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Kettner Edelmetalle
09.12.2025
22:59 Uhr

Wenn Bürokratie Flügel bekommt: Air India zahlt 110.000 Euro für vergessenes Flugzeug

Man könnte meinen, ein 30 Meter langes Flugzeug sei schwer zu übersehen. Doch die indische Fluggesellschaft Air India bewies das Gegenteil und vergaß ihre eigene Boeing 737-200 ganze 13 Jahre lang auf dem Flughafen von Kolkata. Die Quittung für diesen bürokratischen Totalausfall: satte 110.000 Euro Parkgebühren. Ein Lehrstück darüber, was passiert, wenn Staatskonzerne ihre eigenen Besitztümer aus den Augen verlieren.

Das Phantom von Kolkata

Seit 2012 stand die 43 Jahre alte Maschine verlassen auf dem Rollfeld – verrostet, verstaubt und offenbar auch aus sämtlichen Datenbanken verschwunden. Während in Deutschland schon ein falsch geparktes Auto nach wenigen Stunden abgeschleppt wird, schaffte es diese Boeing, über ein Jahrzehnt unbehelligt zu parken. Erst 2024 fragte der Flughafen höflich nach, wann denn das "Geisterflugzeug", wie es indische Medien tauften, endlich verschwinden würde.

Die Reaktion bei Air India dürfte einem kollektiven Schulterzucken geglichen haben. Nach diversen Fusionen, Führungswechseln und der Privatisierung war die Maschine schlichtweg durchs Raster gefallen. Selbst Konzernchef Campbell Wilson ging davon aus, alle alten 737er seien längst verkauft worden. Ein Irrtum, der teuer werden sollte.

Der teuerste Parkplatz Indiens

Zehn Millionen Rupien – umgerechnet etwa 110.000 Euro – forderte der Flughafen für 13 Jahre Dauerparken. Ein Insider kommentierte bissig, dies sei wohl der teuerste Parkplatz des Landes. Bedenkt man, dass die alte Boeing mittlerweile nur noch Schrottwert besitzt, wirkt die Summe besonders schmerzhaft. Doch ohne Zahlung keine Abholung – der Flughafen bestand auf seinem Recht.

Eine letzte Reise ohne Flügel

Da die Maschine nach 13 Jahren Stillstand nicht mehr flugtauglich war, musste sie zerlegt und auf Schwertransporter verladen werden. Unter Polizeieskorte und begleitet von neugierigen Blicken ging es 1900 Kilometer quer durch Indien nach Bengaluru. Dort wartet nun ein zweites Leben als Übungsobjekt für Mechaniker und Feuerwehrleute auf den ehemaligen Jet.

Die vergessene Boeing war übrigens nicht das einzige Wrack auf dem Gelände. In den letzten fünf Jahren wurden bereits 13 weitere verlassene Flugzeuge vom Flughafen entfernt, und noch immer rosten dort zwei weitere Maschinen vor sich hin. Man fragt sich unwillkürlich, ob dies ein indisches Phänomen ist oder ob auch auf deutschen Flughäfen vergessene Millionenwerte herumstehen könnten.

Lehren aus dem Debakel

Diese Geschichte zeigt eindrücklich, was passiert, wenn Bürokratie und mangelnde Digitalisierung aufeinandertreffen. Während hierzulande jeder Kleingärtner penibel über sein Inventar Buch führt, schaffte es ein Staatskonzern, ein komplettes Flugzeug zu vergessen. Es wirft die Frage auf, wie viele weitere Vermögenswerte in den Tiefen staatlicher Verwaltungen verschollen sein mögen.

Immerhin: Die Geschichte hat auch etwas Gutes. Die alte Boeing wird nun sinnvoll als Trainingsgerät genutzt, statt weiter zu verrotten. Und Air India dürfte ihre Inventarlisten gründlich überarbeitet haben. Ob allerdings 110.000 Euro Lehrgeld nicht etwas zu viel des Guten waren, bleibt dahingestellt. In einer Zeit, in der jeder Cent zweimal umgedreht werden sollte, wirkt solche Verschwendung besonders bitter.

Vielleicht sollten Unternehmen und Behörden weltweit diese Geschichte als Warnung verstehen: Digitalisierung und ordentliche Buchführung mögen langweilig sein, aber sie bewahren vor peinlichen und teuren Überraschungen. Denn während Gold und Silber als physische Wertanlagen ihren Besitzer nie vergessen, können selbst millionenschwere Flugzeuge offenbar spurlos im Nirwana der Bürokratie verschwinden.

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