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Kettner Edelmetalle
14.12.2025
17:24 Uhr

Roboter-Revolution: Eine Million Humanoide sollen bis 2030 die Arbeitswelt umkrempeln

Während Deutschland noch über Fachkräftemangel debattiert und die Ampel-Koalition längst Geschichte ist, bereiten sich China und die USA auf eine technologische Zeitenwende vor, die unsere Arbeitswelt grundlegend verändern könnte. Eine aktuelle Studie der Managementberatung Horváth prognostiziert, dass bereits bis 2030 rund eine Million humanoide Roboter allein in diesen beiden Wirtschaftsmächten zum Einsatz kommen werden.

Der industrielle Durchbruch steht unmittelbar bevor

Die Serienproduktion erster Modelle soll bereits 2026 anlaufen – ein Zeitrahmen, der selbst Optimisten überraschen dürfte. Horváth-Partner Andreas Brauchle zeigt sich überzeugt: "Bereits in drei Jahren werden humanoide Roboter Aufgaben in Logistik und Produktion zuverlässig übernehmen können." Was zunächst nach Science-Fiction klingt, könnte schon bald bittere Realität für Millionen von Arbeitnehmern werden.

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Bei einem Stückpreis von etwa 55.000 US-Dollar sollen die mechanischen Arbeitskräfte rund 3,5-mal so effizient arbeiten wie ihre menschlichen Pendants. Spätestens ab 2035 könnten die Roboter dann auch in Privathaushalten sowie in der Alten- und Krankenpflege Einzug halten – ausgerechnet in jenen Bereichen, in denen der Personalmangel bereits heute dramatische Ausmaße annimmt.

Deutsche Industrie verschläft den Anschluss

Doch während die Weltmächte voranpreschen, übt sich die deutsche Wirtschaft in verhängnisvoller Zurückhaltung. Von 76 befragten Unternehmen aus dem Automobilsektor planen lediglich 30 substanzielle Investitionen in menschenähnliche Roboter. Ein alarmierendes Signal, das einmal mehr die Innovationsschwäche des einstigen Exportweltmeisters offenbart.

"Ich rate allen Unternehmen, sich jetzt dringend mit dem Thema zu beschäftigen. Gerade die deutsche Autoindustrie hat durch einen schnellen Einstieg in die neue Technologie die Chance, im internationalen Vergleich Wettbewerbsfähigkeit zurückzugewinnen."

Diese Mahnung von Horváth-Partner Brauchle dürfte bei manchem Vorstandsvorsitzenden für schlaflose Nächte sorgen. Denn wer heute nicht investiert, wird morgen nicht mehr mithalten können.

Deutscher Hoffnungsträger fordert mehr Mut

David Reger, Chef des deutschen Robotik-Unternehmens Neura Robotics, geht sogar noch weiter. Er erwartet "massive Wettbewerbsnachteile" für zögerliche Unternehmen und prognostiziert eine noch schnellere Entwicklung als in der Studie vorhergesagt. Sein ambitioniertes Ziel: Bis 2030 sollen weltweit rund fünf Millionen kognitive und humanoide Roboter ausgeliefert werden.

"Europa darf jetzt nicht zaudern", fordert Reger eindringlich. Für Deutschland sieht er durchaus Potenzial: Ingenieurskunst, Industriebasis, Produktions-Know-how und globale Marken seien vorhanden. Was fehle, sei Geschwindigkeit und Mut – zwei Eigenschaften, die in der deutschen Wirtschaftspolitik der vergangenen Jahre schmerzlich vermisst wurden.

Ein Billionen-Markt entsteht

Bis 2050 könnte der Markt für humanoide Roboter allein in China und den USA mehr als eine Billion Dollar wert sein. Eine gewaltige Summe, von der Deutschland nur profitieren kann, wenn jetzt die richtigen Weichen gestellt werden. Die neue Bundesregierung unter Friedrich Merz steht vor der Herausforderung, die verkrusteten Strukturen aufzubrechen und Deutschland wieder wettbewerbsfähig zu machen.

Die Roboter-Revolution kommt – ob wir wollen oder nicht. Die Frage ist nur, ob Deutschland diesmal vorne mit dabei sein wird oder erneut den Anschluss verpasst.

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