
Trigema-Chefin fordert Rente nach Lebenserwartung: Wer länger lebt, soll länger arbeiten
Die deutsche Rentendebatte erhält neuen Zündstoff aus unerwarteter Richtung. Bonita Grupp, die junge Geschäftsführerin des schwäbischen Textilunternehmens Trigema, hat sich mit einem kontroversen Vorschlag zu Wort gemeldet: Das Renteneintrittsalter solle sich künftig an der steigenden Lebenserwartung orientieren. Was auf den ersten Blick nach gesundem Menschenverstand klingt, offenbart bei genauerer Betrachtung die tiefe Krise unseres Sozialsystems.
Die unbequeme Wahrheit über unser Rentensystem
Grupp trifft mit ihrer Forderung einen wunden Punkt. Unser umlagefinanziertes Rentensystem, einst von Bismarck für eine Lebenserwartung von etwa 70 Jahren konzipiert, ächzt unter der demografischen Realität des 21. Jahrhunderts. Die Mathematik ist gnadenlos: Immer weniger Beitragszahler müssen immer mehr Rentner finanzieren, die immer länger leben. Die Politik verschließt seit Jahrzehnten die Augen vor dieser tickenden Zeitbombe.
Die Trigema-Chefin plädiert für ein flexibles Renteneintrittsalter, das nach Berufsgruppen differenziert. Ein durchaus vernünftiger Ansatz – schließlich kann ein Büroarbeiter problemlos bis 70 arbeiten, während ein Dachdecker mit 67 bereits körperlich am Ende sein dürfte. Doch die Große Koalition unter Friedrich Merz scheint andere Prioritäten zu haben. Statt das Rentensystem grundlegend zu reformieren, pumpt man lieber 500 Milliarden Euro in ein "Sondervermögen" – nichts anderes als neue Schulden, die künftige Generationen belasten werden.
Wohlstand durch Arbeit – eine vergessene Tugend?
Grupps Kernaussage trifft ins Schwarze: Wohlstand lasse sich nur durch längere Lebensarbeitszeiten erhalten. Eine Binsenweisheit, die in Zeiten von Work-Life-Balance-Debatten und Vier-Tage-Woche-Fantasien fast schon revolutionär klingt. Während andere Länder ihre Rentensysteme längst an die demografische Realität angepasst haben, diskutiert Deutschland lieber über Gendersternchen und Klimaneutralität.
"Die Gesellschaft muss gemeinschaftlich daran arbeiten, den Wohlstand zu erhalten"
Diese Worte der jungen Unternehmerin zeigen, dass es in der nächsten Generation durchaus noch Menschen mit wirtschaftlichem Sachverstand gibt. Bonita Grupp, die Anfang 2024 gemeinsam mit ihrem Bruder Wolfgang junior die Geschäftsführung von ihrem prominenten Vater übernommen hat, steht für eine neue Generation von Unternehmern, die unbequeme Wahrheiten aussprechen.
Das Trigema-Modell: Tradition trifft auf Realismus
Trigema selbst ist ein Paradebeispiel dafür, wie traditionelle Werte und wirtschaftlicher Erfolg Hand in Hand gehen können. Das Unternehmen produziert ausschließlich in Deutschland, beschäftigt über 1.100 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2023 einen Umsatz von 129,3 Millionen Euro. "Made in Germany" ist hier nicht nur ein Marketingslogan, sondern gelebte Unternehmensphilosophie.
Während andere Textilunternehmen ihre Produktion längst nach Bangladesch oder Vietnam verlagert haben, beweist Trigema, dass Qualität und heimische Arbeitsplätze ihren Preis wert sind. Ein Konzept, das in Zeiten globaler Lieferkettenkrisen und geopolitischer Spannungen aktueller denn je erscheint.
Die Rentenlösung liegt auf der Hand
Die aktuelle Regelung erlaubt bereits flexibles Arbeiten im Rentenalter. Wer länger arbeitet, erhält pro Monat 0,5 Prozent Zuschlag auf seine Rente. Nach einem Jahr sind das bereits sechs Prozent mehr – ein fairer Deal für alle Beteiligten. Doch statt diese Möglichkeiten zu nutzen und auszubauen, träumt die Politik lieber von neuen Umverteilungsmechanismen.
Die Lösung für unser Rentenproblem ist keine Raketenwissenschaft: Längere Lebensarbeitszeiten, differenziert nach Berufsgruppen, gekoppelt mit einer kapitalgedeckten Säule zur Ergänzung der Umlagerente. Länder wie die Schweiz oder die Niederlande machen es vor. Doch dafür bräuchte es politischen Mut – eine Mangelware in Berlin.
Wer seine Altersvorsorge nicht allein dem maroden Rentensystem überlassen möchte, sollte rechtzeitig privat vorsorgen. Physische Edelmetalle wie Gold und Silber haben sich über Jahrhunderte als krisensichere Vermögensspeicher bewährt und gehören in jedes ausgewogene Anlageportfolio.

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