
Kartellskandal erschüttert Werbebranche: Globale Agenturen manipulierten Preise in Indien
Ein brisanter Kartellskandal erschüttert die internationale Werbebranche. Führende globale Werbeagenturen, darunter namhafte US-amerikanische und europäische Konzerne, sollen sich in Indien zu einem Preiskartell zusammengeschlossen haben. Die indische Wettbewerbsbehörde CCI habe belastende Beweise zusammengetragen, die zeigen würden, wie Top-Manager über WhatsApp-Gruppen systematisch Preisabsprachen trafen und Kunden manipulierten.
WhatsApp als Werkzeug der Verschwörung
Im Zentrum der Ermittlungen stünden WhatsApp-Nachrichten vom Oktober 2023, in denen sich Kartik Sharma, Indien-Chef von Omnicom Media, bitter über einen Konkurrenten beschwert habe. Dieser habe versucht, einen Kunden mit niedrigeren Preisen abzuwerben – nur wenige Wochen nachdem die Branchenriesen geheime Preisabsprachen getroffen hätten. "Diese Art von Praktiken entspricht nicht dem Geist dessen, was wir gemeinsam zu erreichen versuchen", soll Sharma in die Gruppe geschrieben haben.
Die Dreistigkeit, mit der hier offenbar gegen grundlegende Marktprinzipien verstoßen wurde, zeige einmal mehr, wie weit sich internationale Konzerne von fairen Geschäftspraktiken entfernt hätten. Während kleine und mittelständische Unternehmen um jeden Auftrag kämpfen müssten, würden die Großen ihre Marktmacht schamlos ausnutzen.
Ein Who's Who der Werbebranche unter Verdacht
Die Liste der involvierten Unternehmen lese sich wie ein Who's Who der globalen Werbebranche: WPP's GroupM, Omnicom Media, IPG Mediabrands, Publicis, Havas Media, Dentsu und Madison World. Elf hochrangige Führungskräfte dieser Agenturen sollen über WhatsApp und in persönlichen Treffen ihre Antworten an Kunden koordiniert haben. Das Ergebnis sei eine "Angleichung konkurrierender Werbeagenturen" gewesen, wie die CCI-Ermittler feststellten.
Besonders brisant: Die Agenturen hätten nicht nur untereinander Preise abgesprochen, sondern auch mit Sendeanstalten konspiriert, um Geschäfte mit nicht-konformen Agenturen zu verhindern. Finanzielle Bedingungen für mindestens vier indische Kunden seien in Telefonkonferenzen besprochen worden.
Geheimpakte und Mindestprovisionen
Die Ermittlungsakten würden zeigen, dass die Advertising Agencies Association of India (AAAI) im August 2023 Richtlinien an Werbeagenturen verschickt habe. Demnach sollten Kunden mit einem Jahresbudget über 29 Millionen Dollar mindestens 3% Provision für digitale Anzeigen und 2,5% für traditionelle Medien zahlen. Kleinere Kunden hätten sogar bis zu 8% zahlen sollen.
Ein Monat später hätten die Branchenverbände einen gemeinsamen Pakt geschlossen, in dem vereinbart worden sei, dass keine Agentur "einseitig Rabatte" beim Werben um neue Geschäfte anbieten dürfe. Das erklärte Ziel des Pakts sei gewesen, "niedrigere Preise als Grund für die Vergabe eines Auftrags" zu eliminieren.
Feierlaune trotz illegaler Machenschaften
Die Dreistigkeit der Kartellmitglieder zeige sich besonders in einem Detail: Bei einem Treffen am 1. Dezember 2023 hätten die Werbemanager ihre Zusammenarbeit als "großen Erfolg" gefeiert und beschlossen, diese fortzusetzen. Man könnte meinen, sie hätten vergessen, dass Kartellabsprachen in nahezu jedem Land der Welt illegal sind.
Interessanterweise sei es Dentsu India gewesen, die das Kartell durch eine Selbstanzeige bei der CCI auffliegen ließ. Das Unternehmen habe im Februar 2024 das Kronzeugenprogramm der Behörde genutzt, welches geringere Strafen für Unternehmen vorsehe, die Beweise für Fehlverhalten liefern.
Drastische Strafen drohen
Den beteiligten Unternehmen drohen nun empfindliche Strafen. Die CCI könne zwar keine strafrechtlichen Anklagen erheben, aber finanzielle Sanktionen verhängen. Diese könnten bis zum Dreifachen des Gewinns oder 10% des globalen Umsatzes der indischen Einheit betragen – und das für jedes Jahr des Fehlverhaltens.
Der Fall zeige einmal mehr, wie internationale Konzerne ihre Marktmacht missbrauchen und dabei offenbar vergessen, dass auch sie sich an Recht und Gesetz halten müssen. Während in Deutschland die Politik immer neue Regulierungen für den Mittelstand erfindet, agieren globale Konzerne oft nach dem Motto "Wo kein Kläger, da kein Richter".
Ein Symptom globaler Konzernmacht
Dieser Skandal sei symptomatisch für die zunehmende Konzentration von Marktmacht in den Händen weniger globaler Akteure. Während traditionelle Werte wie Ehrlichkeit und fairer Wettbewerb immer mehr in den Hintergrund treten würden, zählten nur noch Profitmaximierung und Marktbeherrschung.
Es bleibt zu hoffen, dass die indischen Behörden ein Exempel statuieren und deutlich machen, dass auch Großkonzerne nicht über dem Gesetz stehen. Vielleicht sollten sich auch europäische und amerikanische Wettbewerbshüter ein Beispiel nehmen und genauer hinschauen, was in ihren Märkten vor sich geht. Denn was in Indien möglich war, könnte auch anderswo praktiziert werden.
In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit, in denen viele Menschen um ihre finanzielle Zukunft bangen, zeigt sich einmal mehr die Bedeutung von Sachwerten. Während Konzerne ihre Marktmacht missbrauchen und Kartelle bilden, bieten physische Edelmetalle wie Gold und Silber eine solide Basis für die Vermögenssicherung – unabhängig von den Machenschaften großer Unternehmen und deren fragwürdigen Geschäftspraktiken.
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