Kostenlose Beratung
+49 7930-2699
150.000
Kunden
Sicherer
Versand
Keine
Meldepflicht
Kettner Edelmetalle
Menü
25.07.2025
13:14 Uhr

Trumps Kahlschlag bei US-Lokalsendern: Wenn die Stimme der Provinz verstummt

Die Trump-Regierung führt ihren Feldzug gegen kritische Medien fort – diesmal trifft es die kleinen Lokalsender, die für viele Amerikaner die einzige Informationsquelle darstellen. Mit einem Federstrich wurden 1,1 Milliarden Dollar an bereits bewilligten Staatsgeldern für NPR- und PBS-Sender gestrichen. Ein Schlag ins Gesicht der Pressefreiheit, der besonders die ländlichen Regionen und indigenen Gemeinden treffen wird.

Der lange Arm der Zensur

Was sich hier abspielt, ist nichts anderes als ein Frontalangriff auf unabhängige Berichterstattung. Die Begründung der Trump-Sprecherin Karoline Leavitt klingt wie aus einem Propaganda-Handbuch: NPR sei zur "reinen Propaganda-Stimme der Linken" verkommen. Eine Behauptung, die so durchsichtig ist wie die Absichten dahinter. Wer nicht nach der Pfeife des Weißen Hauses tanzt, dem wird der Geldhahn zugedreht.

Der demokratische Senator Brian Schatz aus Hawaii bringt es auf den Punkt: "Sie streichen einer Organisation das Geld, weil sie mit ihren redaktionellen Entscheidungen nicht einverstanden sind? Was für ein Land ist das hier?" Eine berechtigte Frage, die sich immer mehr Amerikaner stellen dürften. Die Antwort liegt auf der Hand: Ein Land, in dem die Pressefreiheit zunehmend zur Farce verkommt.

Die wahren Opfer: Amerikas vergessene Regionen

Besonders perfide an diesem Vorgehen ist, dass es nicht die großen Medienhäuser in New York oder Washington trifft. Die werden weiterhin ihre Programme ausstrahlen können. Nein, es sind die kleinen Lokalsender in Alaska, Montana oder den Reservaten der Ureinwohner, die nun ums Überleben kämpfen müssen. Sender, die zu 70 Prozent von staatlichen Geldern abhängig sind und für ihre Gemeinden lebenswichtige Dienste leisten.

"Sie bringen Nachrichten, Notfall-Informationen wie Unwetterwarnungen oder Vermisstenmeldungen, aber auch spezielle Bildungsprogramme. Fällt das weg, trifft das indianische Gemeinden besonders"

So beschreibt Loris Taylor, Vorsitzende des Senderverbunds für US-Ureinwohner, die dramatischen Folgen. Wenn in abgelegenen Gebieten Alaskas der einzige Radiosender schließen muss, fehlt nicht nur die Wetterwarnung vor dem nächsten Schneesturm. Es verstummt die Stimme einer ganzen Gemeinde.

Jenseits des politischen Grabenkampfes

Die Ironie der Geschichte zeigt sich am Beispiel des Senders KZYX im kalifornischen Mendocino County. Senderchefin Dina Polkinghome musste bereits ihren Nachrichtenchef entlassen – von fünf Mitarbeitern bleibt nicht viel übrig. Dabei sendet ihr kleiner Lokalsender genau das, was Trump-Anhänger eigentlich schätzen sollten: bodenständige Programme für die einfachen Leute.

"Wir sind so weit entfernt von diesem politischen Hype in Washington", betont Polkinghome. In ihrem Programm geht es um Tauschbörsen für Bauholz und gebrauchte Pickup-Trucks, um Unwetterwarnungen und lokale Gemeindethemen. Politik? Fehlanzeige. "Wir fragen die Leute nicht mal, zu welcher politischen Partei sie gehören."

Ein gefährlicher Präzedenzfall

Was hier geschieht, sollte jeden Demokraten – und damit meine ich Anhänger der Demokratie, nicht der Partei – alarmieren. Wenn eine Regierung anfängt, Medien nach politischer Gesinnung zu finanzieren oder eben nicht zu finanzieren, befinden wir uns auf einem gefährlichen Pfad. Heute trifft es NPR und PBS, morgen vielleicht andere kritische Stimmen.

Die Methode ist dabei so alt wie perfide: Man wirft den Medien Parteilichkeit vor, um die eigene Parteilichkeit zu rechtfertigen. Man beschuldigt andere der Propaganda, während man selbst die Propagandamaschinerie anwirft. Es ist die klassische Täter-Opfer-Umkehr, die wir aus autoritären Systemen kennen.

Was bleibt, wenn die lokalen Stimmen verstummen?

Die nationalen NPR- und PBS-Programme werden diese Kürzungen überleben, wenn auch mit Einschnitten. Doch die wahre Tragödie spielt sich in der Provinz ab. Wenn der letzte Lokalsender seine Pforten schließt, verlieren ganze Regionen ihre Stimme. Keine Unwetterwarnungen mehr, keine Vermisstenmeldungen, keine lokalen Nachrichten. Stattdessen: Informationswüsten in einem Land, das sich gerne als Leuchtturm der Pressefreiheit präsentiert.

Es ist ein bitterer Treppenwitz der Geschichte: Ausgerechnet die Trump-Regierung, die sich so gerne als Stimme des "vergessenen Amerikas" inszeniert, nimmt genau diesem Amerika nun die Stimme. Die Menschen in den ländlichen Regionen, die Trump mehrheitlich gewählt haben, werden die Leidtragenden dieser Politik sein. Sie verlieren ihre lokalen Informationsquellen, während in Washington der politische Grabenkampf tobt.

Man mag von den deutschen öffentlich-rechtlichen Sendern halten, was man will – und es gibt wahrlich genug zu kritisieren. Doch das amerikanische Beispiel zeigt, wohin es führt, wenn Medienfinanzierung zum politischen Spielball wird. Ein funktionierendes Gemeinwesen braucht unabhängige Informationsquellen, gerade in der Fläche. Diese Erkenntnis scheint in Trumps Amerika verloren gegangen zu sein.

Wissenswertes zum Thema

Erhalten Sie kostenlose Tipps um Ihr Vermögen zu schützen und als erster von neuen Produkten zu erfahren

Sie möchten regelmäßig über Produktneuheiten, spannende Finanznachrichten und exklusive Sonderangebote informiert werden? Dann melden Sie sich hier für den kostenfreien Kettner Edelmetalle Newsletter an.

Durch Eingabe Ihrer E-Mail-Adresse und Anklicken des Buttons „Abschicken“ geben Sie die folgende Einwilligungserklärung ab: „Ich bin damit einverstanden, per E-Mail über Produktneuheiten, spannende Finanznachrichten und exklusive Sonderangebote informiert zu werden und willige daher in die Verarbeitung meiner E-Mail-Adresse zum Zwecke der Zusendung des Newsletters ein. Diese Einwilligung kann ich jederzeit und ohne Angabe von Gründen mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. Die Rechtmäßigkeit der bis zum Widerruf erfolgten Verarbeitung bleibt im Falle des Widerrufs unberührt.“

Willst du Teil unserer Erfolgsstory sein?

Werde jetzt Teil vom #TeamGold

Offene Stellen