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16.10.2025
06:52 Uhr

Auto-Städte im Würgegriff: Wenn die Gewerbesteuer-Goldgrube versiegt

Die fetten Jahre sind vorbei – zumindest für Deutschlands einst verwöhnte Automobilstädte. Während die Kämmerer in Stuttgart, Wolfsburg und Ingolstadt jahrzehntelang in sprudelnden Gewerbesteuereinnahmen schwelgen konnten, müssen sie nun den Rotstift ansetzen. Die Krise der deutschen Autoindustrie schlägt mit voller Wucht auf die kommunalen Haushalte durch – und offenbart schonungslos, wie gefährlich die einseitige Abhängigkeit von einer Branche sein kann.

Stuttgart: Vom Rekordjahr in die Haushaltskrise

Besonders dramatisch zeigt sich der Absturz in der baden-württembergischen Landeshauptstadt. Noch 2023 konnte sich Stuttgart über satte 1,6 Milliarden Euro Gewerbesteuereinnahmen freuen – ein Rekordwert, der die Stadtkasse prall füllte. Doch nur zwei Jahre später sieht die Realität düster aus: Für 2025 rechnet die Verwaltung mit mageren 850 Millionen Euro – ein Einbruch um fast die Hälfte.

Die Folgen sind verheerend: Im Doppelhaushalt 2026/27 klafft ein Loch von fast 800 Millionen Euro. Oberbürgermeister Frank Nopper spricht von einer "kontrollierten, allerdings für alle stark spürbaren Bremsung" – eine beschönigende Umschreibung für drastische Einschnitte, die jeden Stuttgarter Bürger treffen werden. Dass ausgerechnet ein CDU-Oberbürgermeister nun Sparmaßnahmen verkünden muss, während die Große Koalition unter Friedrich Merz auf Bundesebene ein 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Infrastruktur plant, zeigt die Absurdität der deutschen Finanzpolitik.

Weissach: Vom Porsche-Paradies zum Krisengebiet

Noch härter trifft es die kleine Gemeinde Weissach, Heimat des Porsche-Entwicklungszentrums. Die dortigen Finanzplaner erlebten einen wahren Schock: Von ursprünglich eingeplanten 65 Millionen Euro Gewerbesteuer für 2025 mussten sie ihre Prognose auf mickrige drei Millionen Euro zusammenstreichen – ein Rückgang um über 95 Prozent! Ein derartiger Einbruch würde selbst gut geführte Kommunen in existenzielle Nöte stürzen.

Wolfsburg: Wenn die VW-Abhängigkeit zur Falle wird

Kaum eine deutsche Stadt ist so eng mit einem Automobilkonzern verwoben wie Wolfsburg mit Volkswagen. Diese symbiotische Beziehung rächt sich nun bitter. Die Gewerbesteuereinnahmen brachen 2024 bereits um 40 Prozent auf 151 Millionen Euro ein – und ein Ende der Talfahrt ist nicht in Sicht.

"Die Gewerbesteuer ist und bleibt die zentrale Einnahmequelle der Stadt, weshalb wirtschaftliche Rückgänge beim Volkswagenkonzern und Unternehmen der Zuliefererbranche erhebliche Auswirkungen auf den Haushalt haben"

Diese nüchterne Feststellung eines Stadtsprechers offenbart die ganze Misere: Wolfsburg hat sich über Jahrzehnte in eine gefährliche Abhängigkeit begeben. Bis 2014 schwamm die Stadt im Geld, war schuldenfrei und bildete sogar Rücklagen. Doch der Dieselskandal 2015 markierte den Wendepunkt – seitdem geht es bergab. Die einst prall gefüllten Rücklagen sind aufgebraucht, bis 2029 erwartet die Stadt einen Kreditbedarf von 455 Millionen Euro.

