
Börsen atmen auf: USA und China wollen Zollstreit entschärfen
Ein Hoffnungsschimmer am düsteren Handelshimmel: Die beiden Wirtschaftsgiganten USA und China haben überraschend hochrangige Gespräche zur Beilegung ihres erbitterten Zollstreits angekündigt. Ein Treffen, das die globalen Finanzmärkte elektrisiert und den Anlegern neue Zuversicht einflößt.
Diplomatische Offensive in Genf
Am kommenden Wochenende werden sich US-Finanzminister Scott Bessent und der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer mit dem chinesischen Vizeministerpräsidenten He Lifeng in der neutralen Schweiz treffen. Bessent ließ bereits durchblicken, dass es bei den Gesprächen um eine Deeskalation gehen solle - eine Aussage, die die Märkte mit spürbarer Erleichterung aufnahmen.
Deutsche Börse im Spannungsfeld der Krisen
Die positive Nachricht kommt für den deutschen Aktienmarkt zur rechten Zeit. Nach neun Gewinntagen in Folge hatte das politische Chaos rund um die gescheiterte Kanzlerwahl von Friedrich Merz den DAX gestern zeitweise unter die psychologisch wichtige Marke von 23.000 Punkten gedrückt. Ein weiterer Beweis dafür, wie sehr die politische Instabilität in Berlin den Wirtschaftsstandort Deutschland belastet.
Asiatische Märkte als Stimmungsbarometer
Die asiatischen Börsen reagierten bereits positiv auf die angekündigten Gespräche. Der Shanghai Composite legte um 0,6 Prozent zu, während der Nikkei in Tokio ein moderates Plus von 0,1 Prozent verzeichnete. Allerdings werfen neue Spannungen zwischen Pakistan und Indien bereits ihre Schatten auf die Region.
Fed vor wichtiger Zinsentscheidung
Während die Märkte die Entspannungssignale im Handelsstreit feiern, rückt die heute anstehende Zinsentscheidung der US-Notenbank in den Fokus. Trotz massiven Drucks von US-Präsident Donald Trump dürfte die Fed an ihrem restriktiven Kurs festhalten. Die Währungshüter wollen zunächst die Auswirkungen der Handelskonflikte auf Wirtschaft und Inflation abwarten.
Rohstoffmärkte in Bewegung
Die Hoffnung auf eine Entspannung im Handelskonflikt treibt auch die Ölpreise weiter nach oben. Die Nordseesorte Brent verteuert sich um ein Prozent auf 62,74 Dollar. Gold gibt dagegen leicht nach und notiert bei 3.380 Dollar je Feinunze - ein deutliches Zeichen dafür, dass die Anleger wieder mehr Risikobereitschaft zeigen.
Der Euro zeigt sich von den Entwicklungen weitgehend unbeeindruckt und pendelt um die Marke von 1,1345 Dollar. Die US-Währung profitiert dagegen von den positiven Signalen im Handelsstreit und legt im asiatischen Handel zu mehreren wichtigen Währungen zu.
Ausblick bleibt verhalten optimistisch
Auch wenn die angekündigten Gespräche zwischen den USA und China Grund zur Hoffnung geben, bleiben die fundamentalen Herausforderungen für die Weltwirtschaft bestehen. Die politische Instabilität in Deutschland, geopolitische Spannungen und die restriktive Geldpolitik der Notenbanken werden die Märkte weiterhin in Atem halten.

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