
ProSiebenSat.1 vor radikalem Kahlschlag: 500 Jobs sollen fallen – Berlusconi-Erben greifen nach deutscher Medienlandschaft
Der einst stolze Münchner Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 steht vor einem dramatischen Aderlass. Wie das manager magazin berichtet, plane Firmenchef Bert Habets die Streichung von rund 500 Stellen – ein Schlag ins Gesicht für die Belegschaft und ein weiteres Zeichen des Niedergangs deutscher Medienunternehmen. Am 6. März solle das Sparpaket präsentiert werden, das vor allem das Herzstück des Unternehmens treffen würde: das Fernseh- und Streaminggeschäft mit derzeit noch etwa 4000 Mitarbeitern.
Quoten im Keller, Kosten durch die Decke
Die Gründe für diesen drastischen Schritt liegen auf der Hand. Ein anonymer Firmenbeobachter brachte es gegenüber dem manager magazin auf den Punkt: „Bei Quoten und Formaten ist ProSiebenSat.1 überall hintendran. Im Kerngeschäft sinkt der Marktanteil, die Digitalisierung lahmt, und die Kosten sind zu hoch." Eine vernichtende Bilanz für einen Konzern, der einst die deutsche Fernsehlandschaft prägte.
Während amerikanische Streamingdienste wie Netflix den Markt dominieren und selbst kleinere Anbieter innovative Formate entwickeln, scheint ProSiebenSat.1 den Anschluss verloren zu haben. Die geplanten Einsparungen bei den Sachkosten deuten darauf hin, dass das Management verzweifelt versucht, die Kostenspirale in den Griff zu bekommen – auf Kosten der Mitarbeiter und vermutlich auch der Programmqualität.
Machtkampf der Großaktionäre: Italien gegen Tschechien
Als wäre die wirtschaftliche Misere nicht genug, tobt hinter den Kulissen ein erbitterter Machtkampf zwischen den Großaktionären. Auf der einen Seite steht MfE aus Italien mit einem Anteil von 29,99 Prozent – gefährlich nahe an der 30-Prozent-Schwelle, die ein Pflichtangebot zur kompletten Übernahme auslösen würde. Auf der anderen Seite die tschechische PPF mit knapp 13 Prozent.
Die Mediengruppe MfE befand sich einst im Besitz des umstrittenen ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi. Seine Familie träumt von einem paneuropäischen Medienkonzern, der es mit Netflix aufnehmen könne.
Beide Investorengruppen fordern vehement den Verkauf von Vermögenswerten außerhalb des Kerngeschäfts. Im Visier: das Vergleichsportal Verivox und der Online-Kosmetikhändler Flaconi. Doch der Vorstand wehrt sich bislang gegen diese Forderungen – ein Widerstand, der Firmenchef Habets den Kopf kosten könnte.
Führungschaos an der Spitze
Die Zeichen stehen auf Sturm: Aufsichtsratschef Andreas Wiele hat bereits seinen Rücktritt für den 28. Mai angekündigt – mangels Rückhalt unter den Aktionären. Auch Habets selbst wackelt nach nur zweieinhalb Jahren im Amt. Unternehmensinsider munkeln, ihm könnte die Mehrheit im Aufsichtsrat fehlen. Ein Führungsvakuum in Zeiten größter Herausforderungen.
Deutsche Medienlandschaft vor dem Ausverkauf?
Besonders beunruhigend: Mit politischem Widerstand gegen eine mögliche Übernahme durch ausländische Investoren sei nicht zu rechnen. Seit dem Tod Berlusconis vor eineinhalb Jahren werde der Sender nicht mehr als politisch kontrolliert angesehen, der Freistaat Bayern habe kaum noch Einflussmöglichkeiten.
Diese Entwicklung wirft fundamentale Fragen auf: Wie konnte es soweit kommen, dass ein einstiges Flaggschiff der deutschen Medienlandschaft derart ins Trudeln gerät? Wo bleibt der politische Wille, deutsche Medienunternehmen vor dem Ausverkauf zu schützen? Während die Politik sich in Genderdiskussionen und Klimadebatten verliert, werden zentrale Säulen unserer Medienlandschaft an ausländische Investoren verscherbelt.
Die geplanten Massenentlassungen bei ProSiebenSat.1 sind mehr als nur eine Unternehmensnachricht. Sie sind ein Symptom für den schleichenden Niedergang deutscher Wirtschaftskraft und die Unfähigkeit unserer politischen Elite, diesem Trend entgegenzuwirken. Während andere Länder ihre Medienlandschaft schützen und fördern, schauen wir tatenlos zu, wie deutsche Arbeitsplätze vernichtet und Unternehmen zerschlagen werden.
Ein Weckruf für Deutschland
Der Fall ProSiebenSat.1 sollte ein Weckruf sein. Es braucht endlich eine Politik, die deutsche Interessen vertritt, statt sie auf dem Altar der Globalisierung zu opfern. Eine Politik, die Arbeitsplätze schützt, statt sie dem freien Spiel der Märkte zu überlassen. Und eine Politik, die versteht, dass Medienvielfalt und -unabhängigkeit keine Selbstverständlichkeit sind, sondern aktiv verteidigt werden müssen.
Die 500 Mitarbeiter, die bald ihre Kündigungen erhalten könnten, sind keine abstrakten Zahlen. Es sind Menschen mit Familien, Hypotheken und Zukunftsplänen. Sie verdienen mehr als warme Worte und Bedauern – sie verdienen eine Politik, die für sie kämpft.
- Themen:
- #Übernahmen-Fussion

FINANZIELLE SELBSTVERTEIDIGUNG
Keine Kreditkarte erforderlich • Keine versteckten Kosten
Ihre Experten im Webinar:

Thilo Sarrazin

Ernst Wolff

Florian Homm

Thorsten Schulte

Prof. Dr. R. Werner

Paul Brandenburg
AMLA & Kontrolle
ab 1. Juli 2025
Konkrete Lösungen
zum Schutz
15.000€ Gold
zu gewinnen
- Kettner Edelmetalle News
- Finanzen
- Wirtschaft
- Politik