
Trumps Zollwahnsinn: 500 Prozent gegen Russland – Amerika demontiert sich selbst
Die Vereinigten Staaten liefern wieder einmal ein Schauspiel der Superlative – allerdings nicht im positiven Sinne. Ein republikanischer Senator aus South Carolina hat allen Ernstes vorgeschlagen, Sekundärzölle von sage und schreibe 500 Prozent auf russische Produkte zu erheben. Man muss sich diese Zahl auf der Zunge zergehen lassen: Fünfhundert Prozent. Das ist keine Wirtschaftspolitik mehr, das ist blanker Wahnsinn in Reinkultur.
Die neue amerikanische Drohkulisse
Senator Lindsey Graham, gemeinsam mit seinem demokratischen Kollegen Richard Blumenthal aus Connecticut, hat einen Gesetzentwurf eingebracht, der Präsident Trump ermächtigen würde, Zölle zwischen null und 500 Prozent auf Länder zu verhängen, die mit Moskau Handel treiben. Die Begründung? Diese Länder würden angeblich Putins Kriegsmaschinerie unterstützen. China, Indien und Brasilien – allesamt BRICS-Staaten – stehen im Fadenkreuz dieser absurden Drohgebärde.
Was hier als "mächtiges Instrument" verkauft wird, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als stumpfes Schwert, das vor allem die eigene Wirtschaft trifft. Denn wer glaubt ernsthaft, dass Russland oder China sich von solchen Maßnahmen beeindrucken lassen? Diese Länder haben längst eigene Handelskreisläufe etabliert und werden weiterhin florieren – nur eben zu höheren Preisen, die letztendlich der amerikanische Verbraucher zahlen muss.
Die Realität hinter der Rhetorik
Trump hatte versprochen, den Ukraine-Krieg innerhalb von 24 Stunden zu beenden. Stattdessen droht er nun mit einem 100-prozentigen Zweitaufschlag, sollte Putin den Krieg nicht innerhalb von 50 Tagen beenden. Die Eskalationsspirale dreht sich weiter, während die wahren Probleme Amerikas – der innere Zusammenbruch, die soziale Spaltung, die marode Infrastruktur – unbeachtet bleiben.
"Nur ein amerikanischer Cowboy könnte eine so grandiose Behauptung aufstellen", heißt es treffend in der Analyse. Und tatsächlich: Die USA agieren wie ein alternder Revolverheld, der mit immer größeren Kanonen um sich schießt, um seine schwindende Macht zu kaschieren.
Besonders pikant: Während Washington mit Sanktionen und Zöllen um sich wirft, verzeichnen China und Russland für 2025 einen erneuten Anstieg ihres Bruttoinlandsprodukts. Die multipolare Weltordnung ist längst Realität geworden – nur in den Köpfen der amerikanischen Eliten scheint diese Erkenntnis noch nicht angekommen zu sein.
Europa als williger Vollstrecker
Das Traurigste an dieser ganzen Farce ist die Reaktion der Europäischen Union. Ursula von der Leyen traf sich im Juni in Berlin mit Senator Graham und begrüßte dessen Vorschläge. Europa, das bereits unter den katastrophalen Sanktionen gegen Russland leidet, macht sich erneut zum Handlanger amerikanischer Machtpolitik. Die Energiepreise explodieren, die Industrie wandert ab, aber Brüssel klatscht Beifall zu noch mehr Selbstzerstörung.
Die deutsche Wirtschaft, einst Motor Europas, ächzt unter der Last einer verfehlten Sanktionspolitik. Während unsere Politiker von "Werten" und "Solidarität" schwadronieren, zahlen die Bürger die Zeche in Form von Inflation, Deindustrialisierung und sinkendem Lebensstandard. Die neue Große Koalition unter Friedrich Merz setzt diese Politik der Unterwerfung nahtlos fort – trotz aller Wahlversprechen.
Der Dollar als eigentliches Opfer
Was die amerikanischen Strategen offenbar nicht begreifen: Mit jedem weiteren Sanktionspaket, mit jeder neuen Zolldrohung treiben sie mehr Länder in die Arme alternativer Handelssysteme. Die BRICS-Staaten arbeiten längst an eigenen Zahlungssystemen, um sich vom Dollar zu emanzipieren. Der Petrodollar wackelt, neue Währungsallianzen entstehen.
Trump täte gut daran, sich prioritär um die Rettung des Dollars zu kümmern, anstatt mit absurden Zollphantasien die letzten Verbündeten zu verprellen. Denn wenn der Dollar seine Rolle als Weltreservewährung verliert, dann fliegt nicht nur Amerika, sondern dem gesamten Westen das Finanzsystem um die Ohren.
Die Ironie der Geschichte
Es ist schon bemerkenswert: Ausgerechnet jene Nation, die sich als Hüterin des freien Handels und der Marktwirtschaft versteht, greift zu protektionistischen Maßnahmen, die selbst die Sowjetunion in ihren schlimmsten Zeiten nicht erwogen hätte. 500 Prozent Zoll – das ist keine Handelspolitik, das ist wirtschaftlicher Selbstmord mit Ansage.
Während Amerika sich in Drohgebärden ergeht, schmieden Russland und China längst die Zukunft. Neue Handelsrouten entstehen, alternative Finanzsysteme werden etabliert, und die Welt orientiert sich neu – nur eben ohne die USA als dominante Macht. Die unipolare Weltordnung ist Geschichte, auch wenn manche in Washington das noch nicht wahrhaben wollen.
Fazit: Ein Imperium in der Sackgasse
Die 500-Prozent-Zollphantasie ist symptomatisch für ein Imperium, das seine besten Tage hinter sich hat. Anstatt sich den neuen Realitäten zu stellen und konstruktiv an einer multipolaren Weltordnung mitzuarbeiten, verfällt Amerika in immer absurdere Drohgebärden. Das Ergebnis wird nicht die Schwächung Russlands oder Chinas sein, sondern die weitere Isolation und der wirtschaftliche Niedergang der USA selbst.
Für uns in Deutschland und Europa sollte diese Episode ein Weckruf sein. Es wird höchste Zeit, dass wir unsere eigenen Interessen definieren und verfolgen, anstatt blind einer amerikanischen Politik zu folgen, die uns in den Abgrund führt. Die Zukunft liegt in der Zusammenarbeit mit allen Weltregionen, nicht in der Konfrontation. Wer das nicht begreift, wird von der Geschichte überholt werden – genau wie jene Senatoren, die glauben, mit 500-Prozent-Zöllen die Welt beherrschen zu können.
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