
Netanyahu bei Trump: Hoffnung auf Waffenruhe oder nur politisches Theater?
Während in Gaza weiterhin Menschen sterben und die humanitäre Katastrophe ihren Lauf nimmt, inszeniert sich Benjamin Netanyahu zum dritten Mal innerhalb weniger Monate im Weißen Haus. Der israelische Premierminister trifft heute mit US-Präsident Donald Trump zusammen – angeblich, um endlich einen Durchbruch bei den Waffenstillstandsverhandlungen mit der Hamas zu erzielen.
Große Worte, wenig Substanz?
Trump zeigt sich optimistisch und verkündete bereits am Sonntag, es bestehe eine "gute Chance" auf eine Einigung noch in dieser Woche. Netanyahu seinerseits beteuerte, die Gespräche mit Trump würden die laufenden Verhandlungen in Katar voranbringen. Doch während die beiden Politiker ihre diplomatische Choreografie aufführen, sprechen die Zahlen eine andere Sprache: Über 57.000 Palästinenser seien laut Gesundheitsministerium in Gaza seit Oktober 2023 getötet worden.
Die indirekten Gespräche zwischen Israel und Hamas in Doha mögen zwar in "positiver Atmosphäre" verlaufen, wie israelische Offizielle berichten, doch palästinensische Vertreter bezeichneten die ersten Treffen als ergebnislos. Ein Déjà-vu für alle, die den endlosen Kreislauf gescheiterter Friedensbemühungen im Nahen Osten verfolgen.
Der "neue Nahe Osten" – eine gefährliche Vision
Besonders beunruhigend wirken die Äußerungen des israelischen Ministers Avi Dichter, der von einem "neuen Nahen Osten" schwärmt. Nach dem zwölftägigen Krieg mit dem Iran wittert Israel offenbar neue diplomatische Möglichkeiten in der Region. Die Normalisierung der Beziehungen zu Libanon, Syrien und Saudi-Arabien stehe auf der Agenda – während in Gaza fast eine halbe Million Menschen laut UN-Schätzungen vom Hungertod bedroht seien.
"Wir können keinen Waffenstillstand sehen, während Menschen sterben. Wir wollen einen Waffenstillstand, der dieses Blutvergießen stoppt", sagte Mohammed Al Sawalheh, ein 30-jähriger Palästinenser aus dem nördlichen Gaza.
Trump als Netanyahus Schutzpatron
Die enge Beziehung zwischen Trump und Netanyahu offenbart sich nicht nur in der Häufigkeit ihrer Treffen. Trump mischte sich sogar in die israelische Innenpolitik ein, als er die Staatsanwälte wegen des Korruptionsprozesses gegen Netanyahu attackierte. Der US-Präsident argumentierte, das Gerichtsverfahren würde Netanyahus Fähigkeit beeinträchtigen, Verhandlungen mit Hamas und Iran zu führen – eine bemerkenswerte Einmischung in die Justiz eines souveränen Staates.
Trump prahlte unterdessen mit den US-Luftangriffen auf iranische Atomanlagen und behauptete, Teherans Nuklearprogramm sei "dauerhaft" zurückgeworfen worden. Gleichzeitig drohte er, er werde nicht zulassen, dass der Iran sein Atomprogramm wieder aufnehme – obwohl Teheran stets bestritten hat, Atomwaffen anzustreben.
Die Realität hinter den Kulissen
Während die politische Elite ihre Machtspiele betreibt, verschlechtert sich die Lage vor Ort dramatisch. Israel habe seine Militärkampagne in Gaza intensiviert und die Nahrungsmittelverteilung stark eingeschränkt. Der von den USA unterstützte Vorschlag für einen 60-tägigen Waffenstillstand sehe zwar eine schrittweise Freilassung von Geiseln und israelische Truppenabzüge vor, doch die grundlegenden Positionen beider Seiten scheinen unvereinbar: Hamas fordere ein endgültiges Ende des Krieges, bevor alle Geiseln freigelassen werden, während Israel darauf bestehe, erst nach der Freilassung aller Geiseln und der Zerschlagung der Hamas die Kämpfe einzustellen.
Die Tragödie begann mit dem Hamas-Angriff auf Südisrael im Oktober 2023, bei dem etwa 1.200 Menschen getötet und 251 als Geiseln genommen wurden. Von den verbliebenen 50 Geiseln in Gaza sollen nur noch 20 am Leben sein. Diese Zahlen rechtfertigen jedoch kaum die unverhältnismäßige Vergeltung, die Gaza seitdem erlebt.
Während Netanyahu und Trump ihre politische Allianz zelebrieren und von einem "neuen Nahen Osten" träumen, zahlt die Zivilbevölkerung in Gaza den Preis. Die Frage bleibt: Werden die Gespräche im Weißen Haus tatsächlich zu einem nachhaltigen Frieden führen, oder handelt es sich nur um ein weiteres Kapitel in der endlosen Geschichte gescheiterter Friedensbemühungen? Die bisherige Bilanz lässt wenig Raum für Optimismus.
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