
Kanada knickt vor Trump ein: Digitalsteuer gekippt, um Handelskrieg zu vermeiden
In einem bemerkenswerten Akt vorauseilenden Gehorsams hat Kanada seine geplante Digitalsteuer auf US-Technologiekonzerne in letzter Minute zurückgezogen. Nur wenige Stunden bevor die Abgabe am Montag in Kraft treten sollte, ruderte die kanadische Regierung unter Premierminister Mark Carney zurück – ein deutliches Zeichen dafür, wie sehr die Drohkulisse des US-Präsidenten Donald Trump die internationale Handelspolitik dominiert.
Trumps Zollkeule zeigt Wirkung
Die Kapitulation Ottawas erfolgte, nachdem Trump die Handelsverhandlungen am Freitag abrupt abgebrochen und die kanadische Digitalsteuer als "eklatanten Angriff" bezeichnet hatte. Der US-Präsident drohte unverhohlen damit, innerhalb einer Woche neue Zollsätze auf kanadische Waren festzulegen – eine Drohung, die offenbar ihre Wirkung nicht verfehlte.
Die geplante Steuer hätte drei Prozent der digitalen Dienstleistungseinnahmen betragen, die Unternehmen von kanadischen Nutzern über 20 Millionen Dollar pro Kalenderjahr erzielen. Betroffen gewesen wären vor allem die Tech-Giganten Amazon, Meta, Google und Apple. Die Zahlungen sollten sogar rückwirkend bis 2022 erhoben werden – ein Vorhaben, das nun sang- und klanglos beerdigt wurde.
Ein Lehrstück in Machtpolitik
Was sich hier abspielt, ist ein Paradebeispiel dafür, wie die neue Trump-Administration ihre handelspolitischen Interessen durchsetzt. Während die EU noch über Digitalsteuern diskutiert und sich in endlosen Debatten verliert, zeigt Trump, wie man mit harter Hand Ergebnisse erzielt. Man mag von seinen Methoden halten, was man will – effektiv sind sie allemal.
"Die Digitalsteuer war ein eklatanter Angriff" - so die unmissverständliche Botschaft aus Washington, die in Ottawa offenbar verstanden wurde.
Finanzminister François-Philippe Champagne wird nun eilig Gesetze vorlegen, um das Digitalsteuergesetz vollständig aufzuheben. Die kanadische Regierung betont zwar, man habe "immer eine multilaterale Vereinbarung zur Besteuerung digitaler Dienstleistungen bevorzugt" – doch diese Rechtfertigung wirkt angesichts des offensichtlichen Einknicken vor amerikanischem Druck reichlich hohl.
Die Macht der Handelsbeziehungen
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Kanada ist nach Mexiko der zweitgrößte Handelspartner der USA und der größte Abnehmer amerikanischer Exporte. Im vergangenen Jahr kaufte Kanada US-Waren im Wert von 349,4 Milliarden Dollar und exportierte Güter im Wert von 412,7 Milliarden Dollar in die USA. Bei solchen Verflechtungen kann es sich Ottawa schlicht nicht leisten, einen Handelskrieg mit dem südlichen Nachbarn zu riskieren.
Besonders pikant: Erst Mitte Juni hatten sich Carney und Trump beim G7-Gipfel getroffen und vereinbart, innerhalb von 30 Tagen ein neues Wirtschaftsabkommen abzuschließen. Die Frist läuft am 21. Juli ab – und Kanada hat nun demonstriert, dass man bereit ist, erhebliche Zugeständnisse zu machen, um dieses Ziel zu erreichen.
Lehren für Europa
Was können wir in Europa aus diesem Vorgang lernen? Zunächst einmal zeigt sich, dass Trumps America-First-Politik keine leere Drohung ist. Der US-Präsident setzt seine handelspolitischen Interessen mit aller Härte durch – und scheut dabei auch nicht vor Konfrontationen mit traditionellen Verbündeten zurück.
Während die EU weiterhin über Digitalsteuern debattiert und sich in bürokratischen Prozessen verliert, demonstriert Trump, wie man nationale Interessen durchsetzt. Man mag diese Machtpolitik kritisieren, doch sie zeigt Wirkung. Die Aktienmärkte reagierten prompt positiv auf die Nachricht von Kanadas Rückzieher – ein deutliches Signal, dass die Märkte Klarheit und Entschlossenheit honorieren.
Die Botschaft ist klar: In der neuen Weltordnung unter Trump müssen sich auch traditionelle Verbündete warm anziehen. Kanada hat bereits 50-prozentige Zölle auf Stahl und Aluminium zu verkraften – und war offenbar nicht bereit, weitere Strafmaßnahmen zu riskieren.
Für deutsche und europäische Unternehmen sollte dies ein Weckruf sein. Die Zeiten, in denen man auf multilaterale Lösungen und langwierige Verhandlungen setzen konnte, sind vorbei. In der Trump-Ära zählen harte Fakten und die Bereitschaft, nationale Interessen kompromisslos durchzusetzen. Wer in diesem Spiel bestehen will, muss seine eigene Position stärken – und das bedeutet auch, alternative Absicherungen zu schaffen.
In Zeiten zunehmender geopolitischer Unsicherheiten und handelspolitischer Verwerfungen gewinnen krisensichere Anlagen an Bedeutung. Physische Edelmetalle wie Gold und Silber haben sich historisch als verlässlicher Schutz gegen politische und wirtschaftliche Turbulenzen bewährt. Sie sind unabhängig von politischen Entscheidungen und bieten einen realen Werterhalt – Eigenschaften, die in der aktuellen Weltlage wichtiger denn je erscheinen.
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