
Aumovio-Börsengang: Ein Taschenspielertrick der besonderen Art
Was für ein Spektakel am Frankfurter Parkett! Die Continental-Abspaltung Aumovio durfte sich am Donnerstag für genau einen Tag als DAX-Mitglied fühlen – ein Kuriosum, das selbst hartgesottene Börsianer zum Schmunzeln bringt. Mit einem Eröffnungskurs von 35 Euro und einer Marktkapitalisierung von 3,5 Milliarden Euro startete das Unternehmen in sein neues Leben als eigenständiger Konzern. Doch der vermeintliche Ritterschlag entpuppte sich als rein technische Notwendigkeit.
Ein Tag Ruhm – mehr nicht
Die Aufnahme in den deutschen Leitindex erfolgte lediglich aus einem Grund: Die "Abbildbarkeit des Index für Anlegende" musste gewährleistet werden, wie es die Börse Frankfurt nüchtern formulierte. Anders ausgedrückt: Index-Fonds und ETFs, die Continental-Aktien hielten, erhielten automatisch Aumovio-Papiere und mussten diese loswerden. Ein regulärer Einzug in den DAX? Davon könne man vorerst nur träumen, heißt es aus Marktkreisen.
Der neue Aumovio-Chef Philipp von Hirschheydt ließ sich die Stimmung dennoch nicht verderben und läutete medienwirksam die Börsenglocke. "Heute beginnt nicht nur der Handel unserer Aktie, sondern auch ein neues Kapitel in unserer Unternehmensgeschichte", verkündete er pathetisch. Ob dieses Kapitel eine Erfolgsgeschichte wird, muss sich erst noch zeigen.
Continental-Aktionäre zahlen die Zeche
Während Aumovio seinen großen Tag feierte, mussten Continental-Aktionäre kräftig bluten. Der Kurs der Hannoveraner sackte zeitweise um satte 25 Prozent ab – eine schmerzhafte Bereinigung um die Abspaltung. Für zwei Continental-Aktien erhielten die Anleger eine Aumovio-Aktie, doch ob sich dieser Deal langfristig auszahlt, steht in den Sternen.
Besonders pikant: Mit 46 Prozent der Anteile bleibt die Schaeffler-Beteiligungsholding IHO-Gruppe Großaktionär – genau wie bei Continental. Man könnte fast meinen, hier werde nur das Tafelsilber neu sortiert, während die Machtverhältnisse unverändert bleiben.
Schuldenfrei, aber nicht sorgenfrei
Immerhin: Aumovio startet schuldenfrei in die Eigenständigkeit. Mit 1,5 Milliarden Euro Barmitteln und einer Kreditlinie von 2,5 Milliarden Euro hat Continental seinem Sprössling eine ordentliche Mitgift auf den Weg gegeben. CEO von Hirschheydt bezeichnete diese Starthilfe als "sehr hilfreich", betonte aber gleichzeitig, man müsse "in den nächsten Quartalen und Jahren entsprechend Cashflow generieren".
Diese Aussage lässt aufhorchen. Offenbar ist man sich der Herausforderungen durchaus bewusst. Die Automotive-Sparte hatte in der Vergangenheit mit erheblichen finanziellen Problemen zu kämpfen. Rund 10.000 Stellen wurden im Zuge der Restrukturierung gestrichen – ein hoher Preis für die vermeintliche Unabhängigkeit.
Ambitionierte Ziele in unsicheren Zeiten
Die Ziele für die Zukunft klingen ambitioniert: Der Umsatz soll von 19,6 Milliarden Euro im Jahr 2024 auf mehr als 24 Milliarden Euro steigen. Die bereinigte EBIT-Marge soll mittelfristig auf 6 bis 8 Prozent klettern. Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr 2025 lag sie bei mageren 2,7 Prozent.
In Zeiten, in denen die deutsche Automobilindustrie mit massiven Herausforderungen kämpft – von der Elektromobilität über chinesische Konkurrenz bis hin zu den Zollplänen des US-Präsidenten Trump –, wirken diese Prognosen fast schon verwegen. Die Branche steht vor einem gewaltigen Umbruch, und ob ein frisch abgespaltener Zulieferer hier die besseren Karten hat als ein etablierter Großkonzern, darf bezweifelt werden.
Dividenden als Lockmittel
Um Investoren bei Laune zu halten, verspricht das Management mittelfristig eine Ausschüttungsquote von 10 bis 30 Prozent des Konzernergebnisses. Ein klassisches Lockmittel, das allerdings nur funktioniert, wenn auch entsprechende Gewinne erwirtschaftet werden. Angesichts der derzeitigen Margen erscheint dies als durchaus sportliches Unterfangen.
Ein Blick in die Glaskugel
Was bleibt vom großen Börsenspektakel? Ein Unternehmen mit 86.000 Mitarbeitern weltweit, das sich nun allein behaupten muss. Die Abspaltung mag kurzfristig mehr Flexibilität versprechen, doch sie birgt auch erhebliche Risiken. In einer Zeit, in der Größe und Skaleneffekte immer wichtiger werden, könnte sich die Trennung von Continental als strategischer Fehler erweisen.
Für Anleger, die nach soliden Investments suchen, bietet sich in diesen unsicheren Zeiten eine bewährte Alternative: Physische Edelmetalle wie Gold und Silber haben sich über Jahrhunderte als krisenfeste Wertanlage bewährt. Während Aktienkurse schwanken und Unternehmen kommen und gehen, behalten Edelmetalle ihren intrinsischen Wert. Sie sind keine spekulative Wette auf zukünftige Gewinne, sondern greifbare Vermögenswerte, die als Beimischung in jedem ausgewogenen Portfolio ihren Platz haben sollten.
Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, sich vor jeder Investition ausreichend zu informieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen.

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