
Spanien rückt nach rechts: Sozialisten erleben historisches Debakel in einstiger Hochburg
Was sich in der spanischen Region Extremadura am vergangenen Wochenende abspielte, dürfte dem sozialistischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez schlaflose Nächte bereiten. Die vorgezogenen Regionalwahlen endeten für seine PSOE in einem regelrechten Desaster – dem schlechtesten Ergebnis, das die Sozialisten in dieser Region jemals eingefahren haben. Ein politisches Erdbeben, das weit über die Grenzen der westspanischen Region hinaus Schockwellen sendet.
Ein Absturz von historischem Ausmaß
Die Zahlen sprechen eine unmissverständliche Sprache: Mit gerade einmal 25,7 Prozent der Stimmen verlor die PSOE im Vergleich zur Wahl vor zwei Jahren satte 14,2 Prozentpunkte. Extremadura, jene Region nördlich von Andalusien, die bis 2023 fest in sozialistischer Hand war, hat sich fundamental gewandelt. Die Wähler haben gesprochen – und zwar mit einer Deutlichkeit, die selbst hartgesottene Politikbeobachter überrascht haben dürfte.
Während die Sozialisten abstürzten, erlebte das rechte Lager einen triumphalen Aufstieg. Die konservative Partido Popular legte um fünf Prozentpunkte zu und erreichte stolze 43,2 Prozent. Doch der eigentliche Gewinner des Abends war die rechtsgerichtete Vox unter ihrem charismatischen Vorsitzenden Santiago Abascal. Die Partei konnte ihr Ergebnis von 2023 mehr als verdoppeln – von 8,2 auf beachtliche 16,9 Prozent.
Über 60 Prozent für das rechte Lager
Rechnet man die Stimmen von PP und Vox zusammen, ergibt sich ein Bild, das die politische Landschaft Spaniens nachhaltig verändern könnte: Mehr als 60 Prozent der Wähler in Extremadura haben sich für das rechte Lager entschieden. Selbst die linksliberale taz musste eingestehen, dass es sich um eine Verschiebung nach rechts handele, „wie sie Spanien noch nicht gesehen hat".
Pikant dabei: PP und Vox hatten die Region bereits in den vergangenen zwei Jahren gemeinsam regiert. Die Koalition war zwar geplatzt, was zu den vorgezogenen Neuwahlen führte – doch beide Parteien gingen aus diesem Urnengang als noch größere Sieger hervor. Ein klares Votum der Bürger für eine Fortsetzung des konservativen Kurses, nur eben mit noch mehr Nachdruck.
Sánchez unter Druck: Korruptionsvorwürfe und schwindende Unterstützung
Für Ministerpräsident Sánchez könnte das Timing kaum ungünstiger sein. Seine Minderheitsregierung in Madrid kämpft bereits mit schweren Korruptionsvorwürfen, die wie ein Damoklesschwert über seinem Kabinett hängen. Das Wahldebakel in Extremadura ist da nur das Tüpfelchen auf dem i – ein deutliches Signal, dass die Geduld der spanischen Wähler mit der linken Politik am Ende sein könnte.
Die Aussichten für die kommenden Monate verheißen für Sánchez nichts Gutes. Im Frühjahr und Frühsommer stehen weitere Regionalwahlen an, und die Umfragen deuten darauf hin, dass sich der Absturz wiederholen könnte. Landesweit liegt die PSOE bei nur noch 28,6 Prozent – ein Wert, der die einstige Volkspartei in existenzielle Nöte bringen könnte.
Vox auf dem Vormarsch: Ein europäischer Trend
Der Aufstieg von Vox fügt sich nahtlos in einen europäischen Trend ein, der konservative und rechte Kräfte auf dem gesamten Kontinent erstarken lässt. Mit prognostizierten 17,5 Prozent auf nationaler Ebene – über fünf Punkte mehr als bei der Wahl im Juli 2023 – hat sich die Partei als feste Größe im spanischen Parteiensystem etabliert. Santiago Abascal surft auf einer Erfolgswelle, die so schnell nicht abebben dürfte.
Die Botschaft aus Extremadura ist klar: Die Bürger haben genug von einer Politik, die ihre Sorgen und Nöte ignoriert. Sie wünschen sich eine Rückbesinnung auf traditionelle Werte, eine konsequente Migrationspolitik und wirtschaftliche Vernunft. Ob die etablierten Parteien diese Botschaft verstehen werden, bleibt abzuwarten. Die Wähler jedenfalls haben ihre Entscheidung getroffen – und sie fiel eindeutig aus.

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