
Lebenshaltungskosten in Kanada: Zwei Drittel der Bürger erleben historischen Tiefpunkt
Während deutsche Politiker nicht müde werden, die wirtschaftliche Lage schönzureden, zeigt ein Blick über den Atlantik, wohin eine verfehlte Wirtschaftspolitik führen kann. Eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Abacus Data offenbart erschreckende Zahlen aus Kanada: Satte 67 Prozent der Befragten geben an, dass die Lebenshaltungskosten in ihrer Region so hoch sind wie nie zuvor in ihrem Leben.
Ein ganzes Land am finanziellen Limit
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Von den 1.500 befragten Kanadiern bezeichnen weitere 21 Prozent die aktuelle Situation als schlecht – auch wenn sie sich an noch härtere Zeiten erinnern können. Lediglich elf Prozent empfinden die Lebenshaltungskosten als erträglich. Ein vernichtendes Zeugnis für die kanadische Regierung unter Mark Carney, dem ehemaligen Zentralbanker, der das Land eigentlich in ruhigere Gewässer führen sollte.
Besonders brisant: Im Vergleich zu den Vereinigten Staaten schneidet Kanada noch schlechter ab. Dort beklagen „nur" 46 Prozent der Amerikaner, dass die Lebenshaltungskosten auf einem historischen Höchststand seien. Die Kanadier spüren den Druck also deutlich intensiver – ein Umstand, der angesichts der geografischen und wirtschaftlichen Nähe beider Länder zu denken geben sollte.
Lebensmittelpreise als größter Schmerzpunkt
Was treibt die Menschen in die Verzweiflung? An erster Stelle stehen die Lebensmittelpreise. Ganze 81 Prozent der Befragten nennen die explodierenden Kosten im Supermarkt als Hauptgrund ihrer finanziellen Sorgen. David Coletto, Chef von Abacus Data, bringt es auf den Punkt:
„Lebensmittelpreise sind die universellste und emotional am stärksten wirkende Kostenstelle, weil sie unvermeidbar und jede Woche sichtbar sind."
Die Statistikbehörde Statistics Canada bestätigt diese Wahrnehmung mit harten Fakten: Im November stiegen die Lebensmittelpreise im Jahresvergleich um beachtliche 4,7 Prozent – nach bereits 3,4 Prozent im Oktober. Eine Entwicklung, die vor allem ältere Kanadier trifft: 93 Prozent der über 60-Jährigen bezeichnen die Lebensmittelkosten als massive Belastung.
Wohnkosten spalten die Generationen
An zweiter Stelle der Sorgen rangieren die Wohnkosten – Mieten, Hypotheken und Immobilienpreise. Hier zeigt sich ein deutlicher Generationenkonflikt: Während sechs von zehn Kanadiern unter 30 Jahren die Wohnkosten als Hauptproblem identifizieren, sind es bei den über 60-Jährigen weniger als vier von zehn. Die junge Generation steht vor verschlossenen Türen des Immobilienmarktes, während die Älteren längst in ihren abbezahlten Eigenheimen sitzen.
Politische Sprengkraft der Krise
Die Umfrage zeigt unmissverständlich, was die Bürger von ihrer Regierung erwarten: 62 Prozent fordern, dass die Bekämpfung der Lebenshaltungskosten oberste Priorität haben müsse. Das Gesundheitswesen folgt mit 40 Prozent auf Platz zwei, Wirtschaftswachstum mit 34 Prozent auf Platz drei. Die Wohnungskrise und Einwanderungspolitik landen mit 25 beziehungsweise 24 Prozent auf den hinteren Rängen.
Besonders in den atlantischen Provinzen und Ontario brodelt es. Coletto warnt die Regierung Carney eindringlich: Die Lebenshaltungskosten seien derzeit noch ein „Warnlicht" und keine „rote Ampel" für die Regierung. Doch angesichts der Intensität der Frustration, saisonaler Belastungen und fragiler Haushaltsfinanzen werde das Thema nicht einfach in den Hintergrund treten.
Ein Warnsignal auch für Deutschland
Die kanadische Misere sollte auch hierzulande aufhorchen lassen. Die Parallelen zur deutschen Situation sind unübersehbar: explodierende Energiekosten, steigende Lebensmittelpreise und ein Immobilienmarkt, der für Normalverdiener zunehmend unerreichbar wird. Während die neue Bundesregierung unter Friedrich Merz ein 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen plant, das die Inflation weiter anheizen und kommende Generationen belasten wird, zeigt Kanada, wohin dieser Weg führen kann.
Die Bürger beider Länder haben eines gemeinsam: Sie wollen keine Regierungen, die Probleme mit noch mehr Schulden lösen, sondern solche, die nachhaltige wirtschaftliche Stabilität schaffen. Ob in Ottawa oder Berlin – die politischen Eliten täten gut daran, diese Warnsignale ernst zu nehmen, bevor aus Frustration offener Protest wird.

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