
Argentinien unterstützt US-Druck auf Venezuela – Brasilien warnt vor militärischer Eskalation
Beim jüngsten Mercosur-Gipfel im südbrasilianischen Foz do Iguaçu prallten am 20. Dezember 2025 unterschiedliche Positionen zur Venezuela-Krise aufeinander. Während Argentiniens Präsident Javier Milei das harte Vorgehen der USA gegen die Regierung in Caracas ausdrücklich begrüßte, mahnte sein brasilianischer Amtskollege Luiz Inácio Lula da Silva zur Zurückhaltung und warnte vor den Folgen einer möglichen militärischen Intervention.
Milei: „Zeit für zaghafte Herangehensweise ist abgelaufen"
Der argentinische Staatschef machte beim Treffen der südamerikanischen Staatengemeinschaft keinen Hehl aus seiner Haltung gegenüber der venezolanischen Führung. Sein Land begrüße den Druck der USA und ihres Präsidenten Donald Trump zur „Befreiung des venezolanischen Volkes", erklärte Milei. Die Zeit für eine zaghafte Herangehensweise an diese Angelegenheit sei abgelaufen.
In deutlichen Worten kritisierte der libertäre Politiker die Regierung von Nicolás Maduro. Die „grausame und unmenschliche Diktatur des Drogenterroristen" werfe einen dunklen Schatten auf die gesamte Region, so Milei. Er warnte eindringlich davor, dass diese Gefahr und Schande auf dem lateinamerikanischen Kontinent nicht weiter bestehen dürften – andernfalls würden sie alle mit sich reißen.
US-Militärpräsenz in der Karibik verstärkt
Die Vereinigten Staaten haben in den vergangenen Monaten ihre militärische Präsenz vor der venezolanischen Küste deutlich ausgebaut. Mehrere Kriegsschiffe sowie der größte Flugzeugträger der Welt wurden in der Region positioniert. Seit September greifen US-Streitkräfte wiederholt Boote mutmaßlicher Drogenschmuggler in der Karibik und im Ostpazifik an.
Washington wirft Venezuela vor, den Drogenschmuggel in die Vereinigten Staaten aktiv zu fördern und damit die Sicherheit der USA und ihrer Bürger zu gefährden. Präsident Trump schloss in einem Interview mit NBC News am 18. Dezember die Möglichkeit eines Krieges mit Venezuela nicht aus. Die venezolanische Regierung vermutet hinter dem US-Vorgehen hingegen Pläne zu einem Regimewechsel.
Brasiliens Präsident warnt vor humanitärer Katastrophe
Einen deutlich anderen Ton schlug Brasiliens Präsident Lula da Silva an. Er erinnerte an den Falklandkrieg von 1982 und warnte, dass der südamerikanische Kontinent vier Jahrzehnte später erneut der militärischen Präsenz einer ausländischen Macht ausgesetzt sei.
„Eine bewaffnete Intervention in Venezuela wäre eine humanitäre Katastrophe für die Hemisphäre und ein gefährlicher Präzedenzfall für die Welt."
Lula hatte sich gemeinsam mit der mexikanischen Präsidentin Claudia Sheinbaum zuletzt als Vermittler in dem Konflikt zwischen den USA und Venezuela angeboten. Die unterschiedlichen Positionen der beiden größten südamerikanischen Volkswirtschaften verdeutlichen die Spannungen innerhalb der Region.
Mercosur-Abkommen mit EU erneut gescheitert
Überschattet wurde das Gipfeltreffen zudem vom erneuten Scheitern des Freihandelsabkommens zwischen dem Mercosur-Block und der Europäischen Union. Nach rund 25 Jahren Verhandlungen kam es beim EU-Gipfel abermals nicht zur Unterzeichnung. Vor allem der Widerstand aus Italien und Frankreich verhinderte einen Abschluss. Die südamerikanischen Staaten beraten nun über alternative Handelspartnerschaften.

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