
Trump bringt Putin als Nahost-Vermittler ins Spiel – Ein diplomatischer Affront gegen Israel?
Die Eskalation zwischen Israel und dem Iran erreicht eine neue Dimension. Während sich die Welt gebannt auf die militärischen Auseinandersetzungen im Nahen Osten richtet, sorgt ausgerechnet Donald Trump mit einem brisanten Vorschlag für Aufsehen: Der ehemalige US-Präsident möchte Wladimir Putin als Vermittler in den Konflikt einbringen. Ein Schachzug, der in Expertenkreisen als „Ohrfeige für Netanjahu" gewertet wird.
Israels „Operation Rising Lion" – Präzisionsschlag oder Ablenkungsmanöver?
Am vergangenen Freitag starteten israelische Streitkräfte ihre groß angelegte Militäroperation gegen iranische Ziele. Benjamin Netanjahu feierte den „sehr erfolgreichen Eröffnungsschlag", während Teheran mit einem massiven Drohnen- und Raketenhagel auf israelische Wohngebiete antwortete. Die Spirale der Gewalt dreht sich unaufhaltsam weiter.
Doch während die Weltöffentlichkeit gebannt auf die Luftangriffe starrt, mehren sich kritische Stimmen. Lenkt Israel bewusst vom Gaza-Krieg ab? Die deutsch-iranische Journalistin Isabel Schayani äußerte in der ARD-Sendung „Caren Miosga" einen bemerkenswerten Verdacht: Netanjahu habe es geschafft, die internationale Aufmerksamkeit von den „hässlichen Bildern" aus Gaza wegzulenken. Selbst konservative Politiker wie Friedrich Merz hätten zuletzt vorsichtige Kritik an Israels Vorgehen geäußert.
Die iranische Bevölkerung zwischen Hoffnung und Verzweiflung
Besonders brisant erscheint die Lage der iranischen Zivilbevölkerung. Während anfangs viele Iraner die gezielten Angriffe auf militärische Führungspersonen begrüßten, weicht die Euphorie zunehmend der Angst. Menschen fliehen aus Teheran in Richtung Norden oder zur türkischen Grenze. Das „romantische" Erwachen, von dem Schayani sprach, verwandelt sich in einen Albtraum für Millionen.
„Es hat einen romantischen Beginn gehabt und jetzt langsam kommt dieses Aufwachen."
Terrorismusforscher Guido Steinberg warnte eindringlich davor, das iranische Regime zu unterschätzen. Mit über einer Million Bewaffneten – darunter Armee, Basidsch-Milizen und Revolutionsgarden – verfüge der Iran über erhebliche Verteidigungskapazitäten. Diese Sicherheitskräfte seien bereit, „zu töten und vielleicht auch zu sterben", um das Mullah-Regime zu verteidigen.
Trumps Putin-Vorschlag – Ein diplomatischer Paukenschlag
In diese explosive Gemengelage platzt nun Donald Trumps Vorschlag, ausgerechnet Wladimir Putin als Vermittler einzusetzen. Steinberg bezeichnete dies als klare „Ohrfeige für Netanjahu". Die Beziehungen zwischen Israel und Russland seien schlecht, der Vorschlag stärke primär die iranische Position.
Dieser diplomatische Vorstoß wirft fundamentale Fragen auf: Warum schlägt Trump ausgerechnet Putin vor? Will er damit seine eigene außenpolitische Agenda vorantreiben? Oder handelt es sich um einen kalkulierten Schachzug, um die festgefahrenen Fronten aufzubrechen?
Die nukleare Bedrohung als Damoklesschwert
Im Zentrum der israelischen Militäroperation stehen die iranischen Atomanlagen. Die Urananreicherungsanlagen in Natanz und Fordo gelten als „Herz" des iranischen Nuklearprogramms. Ob es Israel gelungen sei, diese Zentrifugen zu zerstören, werde letztlich über Erfolg oder Misserfolg der Operation entscheiden, so Steinberg.
Die hochkomplexen Luftangriffe, durchgeführt mit modernsten Tarnkappenflugzeugen, zeigen Israels militärische Überlegenheit. Doch CNN-Journalist Fred Pleitgen warnte vor einem Pyrrhussieg: Die Angriffe könnten das iranische Regime paradoxerweise stärken. Viele Iraner wollten sich „nicht von Benjamin Netanjahu sagen lassen", wann sie einen Aufstand starten müssten.
Das iranische Volk zwischen Revolution und Repression
Besonders tragisch erscheint die Instrumentalisierung der iranischen Protestbewegung. Die mutigen Frauen und jungen Menschen, die 2022 unter dem Slogan „Frau, Leben, Freiheit" auf die Straße gingen, werden nun unfreiwillig zu Spielfiguren im geopolitischen Schachspiel. Schayani schätzte, dass etwa 80 Prozent der iranischen Bevölkerung gegen die „Mullahkratie" seien. Doch Netanjahus Vereinnahmung ihrer Parolen liefere dem Regime den perfekten Vorwand für weitere Repressionen.
Die Kriegsmüdigkeit wächst auf beiden Seiten. In Israel sehnen sich viele nach Frieden, während sie gleichzeitig die iranische Bedrohung ernst nehmen. Die Angehörigen der Hamas-Geiseln fühlen sich vergessen, während alle Augen auf den Iran gerichtet sind. Ein Teufelskreis aus Gewalt und Gegengewalt, der keine Gewinner kennt.
Die kommenden Wochen werden zeigen, ob Trumps unkonventioneller Vorschlag tatsächlich neue diplomatische Wege eröffnet oder ob er die Fronten weiter verhärtet. Eines steht fest: Der Nahe Osten steht am Scheideweg zwischen weiterer Eskalation und der vagen Hoffnung auf Deeskalation. Die Welt hält den Atem an.
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