
Wenn Richter zu Verbrechern werden: Costa Rica liefert Ex-Minister an die USA aus
Es ist schon bemerkenswert, wenn ein Mann, der einst als oberster Hüter des Rechts fungierte, plötzlich selbst auf der Anklagebank landet. In Costa Rica wurde jetzt der ehemalige Richter am Obersten Gerichtshof, Celso Gamboa, festgenommen. Der Vorwurf wiegt schwer: internationaler Drogenhandel. Die USA fordern seine Auslieferung nach Dallas, Texas.
Vom Sicherheitsminister zum Sicherheitsrisiko
Der 49-jährige Gamboa durchlief eine beeindruckende Karriere in den höchsten Ämtern Costa Ricas. 2013 leitete er den Geheimdienst, ein Jahr später wurde er Sicherheitsminister. Man sollte meinen, dass jemand in dieser Position ein besonderes Verständnis für Recht und Ordnung entwickelt hätte. Doch offenbar nutzte Gamboa seine Positionen für ganz andere Zwecke.
2015 stieg er zum stellvertretenden Generalstaatsanwalt auf, bevor er von 2016 bis 2018 als Richter am höchsten Gericht des Landes tätig war. Eine klassische Karriere im Staatsdienst – wäre da nicht die kleine Nebentätigkeit im internationalen Drogengeschäft gewesen, die ihm nun zum Verhängnis wird.
Verfassungsänderung macht Auslieferung möglich
Besonders pikant ist der Zeitpunkt der Festnahme. Erst vor zwei Wochen änderte Costa Rica seine Verfassung, um die Auslieferung eigener Staatsbürger bei schweren Verbrechen wie Drogenhandel und Terrorismus zu ermöglichen. Gamboa wird nun einer der ersten sein, der diese neue Regelung am eigenen Leib zu spüren bekommt. Man könnte fast meinen, die Verfassungsänderung sei speziell für ihn maßgeschneidert worden.
Der Chef der Kriminalpolizei, Randall Zuniga, feierte die Festnahme als "Meilenstein" im Kampf gegen die Kriminalität. Wenn selbst ehemalige Richter und Minister in den Drogenhandel verstrickt sind, zeigt das die tiefe Verwurzelung der organisierten Kriminalität in den staatlichen Strukturen Lateinamerikas.
Ein Symptom für größere Probleme
Dieser Fall wirft ein grelles Licht auf die Korruption in vielen lateinamerikanischen Ländern. Wenn die obersten Hüter von Recht und Ordnung selbst zu Kriminellen werden, verliert der Rechtsstaat seine Glaubwürdigkeit. Es ist ein Teufelskreis: Die organisierte Kriminalität unterwandert staatliche Institutionen, schwächt diese von innen heraus und schafft sich so immer mehr Freiräume.
Die Festnahme eines ehemaligen Ministers und Richters wegen Drogenhandels zeigt, wie tief die Korruption in manchen Ländern verwurzelt ist. Vertrauen in staatliche Institutionen wird so systematisch zerstört.
Während in Deutschland die Regierung mit ideologischen Projekten wie Gendern und Klimaneutralität beschäftigt ist, kämpfen andere Länder mit existenziellen Bedrohungen ihrer Rechtsstaatlichkeit. Vielleicht sollten wir uns glücklich schätzen, dass bei uns "nur" die Politik versagt und nicht gleich das gesamte Justizsystem von Kriminellen unterwandert ist – obwohl man sich manchmal auch hierzulande fragt, wo die Grenze zwischen politischer Inkompetenz und krimineller Energie verläuft.
Die DEA als treibende Kraft
Dass die US-Anti-Drogenbehörde DEA die treibende Kraft hinter der Festnahme war, überrascht nicht. Die Amerikaner haben ein vitales Interesse daran, den Drogenhandel in Lateinamerika zu bekämpfen – schließlich landen die meisten dieser Drogen früher oder später auf amerikanischen Straßen. Die DEA agiert dabei oft effizienter als die lokalen Behörden, die häufig selbst von Korruption durchsetzt sind.
Es bleibt abzuwarten, ob Gamboa tatsächlich ausgeliefert wird und welche weiteren hochrangigen Persönlichkeiten möglicherweise in den Fall verwickelt sind. Erfahrungsgemäß ist ein solcher Fall nur die Spitze des Eisbergs. Wo ein korrupter Minister ist, da sind meist auch weitere zu finden.
Für die Bürger Costa Ricas muss es ein Schock sein zu erfahren, dass jemand, der einst über ihr Schicksal in Gerichtssälen entschied, selbst ein Krimineller war. Es zeigt einmal mehr: Macht korrumpiert, und absolute Macht korrumpiert absolut. Ein Prinzip, das nicht nur in Lateinamerika, sondern weltweit seine Gültigkeit beweist.
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