene Haltung offenbart nicht nur die Gier der Wall Street, sondern könnte auch das nächste große Warnsignal für eine drohende Finanzkrise sein.
Die Angst, den Anschluss zu verlieren
Im Februar dieses Jahres stand Dimon vor hunderten Kunden im schicken Loews Hotel in Miami Beach und warnte eindringlich vor den Gefahren des unregulierten Kreditmarktes. Er zog dabei explizit Parallelen zur Finanzkrise 2008, als Bear Stearns und Lehman Brothers durch riskante Hypothekengeschäfte in den Abgrund gerissen wurden. "Nicht jeder macht einen guten Job, und das ist es, was Probleme mit Finanzprodukten verursacht", so Dimon laut Teilnehmern der Veranstaltung.
Doch nur wenige Stunden später verkündete JPMorgan die milliardenschwere Investition in genau jenen Markt, den der CEO gerade noch als gefährlich gebrandmarkt hatte. Was treibt einen der mächtigsten Banker der Welt zu solch widersprüchlichem Handeln?
FOMO an der Wall Street
Die Antwort liegt in der klassischen Wall-Street-Krankheit: FOMO – Fear of Missing Out, die Angst, etwas zu verpassen. Der Markt für private Kredite ist innerhalb weniger Jahre zu einer Billionen-Dollar-Industrie herangewachsen, während traditionelle Banken wie JPMorgan durch strenge Regulierungen ausgebremst wurden. Unregulierte Finanzfirmen wie Blackstone und Ares Management haben das lukrative Geschäft mit der Kreditvergabe an hochverschuldete Unternehmen übernommen.
"Als Bank kann man nur so lange zusehen, wie Private Credit aus dem Nichts zu einer Billionen-Dollar-Industrie wird", kommentiert Glenn Schorr, Senior-Analyst bei Evercore, die Situation treffend.
Déjà-vu von 2007?
Die aktuelle Situation erinnert fatal an die Monate vor der letzten großen Finanzkrise. Im Juli 2007 verkündete Chuck Prince, damaliger CEO der Citigroup, die berühmt-berüchtigten Worte: "Solange die Musik spielt, muss man aufstehen und tanzen. Wir tanzen noch." Nur wenige Monate später musste Prince seinen Hut nehmen, als die Subprime-Krise die Märkte erschütterte.
Heute scheint sich die Geschichte zu wiederholen. Die Märkte erreichen trotz fundamentaler Schwächen neue Allzeithochs. Die US-Regierung unter Trump hat massive Zölle eingeführt – 50 Prozent auf Kupfer, Stahl und Aluminium, 30 Prozent auf Importe aus Mexiko und der EU, sogar 50 Prozent auf Brasilien. Doch solange die Märkte diese Warnsignale ignorieren, wird die Party weitergehen.
JPMorgans riskante Wette
Besonders pikant ist JPMorgans Geschichte mit privaten Krediten. Die Bank war tatsächlich ein früher Teilnehmer in diesem Markt, zog sich aber nach dem "London Whale"-Debakel 2012 zurück, als riskante Wetten zu Verlusten von über 6 Milliarden Dollar führten. Nun, da der Markt boomt, will Dimon wieder mitmischen – und hofft sogar, von einer möglichen Krise zu profitieren.
Diese Strategie ist nicht nur zynisch, sondern auch hochriskant. Dimon spekuliert darauf, dass JPMorgan bei einem Crash besser positioniert sein wird als die Konkurrenz und dann die Scherben aufsammeln kann. Doch wie die Geschichte zeigt, überschätzen sich gerade die Späteinsteiger oft fatal.
Was bedeutet das für Anleger?
Wenn selbst die vorsichtigsten Banker ihre Prinzipien über Bord werfen und in überhitzte Märkte einsteigen, sollten bei klugen Anlegern alle Alarmglocken schrillen. Die Parallelen zu 2007 sind unübersehbar: Rekordkurse trotz schwacher Fundamentaldaten, zunehmende Risikobereitschaft der Finanzinstitute und eine gefährliche "Diesmal ist alles anders"-Mentalität.
In solchen Zeiten bewähren sich traditionelle Werte wie physisches Gold und Silber als Stabilitätsanker. Während Papiervermögen in Krisen oft dramatisch an Wert verlieren, haben Edelmetalle über Jahrtausende hinweg ihre Kaufkraft bewahrt. Sie sind keine spekulative Wette auf steigende Kurse, sondern eine Versicherung gegen die Exzesse eines außer Kontrolle geratenen Finanzsystems.
Die Tatsache, dass Jamie Dimon wider besseres Wissen in einen Markt einsteigt, den er selbst als gefährlich einstuft, sollte jedem Anleger zu denken geben. Es ist ein klassisches Zeichen dafür, dass die Party an den Finanzmärkten ihrem Ende zugeht – auch wenn niemand weiß, wann genau die Musik aufhört zu spielen.
Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, sich umfassend zu informieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen.

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