
Sarkozys Sturz: Wenn Macht zur Fußfessel wird
Die französische Justiz hat wieder zugeschlagen – und diesmal trifft es erneut Nicolas Sarkozy. Der ehemalige Präsident, der einst im Élysée-Palast residierte, sammelt mittlerweile Verurteilungen wie andere Leute Briefmarken. Das Oberste Gericht in Paris bestätigte am Mittwoch seine Verurteilung zu einem Jahr Haft wegen überzogener Wahlkampfkosten aus dem Jahr 2012. Ein halbes Jahr davon soll er auf Bewährung absitzen, die andere Hälfte könnte durch das Tragen einer elektronischen Fußfessel abgegolten werden.
Die Rechnung, die nicht aufging
Was war geschehen? Sarkozy hatte sich 2012 bei seinen Wahlkampfausgaben ein wenig verkalkuliert – um schlappe 22,5 Millionen Euro. Die gesetzliche Obergrenze von 22,5 Millionen Euro überschritt er um fast das Doppelte. Die Eventfirma Bygmalion half dabei kräftig mit, indem sie fiktive Rechnungen an Sarkozys Partei stellte. Ein Schelm, wer dabei an kreative Buchführung denkt.
Das Kassationsgericht, das sich ausschließlich mit möglichen Verfahrensfehlern befasst, sah jedoch keinen Grund zur Beanstandung. Die Verurteilung ist damit rechtskräftig – ein weiterer Nagel im Sarg von Sarkozys politischem Erbe.
Ein Präsident auf Abwegen
Doch damit nicht genug der juristischen Niederlagen. Bereits im Dezember 2024 wurde der 70-Jährige wegen versuchter Richterbestechung zu einem Jahr Freiheitsstrafe verurteilt. Aus Altersgründen musste er die elektronische Fußfessel nur drei Monate lang tragen – ein Privileg, das normale Bürger wohl kaum genießen würden.
„Tagebuch eines Gefangenen" – so heißt das Buch, das Sarkozy über seine Gefängniserfahrung schrieb. Am 10. Dezember soll es erscheinen.
Im September folgte dann der vorläufige Höhepunkt: Fünf Jahre Haft mit sofortiger Vollstreckung wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung in der Affäre um libysche Wahlkampfgelder. Nach nur drei Wochen wurde er Anfang November vorzeitig entlassen – das Berufungsverfahren ist für Frühjahr 2026 angesetzt.
Ein Lehrstück über Macht und Moral
Sarkozys Fall zeigt eindrücklich, wohin es führen kann, wenn Politiker glauben, über dem Gesetz zu stehen. Während in Deutschland die politische Elite oft genug ungeschoren davonkommt, scheint die französische Justiz zumindest in diesem Fall ihre Unabhängigkeit zu beweisen. Ein Lichtblick in Zeiten, in denen das Vertrauen in staatliche Institutionen schwindet.
Besonders pikant: Während normale Bürger für weitaus geringere Vergehen drakonische Strafen erhalten, genießt der Ex-Präsident weiterhin Sonderbehandlungen. Drei Wochen Gefängnis für Millionenbetrug? Da würde mancher Ladendieb vor Neid erblassen.
Die Moral von der Geschichte
Was bleibt, ist die bittere Erkenntnis, dass Macht korrumpiert – und absolute Macht absolut korrumpiert. Sarkozy, der einst als Hoffnungsträger galt, hat sich selbst demontiert. Seine Geschichte sollte eine Warnung sein für all jene Politiker, die glauben, sie könnten sich alles erlauben.
In einer Zeit, in der das Vertrauen in die Politik ohnehin auf einem Tiefpunkt angelangt ist, sendet Frankreichs Justiz immerhin ein Signal: Niemand steht über dem Gesetz. Auch wenn die Strafen für die Elite oft milder ausfallen als für den Normalbürger, so zeigt der Fall Sarkozy doch, dass zumindest ein Mindestmaß an Gerechtigkeit noch möglich ist. Ein schwacher Trost in Zeiten, in denen die politische Klasse sich immer weiter von den Bürgern entfernt.
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