
Mexikos Kartellbosse-Auslieferung: Trumps Forderung statt Zollverhandlung
Die mexikanische Regierung hat ihre Karten auf den Tisch gelegt: Die spektakuläre Überstellung von 26 mutmaßlichen Kartellführern an die Vereinigten Staaten sei keine Reaktion auf Trumps Zolldrohungen gewesen, sondern erfolgte auf direkte Anfrage der US-Regierung. Diese Klarstellung wirft ein bezeichnendes Licht auf die komplexen Machtspiele zwischen Washington und Mexiko-Stadt.
Strategischer Schachzug oder vorauseilender Gehorsam?
Mexikos Sicherheitsminister Omar García Harfuch betonte bei einer Pressekonferenz, die Massenauslieferung sei eine "strategische Maßnahme" gewesen, um zu verhindern, dass diese Kriminellen ihre Geschäfte aus mexikanischen Gefängnissen heraus weiterführen könnten. Man wolle ihre Einflussnetzwerke zerschlagen, so die offizielle Lesart. Doch zwischen den Zeilen lässt sich eine andere Geschichte lesen.
Die Überstellung der 26 Gefangenen, darunter hochrangige Mitglieder des Jalisco-Kartells der Neuen Generation und des berüchtigten Sinaloa-Kartells, erfolgte unter massivem Sicherheitsaufgebot: Fast tausend Polizisten, 90 Fahrzeuge und ein Dutzend Militärflugzeuge waren im Einsatz. Ein Kraftakt, der zeigt, wie ernst Mexiko die Forderungen aus Washington nimmt.
Die unsichtbare Hand der Zollpolitik
Präsidentin Claudia Sheinbaum mag behaupten, es handle sich um "souveräne Entscheidungen", doch der Zeitpunkt spricht Bände. Während Trump mit 30-prozentigen Strafzöllen auf mexikanische Importe droht, liefert Mexiko plötzlich Kartellbosse im Dutzend aus. Ein Schelm, wer dabei an Zusammenhänge denkt.
Der mexikanische Sicherheitsanalyst David Saucedo bringt es auf den Punkt: "Stück für Stück erfüllt Mexiko die amerikanische Forderung, Drogenbosse auszuliefern. Das verschafft der mexikanischen Regierung Zeit." Zeit, die dringend benötigt wird, um die wirtschaftlich verheerenden Zölle abzuwenden.
Ein gefährliches Spiel mit dem Feuer
Die Massenauslieferungen bergen erhebliche Risiken für die innere Sicherheit Mexikos. Historisch haben solche Aktionen oft zu blutigen Vergeltungsschlägen der Kartelle geführt. Dass es diesmal ruhig blieb, könnte an einem bemerkenswerten Detail liegen: Die US-Justiz verzichtete auf die Todesstrafe für alle 55 in diesem und einem früheren Transfer überstellten Personen.
Zudem zeigt das Beispiel von Ovidio Guzmán, Sohn des berüchtigten "El Chapo", dass Kooperation mit US-Behörden durchaus lukrativ sein kann. Seine Schuldbekenntnisse und die Aussicht auf Strafmilderung könnten andere Kartellmitglieder zum Nachdenken gebracht haben.
Souveränität auf dem Prüfstand
Besonders brisant: García Harfuch bestätigte, dass eine US-Drohne über Zentralmexiko flog - angeblich auf Anfrage mexikanischer Behörden für laufende Ermittlungen. Diese Offenbarung wirft Fragen zur tatsächlichen Souveränität Mexikos auf. Wie unabhängig kann ein Land agieren, wenn ausländische Überwachungstechnik seinen Luftraum durchkreuzt?
Die Sheinbaum-Regierung versucht offensichtlich, sich von der zögerlichen Haltung ihres Vorgängers abzusetzen und zeigt sich kooperationswilliger im Kampf gegen die Kartelle. Ein Kurswechsel, der in Washington durchaus registriert wird, aber zu welchem Preis?
Die Rechnung kommt später
Experten warnen eindringlich: Sollten diese Massenauslieferungen zur Regel werden, sei es nur eine Frage der Zeit, bis die Kartelle mit brutaler Gewalt antworten. Die relative Ruhe nach den jüngsten Transfers könnte trügerisch sein. Die Geschichte lehrt, dass mexikanische Drogenkartelle ein langes Gedächtnis haben und ihre Rache kalt servieren.
Was bleibt, ist das Bild eines Mexikos, das zwischen den Mühlsteinen amerikanischer Wirtschaftsinteressen und der Macht der Kartelle zerrieben wird. Die 90-Tage-Frist für weitere Verhandlungen, die Trump und Sheinbaum vereinbart haben, gleicht einem Damoklesschwert über der mexikanischen Wirtschaft. Während in Washington die Zollkeule geschwungen wird, liefert Mexiko-Stadt Kartellbosse aus und hofft, damit Zeit zu kaufen. Ein gefährliches Spiel, bei dem am Ende die mexikanische Bevölkerung den Preis zahlen könnte - sei es durch Wirtschaftssanktionen oder durch die unvermeidliche Rache der Kartelle.
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