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12.11.2025
16:37 Uhr

Afrikas Drohnenkriege: Teures Spielzeug ohne durchschlagenden Erfolg

Die Hoffnung war groß, als afrikanische Staaten begannen, massiv in moderne Drohnentechnologie zu investieren. Doch die Realität auf den Schlachtfeldern südlich der Sahara zeigt ein ernüchterndes Bild: Die vermeintlichen Wunderwaffen entpuppen sich als teure Fehlkäufe, die weder Frieden bringen noch militärische Durchbrüche erzielen.

Das große Versprechen der fliegenden Killer

Bewaffnete Drohnen galten als die Lösung für Afrikas vielfältige Sicherheitsprobleme. Von dschihadistischen Aufständen in der Sahelzone über Bürgerkriege im Sudan bis hin zu bewaffneten Rebellionen in Äthiopien – überall sollten die unbemannten Flugobjekte für Ordnung sorgen. Seit 2019 haben Länder wie Niger, Äthiopien, Togo, Sudan und Somalia Milliarden in sogenannte Male-Drohnen (mittlere Höhe, lange Ausdauer) investiert.

Besonders die türkische Bayraktar TB2 wurde als revolutionäre Waffe gefeiert. Mit einem Stückpreis von etwa 5 Millionen US-Dollar erschien sie als kostengünstige Alternative zu traditionellen Kampfflugzeugen. Der türkische Präsident Erdoğan brüstete sich damit, dass überall in Afrika die Menschen mit ihm über Drohnen sprechen würden. Schätzungen zufolge wurden seit 2019 etwa 40 Einheiten an mehr als zehn afrikanische Länder verkauft.

Die bittere Realität im afrikanischen Busch

Doch die Euphorie weicht zunehmend der Ernüchterung. Die versprochene militärische Revolution bleibt aus. Stattdessen zeigen sich fundamentale Probleme, die den effektiven Einsatz der Drohnen in afrikanischen Konfliktzonen massiv behindern.

Die schiere Größe des afrikanischen Kontinents macht den Drohnen zu schaffen. Mit einer Reichweite von nur etwa 300 Kilometern kommen die TB2-Drohnen in den riesigen Konfliktgebieten nicht weit. Was im kompakten Kaukasus funktionierte, versagt in den Weiten der Sahara. In Äthiopien musste die Regierung ihre Drohnen 2022 hastig von Addis Abeba nach Bahir Dar verlegen – eine Strecke von 300 Kilometern – nur um überhaupt Ziele in der Tigray-Region erreichen zu können.

Wenn Sandstürme und Dschungel die Technik besiegen

Afrika stellt die hochmoderne Technologie vor ungeahnte Herausforderungen. Sandstürme in der Sahelzone legen regelmäßig die empfindlichen Sensoren lahm. Die dichten Baumkronen der zentralafrikanischen Regenwälder verbergen Bewegungen am Boden effektiv vor den Kameras. Anhaltende Wolkendecken über dem äthiopischen Hochland oder entlang des Golfs von Guinea zwingen die Drohnen, tiefer zu fliegen – wo sie zur leichten Beute für Kleinwaffenfeuer werden.

Im Sudan demonstrierten paramilitärische Truppen im August 2025 eindrucksvoll, wie verwundbar die vermeintlich überlegene Technologie ist: Sie schossen mehrere Armeedrohnen mit einfachen Waffen vom Himmel.

Menschliches Versagen potenziert technische Schwächen

Als wäre das nicht genug, offenbaren sich gravierende Mängel bei der Bedienung. Die effektive Steuerung einer Kampfdrohne erfordert hochqualifizierte Operateure, präzise Zielerfassungsverfahren und penible Wartung – alles Dinge, die in vielen afrikanischen Streitkräften Mangelware sind.

Die Folgen sind verheerend: Burkina Faso verlor 2023 durch einen Absturz eine seiner fünf TB2-Drohnen – ein Fünftel der gesamten Flotte vernichtet durch Wartungsfehler. Noch tragischer war ein nigerianischer Drohnenangriff im selben Jahr: Statt der anvisierten Terroristen starben 85 Zivilisten, weil jemand die falschen Koordinaten eingegeben hatte.

Die falsche Waffe für den falschen Krieg

Grundsätzlich zeigt sich, dass Drohnen für die Art von Konflikten, die Afrika plagen, nur bedingt geeignet sind. Sie mögen effektiv sein beim Angriff auf Versorgungskonvois oder der Eliminierung einzelner Ziele. Doch in den großflächigen Territorialkämpfen, wie sie den Sudan oder Äthiopien prägen, sind sie nahezu nutzlos. Territorium halten, massierte Truppenformationen bekämpfen – dafür braucht es nach wie vor Bodentruppen und klassische Luftwaffe.

Ein teures Erwachen

Die afrikanischen Staaten müssen erkennen, dass sie einer Illusion aufgesessen sind. Drohnen sind keine Wunderwaffen, die komplexe Konflikte auf Knopfdruck lösen. Sie sind bestenfalls ein taktisches Werkzeug unter vielen – und eines, das enorme Investitionen in Infrastruktur, Ausbildung und Wartung erfordert.

Ironischerweise beginnen nun auch nichtstaatliche Gruppen, eigene Drohnen einzusetzen, während Länder wie Ruanda und Kenia in Luftabwehrsysteme investieren. Der vermeintliche Vorteil der Regierungen schmilzt dahin wie Eis in der afrikanischen Sonne.

Was bleibt, ist die bittere Erkenntnis: Milliarden wurden für Technologie ausgegeben, die in den spezifischen Bedingungen Afrikas nur begrenzt funktioniert. Währenddessen bleiben die eigentlichen Probleme – politische Instabilität, ethnische Konflikte, wirtschaftliche Not – ungelöst. Die Drohnenkriege Afrikas sind ein mahnendes Beispiel dafür, was passiert, wenn man glaubt, komplexe politische Probleme mit technischen Spielereien lösen zu können.

Die Geschichte lehrt uns: Kriege werden nicht durch Technologie gewonnen, sondern durch politischen Willen, strategische Weitsicht und die Fähigkeit, die richtigen Werkzeuge für die richtigen Aufgaben einzusetzen. Afrika täte gut daran, diese Lektion zu beherzigen, bevor noch mehr Geld in den Wüstensand gesetzt wird.

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