
Apothekensterben: Wie EU-Versandriesen unsere Gesundheitsversorgung zerstören
Die deutsche Apothekenlandschaft blutet aus. Während ausländische Online-Giganten mit Kampfpreisen und Lockangeboten um Kunden buhlen, schließt hierzulande eine Apotheke nach der anderen. Nun endlich scheint die Politik aufzuwachen – doch kommt diese Erkenntnis nicht bereits viel zu spät?
Der schleichende Tod der Vor-Ort-Apotheken
Die Zahlen sprechen eine erschreckende Sprache: In nur fünf Jahren sei die Zahl der Apotheken in Deutschland um satte zehn Prozent gesunken, warnt Thomas Preis, Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA). Ein Ende dieser dramatischen Talfahrt? Nicht in Sicht. Während in ländlichen Regionen bereits heute Versorgungslücken klaffen, feiert der EU-Versandhandel fröhliche Urständ.
Besonders perfide: Die ausländischen Logistikkonzerne zweckentfremden nach Ansicht des ABDA-Präsidenten die Beitragsgelder der gesetzlich Krankenversicherten, um mit Rabatten und Boni auf Kundenfang zu gehen. Ein Geschäftsmodell, das auf dem Rücken der deutschen Solidargemeinschaft ausgetragen wird.
Warken erwacht aus dem Dornröschenschlaf
Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) habe nun angekündigt, gegen die Rabattschlacht der EU-Versandapotheken vorgehen zu wollen. "Die wohnortnahe, persönliche Abgabe von Arzneimitteln muss weiterhin für alle Patienten sichergestellt bleiben", ließ sie verlauten. Man wolle für gleiche Bedingungen zwischen Versandhandel und stationären Apotheken sorgen.
Doch warum erst jetzt? Jahrelang hat die Politik tatenlos zugesehen, wie die Apothekenlandschaft ausgedünnt wurde. Erst ein aufsehenerregendes BGH-Urteil, das EU-Versandapotheken explizit erlaubte, deutschen Kunden Boni auf rezeptpflichtige Medikamente zu gewähren, scheint die Verantwortlichen wachgerüttelt zu haben.
Die wahren Verlierer: Ältere und Kranke
Während junge, internetaffine Kunden vielleicht noch von günstigen Online-Preisen profitieren mögen, trifft das Apothekensterben vor allem die Schwächsten unserer Gesellschaft. Ältere Menschen, chronisch Kranke und all jene, die auf persönliche Beratung angewiesen sind, bleiben auf der Strecke. In einer zunehmend digitalisierten Welt seien Apotheken oft die einzigen persönlichen Ansprechpartner für Gesundheitsfragen, mahnt Preis.
"Menschen in Deutschland verlieren mit jeder geschlossenen Apotheke ein Stück wohnortnahe Versorgung"
Die Folgen sind absehbar: Weite Fahrtwege, fehlende Notdienste, keine spontane Medikamentenversorgung mehr. Was in Großstädten vielleicht noch zu verkraften ist, wird auf dem Land zur existenziellen Bedrohung.
EU-Recht gegen deutsche Versorgungssicherheit
Das Dilemma offenbart einmal mehr die Schattenseiten der EU-Integration. Während Brüssel den freien Warenverkehr predigt, geht in Deutschland die Gesundheitsinfrastruktur vor die Hunde. Die Preisbindung für verschreibungspflichtige Medikamente – eigentlich ein Garant für faire Versorgung – wird durch findige EU-Versandhändler ausgehebelt.
Es rächt sich nun bitter, dass die deutsche Politik jahrelang die Augen vor dieser Entwicklung verschlossen hat. Statt frühzeitig gegenzusteuern, ließ man die Dinge laufen. Nun, da das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist, kommen hektische Ankündigungen. Ob Warkens Vorstoß mehr als heiße Luft ist, wird sich zeigen müssen.
Zeit für radikales Umdenken
Die Gesundheitsversorgung darf nicht dem freien Spiel der Marktkräfte überlassen werden. Hier geht es um mehr als nur Gewinnmaximierung – es geht um die Grundversorgung unserer Bürger. Die Politik muss endlich verstehen, dass nicht alles, was aus Brüssel kommt, auch gut für Deutschland ist.
Es braucht jetzt schnelle und entschlossene Maßnahmen: Strikte Regulierung des EU-Versandhandels, massive Unterstützung für Vor-Ort-Apotheken und ein klares Bekenntnis zur flächendeckenden Versorgung. Andernfalls werden wir in wenigen Jahren vor den Trümmern unseres einst vorbildlichen Gesundheitssystems stehen.
Die Zeit des Zögerns ist vorbei. Wer jetzt nicht handelt, macht sich mitschuldig am Niedergang der deutschen Apothekenlandschaft.
- Themen:
- #CDU-CSU

DER DIGITALE EURO KOMMT!
Keine Kreditkarte erforderlich • Keine versteckten Kosten
Ihre Experten im Webinar:

Dominik Kettner

Peter Hahne

Prof. Dr. S. Bhakdi

Ernst Wolff

Philip Hopf

Joachim Steinhöfel

Patrick Baab
AMLA & Kontrolle
ab 1. Juli 2025
Konkrete Lösungen
zum Schutz
15.000€ Gold
zu gewinnen
- Kettner Edelmetalle News
- Finanzen
- Wirtschaft
- Politik