
Trumps Zollkeule trifft Afrika: Lesotho kämpft ums wirtschaftliche Überleben
Die Drohgebärden aus Washington zeigen bereits verheerende Wirkung: Noch bevor die angekündigten 50-Prozent-Strafzölle auf Importe aus Lesotho überhaupt in Kraft getreten sind, bricht die Wirtschaft des kleinen afrikanischen Königreichs zusammen. Ein Paradebeispiel dafür, wie Trumps protektionistische Handelspolitik nicht nur die Weltwirtschaft destabilisiert, sondern vor allem die Schwächsten trifft.
Wenn Drohungen zu Realitäten werden
Die Textilindustrie Lesothos, das Rückgrat der heimischen Wirtschaft, liegt bereits am Boden. US-Einkäufer hätten ihre Bestellungen gestoppt, Fabriken müssten schließen, Tausende verlören ihre Jobs – und das alles aufgrund einer bloßen Ankündigung aus dem Weißen Haus. Die Jeans für Levis und Wrangler, die bisher in den Fabriken des Bergkönigreichs genäht wurden, könnten bald Geschichte sein.
Besonders perfide erscheint dabei das Timing: Während Trump mit seinen Zolldrohungen innenpolitisch punkten möchte, stürzt er ein Land in die Krise, das ohnehin mit einer Arbeitslosenquote von 30 Prozent kämpft. Bei der Jugend sei sogar jeder Zweite ohne Job – eine tickende Zeitbombe für die soziale Stabilität des Landes.
David gegen Goliath – ohne Steinschleuder
Die Reaktion der lesothischen Regierung offenbart die ganze Hilflosigkeit kleiner Volkswirtschaften gegenüber den Handelskriegen der Großmächte. Während China und die EU mit Gegenzöllen kontern können, bleibt Lesotho nur die Ausrufung des nationalen Notstands. Handelsminister Mokhethi Shelile räume ein, dass Vergeltungsmaßnahmen für sein Land "nicht tragfähig" seien – ein diplomatischer Euphemismus für die brutale Realität wirtschaftlicher Machtlosigkeit.
"Mr. Trump, ich bete einfach zu Gott, dass er Ihre Seele berührt, damit Sie Ihre Entscheidungen überprüfen und an andere Menschen und Länder denken, die wegen Ihrer Selbstsucht leiden müssen."
Diese verzweifelte Bitte einer entlassenen Textilarbeiterin zeigt die menschliche Dimension hinter den abstrakten Handelszahlen. Während in Washington über Prozentpunkte gefeilscht wird, verlieren in Lesotho Menschen ihre Existenzgrundlage.
Das AGOA-Damoklesschwert
Als wäre die Situation nicht schon dramatisch genug, schwebt über Lesotho ein weiteres Damoklesschwert: Die mögliche Nicht-Verlängerung des AGOA-Abkommens durch den US-Kongress. Dieses Handelsabkommen, das afrikanischen Ländern zollfreien Zugang zum US-Markt ermöglicht, könnte zum nächsten Opfer von Trumps "America First"-Politik werden. Die Folgen wären katastrophal: Weitere Tausende Arbeitsplätze stünden auf dem Spiel.
Die lesothische Regierung versuche nun mit Steuererleichterungen und Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen gegenzusteuern – ein verzweifelter Versuch, mit Pflastern eine klaffende Wunde zu behandeln. Elf Textilfabriken stünden bereits still, 12.000 Arbeitsplätze seien akut bedroht. Die Spirale dreht sich unaufhaltsam nach unten.
Lehren aus der Zollschlacht
Der Fall Lesotho sollte uns eine Warnung sein: Trumps Zollpolitik mag kurzfristig Applaus bei seinen Anhängern ernten, doch die langfristigen Folgen für die Weltwirtschaft und insbesondere für Entwicklungsländer sind verheerend. Während die USA laut Berichten Rekordeinnahmen aus Zöllen verzeichnen würden, zahlen die Ärmsten der Armen den Preis.
Es zeigt sich einmal mehr: Protektionismus ist keine Lösung, sondern verschärft globale Ungleichheiten. Statt auf Konfrontation zu setzen, bräuchte es faire Handelsabkommen, die auch kleineren Volkswirtschaften eine Chance geben. Doch davon scheint die Trump-Administration weiter entfernt denn je.
In Zeiten wie diesen wird deutlich, warum eine Absicherung durch physische Werte wie Gold und Silber sinnvoll sein kann. Während Währungen schwanken und Handelskriege toben, behalten Edelmetalle ihren inneren Wert – unabhängig von politischen Launen und wirtschaftlichen Turbulenzen.

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