Ingolstadt: Audis Krise wird zur Stadtkrise

In Ingolstadt, wo die kriselnde VW-Tochter Audi beheimatet ist, spricht Oberbürgermeister Michael Kern von einer "dramatischen, äußerst herausfordernden und historisch schwierigen Situation". Die Zahlen geben ihm recht: Von 191,5 Millionen Euro Gewerbesteuer im Jahr 2023 stürzen die Einnahmen auf voraussichtlich nur noch 55 Millionen Euro ab. Für 2026 droht ein Defizit von bis zu 80 Millionen Euro.

Besonders bitter: Trotz rigoroser Sparpakete gelingt es der Stadt nicht, den Haushalt zu stabilisieren. Die jahrelange Abhängigkeit von einem einzigen großen Steuerzahler erweist sich nun als verhängnisvolle Fehlkalkulation.

München als Ausnahme: Breite Aufstellung zahlt sich aus

Einen Lichtblick bietet München: Zwar leidet auch die bayerische Landeshauptstadt unter BMW-bedingten Steuerausfällen von etwa 159 Millionen Euro. Doch bei erwarteten Gesamteinnahmen von 3,6 Milliarden Euro fällt dieser Rückgang kaum ins Gewicht. Der Grund: München hat eine diversifizierte Wirtschaftsstruktur mit Konzernen wie Siemens, Allianz oder Munich Re. Diese breite Aufstellung erweist sich nun als krisenfest – eine Lehre, die andere Städte zu spät ziehen.

Die wahren Schuldigen der Misere

Die aktuelle Krise der Automobilstädte ist hausgemacht – und zwar auf mehreren Ebenen. Jahrzehntelang haben sich die Kommunen auf den Lorbeeren hoher Gewerbesteuereinnahmen ausgeruht, statt ihre Wirtschaftsstruktur zu diversifizieren. Gleichzeitig hat die deutsche Politik, insbesondere unter der gescheiterten Ampel-Koalition, die Automobilindustrie mit immer neuen Regulierungen, Verboten und ideologisch getriebenen Vorgaben systematisch geschwächt.

Die forcierte Elektromobilität, unrealistische CO2-Grenzwerte und der Kampf gegen den Verbrenner haben die deutsche Schlüsselindustrie in eine existenzielle Krise gestürzt. Während China mit staatlicher Unterstützung seine E-Auto-Industrie aufbaut, zerstört Deutschland seine über Jahrzehnte gewachsene Kompetenz im Automobilbau – mit verheerenden Folgen für die betroffenen Städte und ihre Bürger.

René Geißler von der TH Wildau bringt es auf den Punkt: Die Automobilindustrie sende "momentan ja eigentlich nur schlechte Nachrichten". Dass dies nicht nur Zufall, sondern auch Ergebnis verfehlter Politik ist, verschweigt er höflich. Die neue Große Koalition unter Friedrich Merz täte gut daran, die Fehler der Vorgängerregierung zu korrigieren und der Automobilindustrie wieder Luft zum Atmen zu geben.

Lehren für die Zukunft

Die Krise der Auto-Städte sollte eine Warnung für alle deutschen Kommunen sein: Monostrukturen sind gefährlich, übermäßige Abhängigkeit von einzelnen Branchen oder Unternehmen kann sich bitter rächen. Gleichzeitig zeigt sich, wie wichtig eine vernünftige, wirtschaftsfreundliche Politik ist, die Unternehmen nicht mit ideologischen Vorgaben gängelt, sondern ihnen Raum zur Entfaltung gibt.

Für Anleger bedeutet diese Entwicklung: Vorsicht bei kommunalen Anleihen aus monostrukturierten Städten! Die Bonität kann sich schneller verschlechtern als gedacht. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte einen Teil seines Vermögens in krisenfeste Sachwerte wie physische Edelmetalle investieren. Gold und Silber kennen keine Gewerbesteuerausfälle und sind unabhängig von der Wirtschaftslage einzelner Städte oder Branchen.

Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, sich umfassend zu informieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen.

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