
Mercedes in der Krise: Sparkurs soll 3000 Arbeitsplätze kosten – während China den Luxusmarkt abwürgt
Die einst stolze Stuttgarter Luxusmarke Mercedes-Benz kämpft mit massiven Problemen, die das Unternehmen zu drastischen Maßnahmen zwingen. Konzernchef Ola Källenius musste die Gewinnprognose für 2025 nach unten korrigieren und kündigte gleichzeitig einen harten Sparkurs an, der mindestens 2800 Stellen kosten könnte. Die Renditeerwartung für die Pkw-Sparte wurde von sechs bis acht Prozent auf magere vier bis sechs Prozent gesenkt – ein herber Schlag für die selbsternannte Luxusmarke.
China-Geschäft bricht dramatisch ein
Besonders bitter: Im wichtigsten Einzelmarkt China verzeichnete Mercedes einen Umsatzrückgang von sage und schreibe einem Drittel auf nur noch 4,3 Milliarden Euro im zweiten Quartal. Der intensive Wettbewerb mit lokalen Marken und die Kaufzurückhaltung vermögender Kunden treffen die Stuttgarter mit voller Wucht. Was die Situation noch verschärft: China hat eine neue Luxussteuer eingeführt, die bereits ab einem Fahrzeugpreis von umgerechnet 107.000 Euro greift – ein gezielter Schlag gegen deutsche Premiumhersteller.
Die neue Abgabe von zehn Prozent trifft sowohl Verbrenner als auch E-Autos und kam für Mercedes überraschend. Finanzchef Harald Wilhelm räumte ein, dass diese Steuer bereits in die nach unten korrigierte Prognose eingerechnet sei. Man versuche zwar, durch Preispolitik gegenzusteuern, doch die Möglichkeiten seien begrenzt.
Zollpolitik belastet zusätzlich
Als wäre das nicht genug, belasten auch die weltweiten Zölle das Ergebnis erheblich. Laut Wilhelm kosten alle derzeit gültigen Zölle Mercedes rund 1,5 Prozentpunkte bei der Umsatzrendite. Zwar profitiert das Unternehmen minimal von Erleichterungen beim Export aus dem US-Werk Tuscaloosa, doch Källenius hat die Hoffnung auf weitere Zugeständnisse bereits aufgegeben. Die ursprüngliche Idee, importierte und exportierte Autos miteinander zu verrechnen, fand keinen Eingang in das Abkommen zwischen EU und USA.
Luxusstrategie unter Druck
Trotz der massiven Probleme hält Källenius stur an seiner umstrittenen Luxusstrategie fest. Er verteidigte den Fokus auf das Top-End-Segment mit S-Klasse, Maybach-Varianten und G-Klasse als "ureigenes Territorium der Marke". Doch die Zahlen sprechen eine andere Sprache: Der Anteil besonders teurer Fahrzeuge stagniert bei 14 Prozent – weit entfernt vom einst formulierten Wachstumsziel von 60 Prozent bis 2026.
Die Realität zeigt: Während Mercedes von Luxus träumt, verliert das Unternehmen in der Breite den Anschluss. Die Konzentration auf hochpreisige Modelle erweist sich gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten als riskante Wette. Kunden wenden sich zunehmend günstigeren Alternativen zu, während die traditionelle Mercedes-Kundschaft in China wegbricht.
Stellenabbau als letzte Rettung?
Die Antwort des Managements auf die Krise ist ein klassischer Sparkurs. Mit Rückstellungen von 560 Millionen Euro für Abfindungen wurden offenbar zehntausende Mitarbeiter angeschrieben. Bei einem durchschnittlichen Abfindungsangebot von 200.000 Euro würde dies den Abbau von rund 2800 Stellen bedeuten. Wilhelm betonte zwar, es gehe nicht nur um Köpfe, sondern auch um mehr Effizienz in Entwicklung und Einkauf – doch für die betroffenen Mitarbeiter ist das nur ein schwacher Trost.
E-Auto-Offensive als Hoffnungsschimmer?
Källenius setzt große Hoffnungen auf die kommende Modelloffensive, insbesondere auf elektrische Versionen von GLC und C-Klasse. Bis Ende des Jahrzehnts soll Mercedes bei fast jeder Baureihe ein rein elektrisches Modell im Angebot haben. Doch ob diese späte E-Auto-Offensive ausreicht, um die verlorene Zeit aufzuholen, bleibt fraglich. Während chinesische Hersteller bereits heute den E-Auto-Markt dominieren, hinkt Mercedes hinterher.
Die Stuttgarter befinden sich in einem Dilemma: Einerseits müssen sie in die Elektromobilität investieren, andererseits bleiben "High-Tech-Verbrenner" weiterhin wichtig, da sich der Übergang zur emissionslosen Mobilität in vielen Regionen länger hinzieht als erwartet. Diese Zweigleisigkeit kostet Ressourcen, die Mercedes angesichts der aktuellen Krise eigentlich nicht hat.
Fazit: Mercedes am Scheideweg
Die aktuelle Situation bei Mercedes zeigt exemplarisch die Probleme der deutschen Automobilindustrie: Zu lange hat man sich auf vergangenen Erfolgen ausgeruht, während die Konkurrenz aus China mit innovativen und preiswerten Modellen den Markt eroberte. Die starre Fixierung auf Luxus und hohe Margen rächt sich nun in Zeiten globaler Unsicherheit und veränderter Kundenpräferenzen.
Während die Politik in Berlin weiter von Klimaneutralität träumt und die Industrie mit immer neuen Auflagen belastet, kämpfen deutsche Traditionsunternehmen wie Mercedes ums Überleben. Der angekündigte Stellenabbau ist nur ein Symptom einer tiefgreifenden Krise, die ohne grundlegende Kurskorrektur – sowohl im Unternehmen als auch in der Politik – noch schlimmer werden könnte.
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