
SoftBank pumpt Milliarden in Intel – während Washington über Staatsbeteiligung nachdenkt
Die Zeichen stehen auf Sturm im amerikanischen Halbleitersektor. Während die Trump-Administration noch über eine zehnprozentige Staatsbeteiligung am angeschlagenen Chiphersteller Intel nachdenkt, schafft der japanische Technologieriese SoftBank Fakten: Zwei Milliarden Dollar fließen in Intel-Aktien – zu einem Preis von 23 Dollar pro Stück. Ein Schachzug, der Fragen aufwirft.
Der Zeitpunkt könnte kaum brisanter sein. Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass das Weiße Haus erwägt, sich direkt bei Intel einzukaufen – ein Modell, das bereits bei Nippon Steel und dem Seltene-Erden-Produzenten MP Materials Anwendung fand. Dort sicherte sich die Regierung sogenannte "goldene Aktien", die ihr besondere Kontrollrechte einräumen.
Ein Deal mit Beigeschmack
Die Nachricht katapultierte Intel-Aktien im vorbörslichen Handel um sechs Prozent nach oben, auf über 25 Dollar. Seit Jahresbeginn steht damit ein Plus von 18 Prozent zu Buche – nachdem die Papiere bei 20 Dollar einen Tiefpunkt erreicht hatten, der zuletzt 2013 zu sehen war. Vom Höchststand von über 64 Dollar im Jahr 2021 ist man allerdings noch meilenweit entfernt.
SoftBank-Chef Masayoshi Son gibt sich in seinem Statement staatstragend: "Diese strategische Investition spiegelt unseren Glauben wider, dass die fortschrittliche Halbleiterproduktion und -versorgung in den Vereinigten Staaten weiter expandieren wird, wobei Intel eine entscheidende Rolle spielt." Schöne Worte – doch was steckt wirklich dahinter?
Politisches Kalkül statt Geschäftssinn?
Analysten zeigen sich skeptisch. "Es ist schwer zu erkennen, wie sehr diese Investition entweder zum Wert von SoftBank oder zu kurzfristigen Erträgen beiträgt", urteilt Tomoaki Kawasaki von Iwaicosmo Securities. Noch deutlicher wird Amir Anvarzadeh von Asymmetric Advisors: "Wenn es politisch motiviert ist, dann ist es nicht profitorientiert. In Intel zu investieren, um Trump zu besänftigen, wird vielleicht nicht als gutes Geschäft angesehen."
Tatsächlich hatte Intel-CEO Lip-Bu Tan, ein langjähriger SoftBank-Vertrauter, erst letzte Woche Präsident Trump getroffen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Die Vermutung liegt nahe, dass hier weniger unternehmerische Weitsicht als vielmehr politisches Kalkül am Werk ist.
America First – mit asiatischem Geld
SoftBanks Portfolio umfasst bereits Schwergewichte wie Nvidia, TSMC und Arm Holdings. Während Son eine führende Rolle im KI-Rennen anstrebt, bleibt der Fortschritt schleppend. Das mit 500 Milliarden Dollar beworbene Stargate-Datencenter-Projekt, das Trump unterstützt und Partner wie OpenAI, Oracle und Abu Dhabis MGX einbezieht, kommt nur mühsam voran.
Dennoch expandiert SoftBanks US-Präsenz unaufhaltsam. Kürzlich kaufte man Foxconns Elektrofahrzeug-Werk in Ohio – ein Schritt, der dem Stargate-Projekt zugutekommen könnte. Asiatische Chip-Giganten wie TSMC und Samsung verpflichten sich bereits mit Milliardensummen zur "America First"-Agenda.
Der Staat als Großaktionär
Die Überlegungen der Trump-Administration gehen noch weiter. Bloomberg berichtete, Washington sei in Gesprächen, bis zu 10,9 Milliarden Dollar an Chips-Act-Zuschüssen in Eigenkapital umzuwandeln. Dies könnte der Regierung etwa zehn Prozent an Intel verschaffen und sie zum größten Anteilseigner machen.
Das Modell ist nicht neu: Erst letzten Monat kaufte das Pentagon für 400 Millionen Dollar Vorzugsaktien von MP Materials. Was einst als "beispiellos" galt, scheint nun zur neuen Normalität zu werden. Der Staat mischt sich direkt ins Geschäft ein – ein Trend, der nachdenklich stimmt.
Intels zweifelhafter Aufschwung
Bei 25 Dollar pro Aktie mag Intels Turnaround-Story an Fahrt gewinnen. Sicher werden unter der America-First-Politik viele lukrative Regierungsaufträge an Intel gehen. Doch zu welchem Preis? Wenn Staatsinterventionen und politisch motivierte Investitionen den Markt bestimmen, bleibt die Frage: Wo bleibt der freie Wettbewerb?
Die Entwicklung zeigt einmal mehr, wie sehr sich die Spielregeln im globalen Technologiesektor verschieben. Während China seit Jahren mit Staatssubventionen seine Tech-Industrie päppelt, zieht Amerika nun nach. Der Unterschied? In Washington gibt man sich wenigstens noch den Anschein marktwirtschaftlicher Prinzipien – auch wenn die Realität längst eine andere ist.
"Für mehr als 50 Jahre war Intel ein vertrauenswürdiger Innovationsführer", schwärmt Masayoshi Son. Doch was nützt Innovation, wenn sie am Tropf staatlicher Subventionen und politisch motivierter Investitionen hängt?
Die wahren Gewinner dieser Entwicklung dürften weder Intel-Aktionäre noch amerikanische Steuerzahler sein. Es sind jene, die rechtzeitig auf physische Werte wie Gold und Silber setzen – Anlagen, die ihre Kaufkraft bewahren, während Regierungen weltweit die Märkte manipulieren und Währungen entwerten. In Zeiten, in denen selbst Technologiegiganten zum Spielball politischer Interessen werden, bieten Edelmetalle die Sicherheit, die Papierwerte längst verloren haben.
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