
Wenn Patriotismus zur Provokation wird: Der Flaggenstreit spaltet Großbritannien
Was in Deutschland undenkbar wäre, sorgt im Vereinigten Königreich für heftige Kontroversen: Britische Bürger hissen massenhaft ihre Nationalflagge – und werden dafür als Rassisten gebrandmarkt. Die „Operation Raise the Colours" offenbart, wie tief die Gräben zwischen traditionsbewussten Patrioten und selbsternannten Anti-Rassismus-Wächtern mittlerweile sind.
Die stille Revolution der Flaggenhisser
Über soziale Netzwerke formiert sich derzeit eine bemerkenswerte Bewegung: Anonyme Initiatoren rufen dazu auf, die englische Nationalflagge mit dem roten Georgskreuz möglichst sichtbar zu platzieren. Hunderte Bürger folgen diesem Aufruf bereits – sie hissen die Flagge in Gärten, an Häuserfassaden und sogar an Laternenmasten. Die Bilder der wehenden Fahnen verbreiten sich wie ein Lauffeuer über Facebook und X.
Der Einsatz der Aktivisten kennt dabei keine Grenzen: In Birmingham mieteten Unterstützer kurzerhand einen Lastwagen mit Arbeitsbühne, um ihre Flaggen besonders hoch zu positionieren. Andernorts griffen Patrioten zu Pinsel und Farbe – Straßen, Zebrastreifen und Kreisverkehre wurden heimlich mit dem Georgskreuz verziert. Ein kreativer Akt des zivilen Ungehorsams oder gefährlicher Nationalismus?
Behörden greifen durch – selektiv
Die Reaktion der Kommunalverwaltungen fällt erwartungsgemäß aus: Bradford, Norwich und die Isle of Wight ließen die Flaggen umgehend entfernen. Das öffentliche Hissen ohne Genehmigung sei unzulässig, heißt es offiziell. Doch hier offenbart sich eine interessante Doppelmoral: In Städten, wo Vertreter der rechtspopulistischen „Reform"-Partei um Nigel Farage im Rat sitzen, bleiben die Fahnen auffällig oft unbehelligt hängen.
„Wir sind besorgt, dass die Diskussion über die englische Flagge Rassismus Vorschub leistet"
Diese Warnung stammt von Lewis Nielsen von der Organisation „Stand Up to Racism". Man halte die Bewegung für „sehr gefährlich" und zeitlich auffällig, da die extreme Rechte versuche, an Einfluss zu gewinnen. Doch wer definiert eigentlich, wann Patriotismus in Extremismus umschlägt? Und seit wann ist das Zeigen der eigenen Nationalflagge ein Akt des Rassismus?
Die Gegenbewegung formiert sich
Während die einen vor nationalistischer Instrumentalisierung warnen, sammeln lokale Gruppen wie die „Wythall Flaggers" fleißig Spenden für weitere Fahnen. „Das ist nicht rassistisch und wird es nie sein", betonen sie vehement. Bemerkenswert: Bereits 2200 Pfund kamen zusammen – bei gerade einmal 1400 aktiven Mitgliedern der Facebook-Gruppe. Das zeigt: Die Unterstützung reicht weit über die sichtbaren Aktivisten hinaus.
Starmer laviert zwischen den Fronten
Premierminister Keir Starmer findet sich in einer delikaten Situation wieder. Sein Sprecher betonte zwar, der Premier unterstütze das Zeigen der Flagge grundsätzlich – schließlich wehe sie auch rund um die Downing Street, wenn englische Nationalteams spielen. Doch von der laufenden Kampagne distanziert sich Starmer vorsichtig. Ein typisches Beispiel politischer Feigheit: Man will es sich mit niemandem verscherzen.
Parallelen zu Deutschland nicht von der Hand zu weisen
Was in Großbritannien geschieht, erinnert fatal an die Zustände hierzulande. Auch in Deutschland gilt das Zeigen nationaler Symbole außerhalb von Fußball-Weltmeisterschaften schnell als verdächtig. Wer die Deutschlandfahne hisst, muss sich rechtfertigen. Wer Heimatliebe zeigt, wird in die rechte Ecke gestellt. Die gleichen Mechanismen, die gleiche Hysterie – nur die Akteure tragen andere Namen.
Die britische Flaggen-Bewegung zeigt exemplarisch, wie weit sich die politische Elite und selbsternannte Moralwächter von den normalen Bürgern entfernt haben. Wenn das simple Hissen der Nationalflagge zur politischen Kampfhandlung wird, wenn Patriotismus automatisch unter Extremismusverdacht steht, dann stimmt etwas Grundlegendes nicht mehr in unseren westlichen Gesellschaften.
Es bleibt zu hoffen, dass die britischen Patrioten sich nicht einschüchtern lassen. Denn eines ist sicher: Wer seine eigene Flagge nicht mehr zeigen darf, ohne als Rassist diffamiert zu werden, der hat bereits einen wichtigen Teil seiner Freiheit verloren. Die „Operation Raise the Colours" könnte der Anfang einer größeren Bewegung sein – einer Bewegung, die sich ihre Identität und ihre Symbole nicht von linken Ideologen nehmen lässt.
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