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23.06.2025
05:58 Uhr

Trumps Regime-Change-Fantasien: Wenn der Westen wieder einmal glaubt, die Welt neu ordnen zu müssen

Die Eskalationsspirale im Nahen Osten dreht sich unaufhaltsam weiter. Nach massiven US-Luftangriffen auf iranische Atomanlagen, bei denen 75 präzisionsgelenkte Munition und über zwei Dutzend Tomahawk-Marschflugkörper zum Einsatz kamen, steht die Welt am Rande eines neuen Flächenbrandes. Doch während die internationale Gemeinschaft um Deeskalation ringt, wirft US-Präsident Donald Trump bereits mit dem Begriff "Regime Change" um sich – als hätte die Geschichte nicht längst gezeigt, wohin solche Allmachtsfantasien führen.

Die Bunkerbuster-Diplomatie des Donald Trump

Mit geradezu kindlicher Begeisterung verkündete Trump auf seiner Plattform Truth Social: "Monumental Damage was done to all Nuclear sites in Iran." Besonders stolz zeigte er sich über die Zerstörungen "far below ground level" und garnierte seine Kriegsberichterstattung mit einem triumphierenden "Bullseye!!!". Man könnte meinen, der Mann verwechsle internationale Politik mit einem Videospiel.

Die unterirdische Atomanlage Fordow nahe Qom sei schwer beschädigt oder gar zerstört worden, berichten Experten. Satellitenbilder würden dies nahelegen, auch wenn die Internationale Atomenergiebehörde noch keine erhöhte Strahlung melde. Ein hochrangiger iranischer Vertreter behauptete hingegen, das hochangereicherte Uran sei rechtzeitig in Sicherheit gebracht worden – eine Behauptung, die sich derzeit nicht verifizieren lässt.

Öl als Waffe: Die Straße von Hormus im Fadenkreuz

Teherans Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. Raketen schlugen in Tel Aviv ein, verletzten Dutzende und zerstörten Gebäude. Doch die eigentliche Drohung schwebt wie ein Damoklesschwert über der Weltwirtschaft: Die Schließung der Straße von Hormus. Das iranische Parlament habe bereits grünes Licht gegeben, heißt es. Sollte der Oberste Nationale Sicherheitsrat zustimmen, könnte Iran den Hahn zudrehen – und damit etwa ein Fünftel des weltweiten Ölhandels lahmlegen.

Die Märkte reagierten prompt: Brent-Rohöl kletterte auf 78,53 Dollar pro Barrel, der höchste Stand seit Januar. Ein Vorgeschmack auf das, was uns blühen könnte, sollte die Meerenge tatsächlich blockiert werden. US-Außenminister Marco Rubio warnte zwar, dies wäre "ökonomischer Selbstmord" für Iran, doch wann hätten sich Regime in Bedrängnis je von rationalen Überlegungen leiten lassen?

MIGA – Make Iran Great Again?

Während die Welt den Atem anhält, philosophiert Trump über Regime Change. "It's not politically correct to use the term, 'Regime Change,' but if the current Iranian Regime is unable to MAKE IRAN GREAT AGAIN, why wouldn't there be a Regime change??? MIGA!!!" twitterte er – pardon, "truthte" er auf seiner Plattform.

Man möchte dem Mann zurufen: Haben wir aus Irak, Libyen und Afghanistan nichts gelernt? Offenbar nicht. Die neokonservativen Träume vom demokratischen Domino-Effekt im Nahen Osten sind zurück, verpackt in Trumps typischer Großspurigkeit. Dass seine eigene Administration – von Vizepräsident J.D. Vance bis Verteidigungsminister Pete Hegseth – beteuert, man arbeite nicht am Sturz der iranischen Regierung, scheint den Präsidenten wenig zu kümmern.

Die Achse Moskau-Teheran: Putin als Schlichter?

Irans Außenminister Abbas Araqchi eilt derweil nach Moskau, um mit Wladimir Putin zu konferieren. Eine pikante Konstellation: Russland unterhält strategische Partnerschaften sowohl mit Iran als auch mit Israel. Ob der Kreml-Chef als ehrlicher Makler auftreten kann, darf bezweifelt werden. Moskaus Verurteilung der US-Angriffe als Verstoß gegen den Atomwaffensperrvertrag klingt jedenfalls nicht nach neutraler Vermittlung.

Die UN-Sicherheitsrat tagte am Sonntag in einer Dringlichkeitssitzung. Russland, China und Pakistan forderten einen sofortigen und bedingungslosen Waffenstillstand im Nahen Osten. UN-Generalsekretär António Guterres warnte vor einer "gefährlichen Wende" und drängte auf eine Rückkehr zu Verhandlungen über Irans Atomprogramm. Doch wer hört schon auf die Vereinten Nationen, wenn die Kriegstrommeln geschlagen werden?

Der Preis der Eskalation

Die Folgen dieser Eskalation sind bereits spürbar. Kommerzielle Fluglinien meiden den Luftraum über Iran, Irak, Syrien und Israel. Die wichtige Flugroute zwischen Europa und Asien ist praktisch lahmgelegt. Das US-Außenministerium warnte alle amerikanischen Staatsbürger im Ausland vor erhöhter Gefahr.

Israel meldete unterdessen weitere Luftangriffe auf militärische Ziele im Westen Irans und in Teheran. Etwa 20 Jets seien im Einsatz gewesen, Raketen- und Radarinfrastruktur sei getroffen worden. Eine iranische Rakete sei von der israelischen Luftabwehr abgefangen worden, während Iran seinerseits eine israelische Hermes-Drohne abschoss – die vierte seit Beginn der Kampagne.

Ein Teufelskreis ohne Ausweg?

Was wir hier erleben, ist die tragische Wiederholung eines altbekannten Musters: Der Westen glaubt, mit militärischer Gewalt politische Probleme lösen zu können. Trump träumt von Regime Change, als hätten die vergangenen Jahrzehnte nicht gezeigt, dass solche Abenteuer meist im Chaos enden. Die iranische Führung wiederum sieht sich in die Ecke gedrängt und reagiert mit Drohungen, die die gesamte Weltwirtschaft in Mitleidenschaft ziehen könnten.

In dieser verfahrenen Situation wäre Besonnenheit das Gebot der Stunde. Stattdessen erleben wir einen US-Präsidenten, der auf Social Media "Bullseye!!!" jubelt und von MIGA träumt. Man möchte fast nostalgisch werden und sich die Zeiten zurückwünschen, als Diplomatie noch mehr war als das Abfeuern von Marschflugkörpern und Twitter-Tiraden.

Eines ist sicher: Die aktuelle Eskalation zeigt einmal mehr, wie fragil der Weltfrieden ist und wie schnell aus regionalen Konflikten globale Krisen werden können. Während die Ölpreise steigen und die Kriegsgefahr wächst, bleibt nur zu hoffen, dass irgendwo noch vernünftige Stimmen existieren, die diesen Wahnsinn stoppen können. Doch die Erfahrung lehrt: Wenn die Kriegstreiber erst einmal in Fahrt sind, ist es meist zu spät für die Stimme der Vernunft.

In Zeiten wie diesen zeigt sich übrigens einmal mehr der Wert physischer Edelmetalle als krisensichere Anlage. Wenn die Weltordnung wankt und die Märkte verrückt spielen, bieten Gold und Silber einen stabilen Anker im Sturm der Unsicherheit. Eine Beimischung zum Portfolio erscheint angesichts der geopolitischen Verwerfungen mehr denn je als vernünftige Absicherung.

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