
Katar erhöht den Druck: Arabische Botschaften in Israel vor dem Aus?
Die diplomatischen Spannungen im Nahen Osten erreichen einen neuen Höhepunkt. Nach den israelischen Luftangriffen auf Doha, bei denen mehrere Hamas-Führer sowie ein katarischer Sicherheitsbeamter getötet wurden, fordert Katar nun seine arabischen Verbündeten auf, ihre Botschaften in Israel zu schließen. Ein Schachzug, der die ohnehin fragile Stabilität in der Region weiter erschüttern könnte.
Die Vereinigten Arabischen Emirate im Visier
Besonders die Vereinigten Arabischen Emirate stehen unter massivem Druck aus Doha. Das Emirat hatte als einer der ersten Unterzeichner der von Trump vermittelten Abraham-Abkommen seine Botschaft in Tel Aviv im Juli 2021 feierlich eröffnet. Was damals als historischer Durchbruch gefeiert wurde, könnte nun zum diplomatischen Kollateralschaden werden.
"Die Handschuhe sind ausgezogen", so die drastische Einschätzung eines Golf-Diplomaten gegenüber der israelischen Zeitung Haaretz. Die VAE haben die Angriffe auf Katar bereits scharf verurteilt und den stellvertretenden israelischen Botschafter David Ohad Horsandi einbestellt. Man sprach von einem "ungeheuerlichen Angriff", der die Souveränität Katars verletzt habe.
Washingtons Nahost-Strategie vor dem Scheitern?
Die Entwicklung dürfte in Washington für erhebliche Kopfschmerzen sorgen. Die Biden-Administration hatte gehofft, die Abraham-Abkommen auf weitere Golfstaaten, insbesondere Saudi-Arabien, ausweiten zu können. Doch mit dem andauernden Gaza-Krieg und nun dieser diplomatischen Eskalation scheint dieses Ziel in weite Ferne gerückt.
"Aus Dohas Perspektive wird der Vorwurf, Hamas-Führer zu beherbergen, als Dolchstoß in den Rücken gesehen und könnte die weitere Zusammenarbeit mit dem Mossad sowie andere Interaktionen zwischen dem Emirat und Israel beeinträchtigen", berichtet Haaretz.
Besonders brisant: Katar droht sogar damit, seine Sicherheitspartnerschaft mit den Vereinigten Staaten zu überdenken. Der katarische Premierminister habe dem Weißen Haus mitgeteilt, dass sein Land diese Partnerschaft nun neu bewerten werde. Ein Schritt, der weitreichende Konsequenzen für die amerikanische Militärpräsenz in der Region haben könnte.
Die Ironie der Geschichte
Es ist eine bemerkenswerte Wendung der Geschichte: Jahrelang hatten die Golfstaaten während des syrischen Stellvertreterkrieges eng mit israelischen Geheimdiensten kooperiert. Das gemeinsame Ziel war es, den iranischen und schiitischen Einfluss im Nahen Osten einzudämmen. Assad wurde zum Hauptziel für einen Regimewechsel, nicht zuletzt wegen seiner engen Zusammenarbeit mit Teheran.
Doch die Zeiten haben sich geändert. Selbst Saudi-Arabien hat mittlerweile seine Beziehungen zum Iran weitgehend normalisiert. Während die Herrscherfamilien der Golfstaaten oft nur Lippenbekenntnisse zur Unterstützung der Palästinenser abgeben, ist die Bevölkerung in diesen Ländern deutlich radikaler in ihrer pro-palästinensischen Haltung.
Saudi-Arabiens Dilemma
Dies erklärt auch, warum Saudi-Arabien trotz amerikanischen Drucks bisher keine Normalisierung mit Israel vollzogen hat. Die Monarchie fürchtet, dass ein solcher Schritt die Gesellschaft und das mächtige klerikale Establishment, das die Scharia-Gerichte und andere Institutionen des Königreichs kontrolliert, gegen sich aufbringen könnte. Eine übereilte Annäherung an Israel unter Netanyahu könnte das Königreich destabilisieren - ein Risiko, das die Saudis offenbar nicht eingehen wollen.
Die aktuelle Eskalation zeigt einmal mehr, wie fragil die diplomatischen Fortschritte im Nahen Osten sind. Was mühsam aufgebaut wurde, kann durch militärische Aktionen binnen Stunden zerstört werden. Für die Region bedeutet dies: Der Weg zu einer dauerhaften Friedenslösung ist weiter entfernt denn je.
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