
Yale-Universität auf Russlands schwarzer Liste: Moskau wirft Elite-Uni Destabilisierung vor
Die russische Generalstaatsanwaltschaft hat die renommierte Yale University als "unerwünschte Organisation" eingestuft und ihr jegliche Aktivitäten auf russischem Territorium untersagt. Der Vorwurf wiegt schwer: Die Elite-Universität aus Connecticut soll sich in innere Angelegenheiten Russlands eingemischt und aktiv an der Destabilisierung des Landes gearbeitet haben.
Schwere Anschuldigungen gegen Ivy-League-Institution
In einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung wirft die russische Generalstaatsanwaltschaft der Yale University vor, ihre Aktivitäten seien darauf ausgerichtet, "die territoriale Integrität der Russischen Föderation zu verletzen, eine internationale Blockade durchzusetzen, die Wirtschaft zu untergraben und die sozioökonomische und politische Situation des Landes zu destabilisieren". Diese Formulierung lässt aufhorchen - handelt es sich doch um Vorwürfe, die normalerweise gegen Geheimdienste oder subversive Organisationen erhoben werden, nicht gegen Bildungseinrichtungen.
Das Maurice R. Greenberg World Fellows Program im Visier
Besonders ins Visier der russischen Behörden geriet das Maurice R. Greenberg World Fellows Program der Yale Jackson School of Global Affairs. Moskau behauptet, dieses Programm werde gezielt zur "Ausbildung von Oppositionsführern aus dem Ausland" genutzt. Als Beleg führen die Staatsanwälte an, dass sowohl der verstorbene Oppositionelle Alexej Nawalny (2010) als auch sein enger Mitarbeiter Leonid Wolkow (2018) an diesem Programm teilgenommen hätten.
"Die Universität nutzte das erworbene Wissen und die Techniken, um Protestaktivitäten in Russland zu eskalieren"
Nawalny verstarb im Februar 2024 in einem russischen Gefängnis, während er eine lange Haftstrafe wegen Extremismus-Vorwürfen verbüßte. Seine Anti-Korruptions-Stiftung (FBK) wurde bereits 2021 von einem russischen Gericht verboten. Wolkow, der im Ausland lebt, wurde kürzlich in Abwesenheit zu 18 Jahren Haft verurteilt.
Wirtschaftskrieg und eingefrorene Vermögenswerte
Die Vorwürfe gehen jedoch weit über die Unterstützung der Opposition hinaus. Die russischen Behörden beschuldigen Yale, aktiv an der Schaffung eines "rechtlichen Rahmens" für die Verwendung eingefrorener russischer Vermögenswerte zur Finanzierung der ukrainischen Armee gearbeitet zu haben. Moskau betrachtet das Einfrieren und die Beschlagnahme seiner Vermögenswerte im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt als illegal und gleichbedeutend mit Diebstahl.
Professor Sonnenfeld als treibende Kraft
Eine zentrale Rolle in diesem Wirtschaftskrieg spielt offenbar Jeffrey Sonnenfeld, Professor an der Yale School of Management. Seit 2022 führt er mit seinem Team eine Kampagne, um ausländische Unternehmen unter Druck zu setzen, ihre Verbindungen zu Moskau zu kappen. In einem Artikel der Zeitschrift Fortune aus dem Jahr 2024 brüsteten sich Sonnenfeld und Steven Tian, Forschungsdirektor des Yale Chief Executive Leadership Institute, damit, dem US-Finanzministerium bei der Gestaltung von Sanktionen gegen Russlands Ölhandel geholfen zu haben.
Diese Selbstdarstellung dürfte in Moskau nicht gut angekommen sein. Während westliche Medien solche Aktivitäten als legitimen akademischen Beitrag zur Außenpolitik feiern mögen, sieht Russland darin einen klaren Beweis für die politische Instrumentalisierung einer vermeintlich neutralen Bildungseinrichtung.
Ein neuer Tiefpunkt im akademischen Austausch
Die Einstufung von Yale als "unerwünschte Organisation" markiert einen weiteren Tiefpunkt in den ohnehin angespannten Beziehungen zwischen Russland und dem Westen. Der akademische Austausch, einst als Brücke zwischen den Kulturen gepriesen, wird zunehmend zum Spielball geopolitischer Machtkämpfe.
Während die einen argumentieren mögen, dass Universitäten durchaus eine Rolle in der Gestaltung internationaler Politik spielen sollten, wirft diese Entwicklung doch ernste Fragen auf: Wo endet die akademische Freiheit und wo beginnt die politische Einmischung? Und welche Konsequenzen hat es, wenn Bildungseinrichtungen zu Akteuren in internationalen Konflikten werden?
Die Entscheidung Russlands mag aus westlicher Sicht überzogen erscheinen. Doch sie spiegelt eine tiefere Wahrheit wider: In einer zunehmend polarisierten Welt gibt es kaum noch neutrale Räume. Selbst die ehrwürdigen Hallen der Ivy League sind zum Schlachtfeld geworden - ein Umstand, der nachdenklich stimmen sollte.
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