
Atommüll-Endlager: Deutschland schrumpft die Suchfläche – doch die wahren Probleme bleiben ungelöst
Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) verkündete am Montag in Peine einen vermeintlichen Fortschritt: Die Suche nach einem Endlager für deutschen Atommüll sei vorangekommen, nur noch 25 Prozent der deutschen Landesfläche kämen infrage. Was als Erfolg verkauft wird, offenbart bei genauerer Betrachtung das ganze Dilemma der deutschen Energiepolitik.
Ein Vierteljahrhundert der Verschleppung
Während andere Länder längst pragmatische Lösungen für ihre nuklearen Abfälle gefunden haben, verstrickt sich Deutschland in einem bürokratischen Mammutverfahren. Die erste Auswahl für überirdische Erkundungen soll erst Ende 2027 erfolgen – ein Zeitrahmen, der angesichts der Dringlichkeit des Problems geradezu grotesk anmutet. Die möglichen Standorte konzentrieren sich hauptsächlich auf Norddeutschland, wobei auch einige südliche Regionen noch im Rennen sind.
Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) mahnte zur Eile und kündigte eine Gesetzesnovelle für Anfang des kommenden Jahres an. Man sei dies den Menschen in den Regionen mit Zwischenlagern schuldig, so der Minister. Doch genau hier offenbart sich die Heuchelei der Politik: Jahrzehntelang wurde das Problem verschleppt, und nun soll plötzlich alles ganz schnell gehen?
Die Folgen ideologischer Energiepolitik
Die aktuelle Situation ist das direkte Ergebnis einer von Ideologie getriebenen Energiepolitik. Der überstürzte Atomausstieg nach Fukushima, forciert von einer grün-roten Hysterie, hat Deutschland nicht nur seiner sichersten und saubersten Energiequelle beraubt, sondern auch ein unlösbares Entsorgungsproblem hinterlassen. Während Frankreich weiterhin auf Kernkraft setzt und dabei CO2-neutral Strom produziert, verbrennt Deutschland Kohle und Gas – und sucht verzweifelt nach einem Loch für seine nuklearen Altlasten.
"Wir werden dafür das Standortauswahl-Verfahren optimieren. Dabei gilt es, den Kern des Verfahrens zu bewahren - insbesondere das Ziel der bestmöglichen Sicherheit."
Diese Worte des Ministers klingen wie blanker Hohn angesichts der Tatsache, dass die "bestmögliche Sicherheit" darin bestanden hätte, die Kernkraftwerke weiterlaufen zu lassen und die Technologie weiterzuentwickeln. Stattdessen haben wir uns in eine energiepolitische Sackgasse manövriert.
Die wahren Kosten der Energiewende
Was in der öffentlichen Debatte gerne verschwiegen wird: Die Suche nach einem Endlager verschlingt Milliarden an Steuergeldern. Geld, das in die Weiterentwicklung sicherer Reaktortechnologien hätte fließen können. Moderne Reaktorkonzepte könnten sogar einen Teil des vorhandenen Atommülls als Brennstoff nutzen – doch solche innovativen Ansätze passen nicht ins ideologische Weltbild der deutschen Politik.
Die Ironie der Geschichte: Während Deutschland seine funktionierenden Kernkraftwerke abschaltet und verzweifelt nach Endlagern sucht, kaufen wir Atomstrom aus Frankreich und Tschechien. Die deutsche Energiewende entpuppt sich als teures Täuschungsmanöver, bei dem die Bürger die Zeche zahlen – sowohl finanziell als auch durch eine unsichere Energieversorgung.
Ein Blick in die Zukunft
Die Eingrenzung auf 25 Prozent der Landesfläche mag wie ein Fortschritt klingen, doch die eigentlichen Herausforderungen beginnen erst jetzt. Sobald konkrete Standorte benannt werden, dürfte der Widerstand in den betroffenen Regionen explodieren. Niemand will das strahlende Erbe einer verfehlten Energiepolitik vor seiner Haustür haben.
Die neue Große Koalition unter Friedrich Merz hätte die Chance, einen energiepolitischen Neuanfang zu wagen. Doch die Zeichen stehen schlecht: Statt über eine Rückkehr zur Kernkraft nachzudenken, wird weiter an der gescheiterten Energiewende festgehalten. Das 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Infrastruktur wird vermutlich auch für weitere Windräder und Solarparks verpulvert werden – während die Grundlastfähigkeit unseres Stromnetzes weiter schwindet.
Die Lösung liegt nicht in der Suche nach dem perfekten Endlager, sondern in einer rationalen Energiepolitik. Andere Länder machen es vor: Sie nutzen die Kernkraft weiter, entwickeln neue Technologien und haben dadurch deutlich weniger Entsorgungsprobleme. Deutschland hingegen verharrt in ideologischer Starre und sucht nach Löchern für Probleme, die es ohne den überstürzten Atomausstieg gar nicht gäbe.
In Zeiten geopolitischer Unsicherheit und steigender Energiepreise rächt sich die deutsche Sonderweg-Politik bitter. Während unsere Nachbarn auf einen ausgewogenen Energiemix setzen, macht sich Deutschland abhängig von Gasimporten und Stromlieferungen aus dem Ausland. Die Suche nach einem Atommüll-Endlager ist dabei nur ein Symptom einer viel größeren Krankheit: einer Politik, die Ideologie über Vernunft stellt.

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